Messechef Klaus Dittrich

Die bauma ist einfach das "Muss" der Branche

Messen und Veranstaltungen
Messechef Klaus Dittrich: "Ende vergangenen Jahres haben wir mit der CTT EXPO Moskau die fünftgrößte Baumaschinenmesse der Welt gekauft. Diese Akquisition ist zugleich der größte und bedeutendste Zukauf in der Geschichte der Messe München. Foto: Messe

Die weltgrößte Leistungsschau von Bau- und Baustoffmaschinen sowie Bergbautechnik, die bauma 2016 in München, hat ihre Tore geöffnet. Darüber und über die Expansionsziele der Messegesellschaft äußerte sich gegenüber der Allgemeinen Bauzeitung (ABZ) Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München. Die Fragen stellte ABZ-Chefredakteur Rainer Oschütz.ABZ: Herr Dittrich, die bauma in diesem Jahr wird sicherlich ihre Erfolgsgeschichte fortsetzen. Konnten alle Flächen- und Teilnehmerwünsche erfüllt werden? Wie ist der letzte Stand der Dinge?Dittrich: Wie schon 2013 konnten wir auch diesmal leider nicht allen Wünschen nach Fläche oder Flächenvergrößerungen nachkommen. Natürlich haben wir versucht, möglichst vielen Unternehmen eine adäquate Teilnahme zu ermöglichen. Allerdings stoßen wir hier flächentechnisch an eine Kapazitätsgrenze. Daher sind bei den Ausstellerzahlen keine allzu großen Sprünge möglich: Insgesamt erwarten wir in diesem Jahr wieder über 3400 Aussteller aus rund 60 Ländern.ABZ: Zur kommenden Veranstaltung in München wird die so genannte "bauma Charity Alliance" ins Leben gerufen. Welche Ziele verfolgen Sie damit?Dittrich: Die Bau- und Baumaschinenindustrie gehört seit Jahren weltweit zu den treibenden Kräften der Wirtschaft. Dass die Firmen dieser Branche sich neben ihrem Tagesgeschäft aktiv für die Bekämpfung von Hunger und Armut sowie für Bildung und die Umwelt in der Dritten Welt engagieren, soll durch die neue "bauma Charity Alliance" hervorgehoben werden. Das Netzwerk soll den Austausch über die Realisierung von Sozialprojekten zwischen den Mitgliedern fördern und weitere Interessenten für die aktive Beteiligung an der bauma Charity Alliance gewinnen.ABZ: Die Messegesellschaft hatte in den vergangenen Jahren die Idee, diese weltgrößte technische Leistungsschau in die verschiedensten Märkte zu bringen. Stimmt es, dass es bald – trotz der Krisensituation – auch eine bauma in Moskau geben wird? Gibt es weitere Expansionsziele, die die Messegesellschaft verfolgt?Dittrich: In gewisser Weise, ja. Ende vergangenen Jahres haben wir mit der CTT EXPO Moskau die fünftgrößte Baumaschinenmesse der Welt gekauft. Diese Akquisition ist zugleich der größte und bedeutendste Zukauf in der Geschichte der Messe München. Was weitere Expansionen angeht, so prüfen wir natürlich fortlaufend Märkte und deren Potenziale. Aber derzeit gibt es keine verkündbaren Fakten hinsichtlich einer Initiierung oder den Zukauf weiterer Baumaschinenmessen.ABZ: Die bauma ist jetzt in den sozialen Netzwerken präsent. Welche Innovationen und Lösungen werden präsentiert? Wie kommt das bei den Herstellern und dem Fachpublikum an?Dittrich: Wir haben pünktlich zur bauma einen neuen Service für die Branche eingerichtet: Die Online Plattform "bauma Open Innovation" gibt bauma-Ausstellern und Brancheninteressierten die Möglichkeit, für bislang ungelöste technische Anforderungen das komplette Netzwerk der Messe München, das heißt letztlich 2 Mio. Fachbesucher aus all' unseren Messen einzuladen, Lösungsvorschläge einzureichen. Zudem kann dieses interdisziplinäre Expertenwissen genutzt werden, neue Anwendungsfelder zu entdecken. Mit TEI Rock Drills, einem amerikanischen Anbieter von Bohrgeräten und Zubehör, und seinem 'DrillAll' hat die bauma auch ihr Pilotprojekt in diesem Bereich. Dieses Bohrgerät ist einzigartig in seinen Positionierungsmöglichkeiten und besonders für Bohrsituationen auf beengtem Raum geeignet. Ursprünglich für das U.S. Militär entwickelt, möchte TEI nun neue Anwendungsfälle für sein Gerät erschließen. Dafür greift das Unternehmen auf das Wissen und den Input der industrieübergreifenden bauma Open Innovation Community zu.ABZ: Der VDMA spricht davon, dass die Branche wegen finanzieller und politischer Krisen in diesem Jahr "keine Höhenflüge erwartet". Als Beobachter hat man den Eindruck, dass die bauma keine Krise kennt...Dittrich: Den Eindruck kann man sicherlich gewinnen. Aber der außergewöhnliche Erfolg der bauma ist auch das Ergebnis jahrelanger Arbeit der Messe München und natürlich auch ihrer Partner. Zudem ist die bauma zweifelsfrei dafür bekannt, dass sie nie still steht, sich immer weiterentwickelt und so dem Markt die bestmögliche Branchenplattform bietet. Sie ist die weltweit wichtigste Branchenveranstaltung und für alle Teilnehmer gleichermaßen ein Meilenstein und natürlich eine exzellente Plattform für Geschäfte. All' diese Faktoren machen diese Messe so erfolgreich und tragen zur außergewöhnlichen Position als weltweite Innovationsplattform bei – die bauma ist damit einfach das "Muss" der Branche.ABZ: Fachlich gesehen sind die Messe-tage in der bayerischen Landeshauptstadt immer ein wahrer Quell' an technischen Highlights. Haben Sie in diesem Jahr einen Favoriten?Dittrich: Die bauma ist seit vielen Jahren bekannt dafür, die Plattform für Innovationspräsentationen zu sein, da der Turnus der bauma den Innovationszyklen der Branche entspricht. Insofern ist es nicht ganz einfach, spezielle Trendthemen herauszugreifen oder einen speziellen Favoriten zu benennen. Allerdings hat sich beim bauma-Mediendialog im Januar in München herauskristallisiert, dass unter anderem die Themen Energie- und Kosteneffizienz sowie Ergonomie und Komfort weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Und natürlich hält auch in der Baumaschinen- und Bergbaubranche die Digitalisierung und die Entwicklung mobiler Lösungen mehr und mehr Einzug.ABZ: Die Baubranche und der gesamte Maschinenbereich suchen dringend gut ausgebildete Fachkräfte. Ein Schüler-Event auf dieser Weltmesse soll für die Technikberufe werben. Was versprechen Sie sich davon?Dittrich: Um ehrlich zu sein, einiges. Unser Partner, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), und die Messe München möchten Schüler und Studenten für eine Karriere in der Baumaschinen-Branche begeistern. Und ich denke, dass dafür beste Voraussetzungen geschaffen werden: Auf insgesamt 3000 m² in der Halle B0 bietet diese Initiative ein umfangreiches und interaktives Programm rund um technische Ausbildung, Studium und Karrieremöglichkeiten in der Bau- und Baustoffmaschinenindustrie. Und wie gut das angenommen wird, belegen die Zahlen: Zur Premiere der THINK BIG! Initiative im Jahr 2013 kamen mehr als 14.000 Schüler und Schülerinnen. Wir gehen fest davon aus, dass die Zahl der bauma 2013 übertroffen werden wird - denn wir erhalten regelmäßig Anfragen von Schulen, die an dieser Initiative noch teilnehmen möchten.

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