Mit Kernbohrungen

Betonblock vom Bestand getrennt

Betonbohren und -sägen
Für eine möglichste rationelle und präzise Ausführung der Kernbohrungen wurden entlang der bauseits fest gelegten Bohrlinien auf der Bodenfläche Wandsägeschienen angedübelt, auf denen die Schützeichel-Monteure fixierbare Schlitten zur Befestigung der Kerbohrmaschinen montierten. Foto: Schützeichel

STRAßENHAUS/WESTERWALD (ABZ). - Einen nicht alltäglichen Bohrauftrag erhielt das Spezialabbruchunternehmen Hermann Schützeichel aus Straßenhaus/Westerwald.

Im Rahmen einer größeren Baumaßnahme eines Walzwerkausrüsters sollten für eine Bodenöffnung von ca. 12 x 7 m Perforationsbohrungen bis zu 5,20 m Bohrtiefe eingebracht werden. Um den laufenden Produktionsbetrieb mit den im Betrieb befindlichen Präzisions-Großdrehbänke und -fräsen nicht zu beeinflussen, kam nur ein erschütterungsfreies Trennen des abzubrechenden Betonblocks vom verbleibenden Bestand in Frage, bevor dieser wie geplant mit einem Großgerät zerstemmt werden sollte.

Von den anfänglich vorgesehenen umlaufenden Trennschnitten mittels Tauchsäge kam man ab, weil nur das Ausperforieren und anschließende Entfernen der Bohrkerne eine ausreichend breite Trennfuge die Voraussetzung dafür war, dass keine Erschütterungen während des geplanten Ausstemmens auf die angrenzenden Maschinenfundamente übertragen wurden. Eine komplette Trennung des Betonblocks vom Bestand war also zwingend notwendig, was mit Kernbohrungen von durchweg über 4,50 m Bohrlänge kein einfaches Unterfangen darstellte. In der Firma Hermann Schützeichel fanden die Auftraggeber ein erfahrenes Fachunternehmen, das die anstehenden Bohrarbeiten ausführen und unverzüglich mit den Arbeiten beginnen konnte, da ihm neben dem Personal auch das notwendige Bohrequipment und Diamantbohrkronen mit den notwendigen Bohrlängen standardmäßig zur Verfügung standen.

Für eine möglichste rationelle und präzise Ausführung der Kernbohrungen wurden entlang der bauseits fest gelegten Bohrlinien auf der Bodenfläche Wandsägeschienen angedübelt, auf denen die Schützeichel-Monteure fixierbare Schlitten zur Befestigung der Kerbohrmaschinen montierten. Auf diese Weise konnte mit drei bis fünf Kernbohrmaschinen parallel gearbeitet, d.h. abschnittsweise gleichzeitig vor- und nachgebohrt werden.

Es standen Bohrständer mit bis zu 3 m Holmlänge zur Verfügung, so dass nach dem Vorbohren der restliche zu durchbohrende Beton größtenteils in zwei Zügen durchbohrt werden konnte. Hierbei kamen Diamantbohrkronen bis 3 m Länge zum Einsatz. Während des Bohrens stellte sich heraus, dass der Beton teilweise aus mehreren horizontalen Lagen bestand, in denen miteinbetonierte massive Eisenteile durchbohrt werden mussten. Selbst beim Durchtrennen von Eisen mit bis zu 10 cm Stärke zeigten die elektrisch angetriebenen Bohrmotore keine Nachteile gegenüber der ebenfalls eingesetzten herkömmlichen stärkeren hydraulischen Antriebstechnik. Die Bohrzeiten unterschieden sich nur gering und der Bohrkronenverschleiß war auf gleichem Niveau.

"Wir hatten Glück. Da unsere Kernbohrungen sehr sorgfältig eingebracht waren, ließen sich die bis zu 200 kg schweren Bohrkerne aus den Bohrlöchern gut entfernen und wir konnten so den Betonblock vom Bestand trennen. Nur dieses ermöglichte das anschließende Ausstemmen des mit schwerem Baggergerät ohne Unterbrechung des Produktionsbetriebs", so der junge Bauleiter des Bohrunternehmens, Johannes Schützeichel.

Trotz teils massiver Bewehrung konnten die Bohrarbeiten inklusive eines zusätzlich ausgeführten 10 m langen Bodentrennschnittes mit 1 m Schnitttiefe nach 14 Arbeitstagen innerhalb des vom Auftraggeber vorgegebenen Zeitrahmens abgeschlossen und die bauseitigen Bauarbeiten anschließend fortgesetzt werden.

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