Neue Kooperationsplattform

Industrieforscher verstärken Dialog mit Mittelständlern

Berlin (ABZ). – In Zeiten rückläufiger eigener Innovationskraft haben kleine und mittelständische Unternehmen mit Innovationsbedarf auch aus der Baubranche jetzt erstmals Zugriff auf eine international beispiellose Bündelung von Know-how, Forschungsergebnissen und Entwicklungskapazitäten: 65 Mitgliedsinstitute der 2015 gegründeten Deutschen Industrieforschungsgemeinschaft Konrad Zuse suchten Anfang Juni bei den Zuse-Tagen in Berlin den praxisorientierten Dialog mit dem innovationsorientierten Mittelstand.Zur Deutschen Industrieforschungsgemeinschaftgehörte Konrad Zuse das Institut Ziegelforschung Essen (IZF). Institutsleiter Dr. Ullrich Knüpfer: "Unser Institut wurde bereits 1952 gegründet. Ob Ton oder Lehm, ob es um den Hintermauerziegel geht, der für die Wärmedämmung sorgt, oder um den Dachziegel, bei dem die Wasserdurchlässigkeit Priorität hat – alle vom Ziegel erwarteten Eigenschaften stehen auf unserem Forschungsprogramm." Gleich zwei Zuse-Mitgliedsinstitute widmen sich bspw. der Bauakustik – allerdings auf sehr verschiedenen Ebenen. Die Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik (GFaI) aus Berlin bietet mit ihrer eigens entwickelten Software Waveimage dabei eine umfassende Komplettlösung für die Messung, Analyse und das Monitoring von Schall und Schwingungen an. Das TFI – Institut für Bodensysteme an der RWTH Aachen hingegen entwickelte Bodenbeläge aus Stahl und Basalt, die weich, geschmeidig und schalldämmend sind und kann zudem mit Spezialtechnik – vergleichbar mit einer Wärmebildkamera – Leckagen am Bau feststellen und beseitigen. Ebenfalls bei Zuse aktiv ist das Institut für Angewandte Bauforschung, Weimar. Die Thüringer Entwickler stellen mit rund einhundert Mitarbeitern innovative Komplettlösungen für die Bau-, Baustoff- und Baumaschinenbranche her.Das Zuse-Bündnis vereint bislang bundesweit ca. 75 anwendungsorientierte gemeinnütziger Forschungsinstitute aus nahezu allen Werkstoff- und Technologiebereichen mit zusammen rund 6000 Mitarbeitern und Ausstrahlung weit über die jeweilige Region hinaus. Selbst mittelständisch organisiert, verstehen diese Einrichtungen Situation und Anliegen ihrer Industriepartner besonders gut und können in der Regel schneller, flexibler und kostenbewusster als universitäre oder Großforschungseinrichtungen reagieren."Unsere hoch spezialisierten Institute sind in ihren Themenfeldern erfahren und bestens vernetzt; andererseits können sie über die Gemeinschaft ihren Unternehmenspartnern branchenübergreifendes Forschungspotential zur Entwicklung neuer Produkte und Technologien zur Verfügung stellen", sagt Zuse-Präsident Dr. Ralf Bauer. Die unter Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel erstmals durchgeführten Zuse-Tage mit zahlreichen Fachvorträgen und Dialogmöglichkeiten sollen deshalb als in Europa einmalige Kooperationsplattform eine dauerhafte Basis erhalten.Von der Politik verlangt Zuse die Gewährleistung verlässlicher und kontinuierlicher Rahmenbedingungen für den Forschungsmittelstand. Das schließt gleichberechtigten Zugang zu Förderprogrammen des Bundes ebenso ein wie ein Ende der Benachteiligung gegenüber Großforschungseinrichtungen bei Förderquoten und Modalitäten der Projektabrechnung oder der staatlichen Unterstützung beim Erhalt von Gebäuden, der technischen Infrastruktur und Ausrüstung.

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