Neue Stromtrassen für die Energiewende

Verlegearbeiten für Offshore-Windpark realisiert

Rohre Nachhaltigkeit und Innovation
Im Horizontalspülbohrverfahren verlegte die Köster GmbH ein Schutzrohr mit einem Außendurchmesser von 500 mm. Foto: Köster

WILHELMSHAVEN (ABZ). - Der Ausbau der erneuerbaren Energien zieht konsequent den Ausbau der bestehenden Stromnetze nach sich. Beim geplanten Offshore-Windpark Nordergründe in der Nordsee wurde hierfür ein wichtiger Schritt abgeschlossen: Als Partner der ABB AG waren die Tiefbau-Spezialisten der Köster GmbH an den Verlegearbeiten der dafür benötigten Stromtrasse beteiligt.

Noch vor Baubeginn des Offshore-Windpark Nordergründe etwa 15 km nordöstlich der Insel Wangerooge realisierte die Köster GmbH mit einem Partner im Auftrag der ABB AG die dazugehörige Stromverbindung der Landkabeltrasse vom Deich bis zum Umspannwerk Inhausen bei Wilhelmshaven. Der gemeinsame Auftrag begann mit der rund 250 m langen Anlandungsbohrung unter dem Deich hindurch aus dem Wattenmeer heraus. Im Horizontalspülbohrverfahren verlegte die Köster GmbH ein Schutzrohr mit einem Außendurchmesser von 500 mm.

Auf der Landseite hinter dem Deich endet das Schutzrohr in einem Übergangsschacht. Von dort verlegte die Köster GmbH die Hochspannungskabel über eine 3800 m lange Trasse bis zum Umspannwerk Inhausen. Die Tiefbauarbeiten in diesem Bereich erfolgten abschnittsweise über offene Gräben mit rund 1,20 m Tiefe. Entscheidend für den Erfolg dieser Arbeiten war eine exakte Arbeitsplanung: Da die Kabel auf Kabeltrommeln geliefert wurden, war die Länge der Einzelstücke vordefiniert. Nach etwa 1300 m musste dann bei allen drei parallel verlegten Kabeln je eine Muffe montiert werden, mit der die nächsten Teilstücke angeschlossen wurden. Andererseits darf der Graben auch nicht allzu lange offen stehen, da ansteigendes Grundwasser oder die Witterung die Grabenwände einfallen lassen könnte. "Dann hätten wir den Graben in sehr arbeitsaufwendiger Handarbeit wieder herstellen müssen", erläutert Jürgen Höchst, Vertriebsingenieur der Köster GmbH und verantwortlich für die Arbeitsvorbereitung in diesem Projekt.

Weitere Herausforderungen für die Köster GmbH stellten die Kreuzungen der Landtrasse mit einem weiteren Deich, einer Straße und einer Bahntrasse dar. Mit dem Horizontalspülbohrverfahren unterquerten die Tiefbau-Spezialisten diese jeweils grabenlos mit einem Schutzrohr. Die Tiefbauer wurden hier mit der schwierigen Aufgabe konfrontiert, eine HDD-Bohrung mit einem horizontalen Radius von lediglich 15 m herzustellen. "Nur durch eine geschickte Umplanung konnten wir die Bohrungen erfolgreich umsetzen", führt Höchst aus. "Vor allem kam es darauf an, dass wir dabei den genehmigten Arbeitsstreifen nicht verlassen." Darüber hinaus musste bei zwei Bohrungen die Richtung des Kabels gleich zeitig vertikal und horizontal geändert werden. Dazu Höchst: "Um das Kabel nicht zu beschädigen, war eine äußerst präzise Planung und Einhaltung der Biegeradien notwendig. Dank des Know-hows unserer Experten konnten wir die Vorgaben exakt umsetzen."

Die Köster GmbH schloss die Arbeiten an der Landtrasse 2013 erfolgreich ab. Seit Frühjahr 2014 entstehen auf einer Fläche von 3,5 km² für den Windpark Nordergründe 18 Windkraftanlagen im bis zu 14 m tiefen Wasser. Sie werden jeweils maximal 6 MW Strom produzieren.

Auf dem Oldenburger Rohrleitungsforum präsentiert sich die Köster GmbH im Erdgeschoss an Stand H-07.

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