Neues Konzept für Industriestandort
Schwerlastpflaster sorgt für stabile Basis
LUBMIN (ABZ). - Bei der Befestigung von Industrieflächen spielt die Belastbarkeit des Untergrundes eine "tragende Rolle". Im täglichen Einsatz von Schwerlastfahrzeugen, Kranen und Containern gelangt jede Flächenbefestigung an ihre Grenzen.
Bis vor einigen Jahren betrachtete man den Einbau von Asphalt- oder Betondecken als das Optimum. Seit geraumer Zeit findet jedoch ein Umdenkprozess statt. Inzwischen ist die Betonindustrie in der Lage, hochbelastbare Betonpflastersysteme anzubieten, die auch höchsten Ansprüchen genügen. Dazu zählt das Ankerverbundsteinsystem Taruga Tec von Lithonplus.
Die stabile Flächenbefestigung findet überall dort Verwendung, wo mit hohen Schub- und Scherkräften durch Rangierverkehr sowie erheblichen Punktbelastungen zu rechnen ist. Diese Situation trifft auch auf das Industrie- und Gewerbegebiet in Lubmin zu. Hier wurden beim Bau eines neuen Gewerbeareals circa 25.000 Quadratmeter Taruga Tec verlegt.
Seit den 90er Jahren ist Lubmin weit über die Grenzen Mecklenburg-Vorpommerns hinaus als Standort eines ehemaligen Kernkraftwerks, das aufgrund zahlreicher Sicherheitsmängel abgeschaltet werden musste, ein fester Begriff. Nach dem Abriss suchte man nach neuen Nutzungsmöglichkeiten für das weitläufige Gelände mit Hafenanschluss. Der Besitzer des Areals, die Energiewerke Nord (EWN) entschied sich, Lubmin als Kraftwerksstandort zu erhalten. Inzwischen kommt die Energie jedoch von einem Steinkohlekraftwerk, das vom dänischen Energiekonzern Dong betrieben wird. Mit drei Blöcken à 800 Megawatt verfügt es über eine Leistung von 2400 Megawatt.
Die Standortvorteile sprechen für sich: Die Steinkohle kommt per Schiff und kann unmittelbar in Kraftwerksnähe angelandet werden. Zudem erlaubt die nahe Lage des Greifswalder Boddens die direkte Wasserkühlung des Kraftwerks. Der Bau eines von weitem sichtbaren Kühlturms ist damit überflüssig. In diesem Zusammenhang hatte es im Vorfeld Bedenken von Seiten der Stadtväter und Bürger gegeben. Die jetzt gefundene Lösung wirkt sich nicht nachteilig auf die Beliebtheit Lubmins als Bade- und Ferienort aus.
In der Nachbarschaft zum Kraftwerk entstand eine Biodieselanlage. Sie verarbeitet zwölf Prozent des Rapsöls aus Mecklenburg-Vorpommern. Auch für die alte Kraftwerkshalle, ursprünglich zum Abriss freigegeben, fand sich eine neue Nutzung. Der Platz bot sich idealerweise für den Lubminer Modul- und Anlagenbau an. Die Firma stellt Schiffsteile her, die aufgrund ihrer Größe nur über den Wasserweg transportiert werden können. Weiterhin fand hier ein Betrieb für Korrosionsschutz einen adäquaten Standort.
Sämtliche am Gewerbestandort angesiedelten Firmen profitieren vom direkten Hafenanschluss. Trotzdem bleibt der Materialtransport innerhalb des Firmengeländes unabdingbar. Schwere Lasten werden mit Hilfe von Förder- und Hebezeugen beziehungsweise Gabelstaplern bewegt. Voraussetzung dafür ist natürlich ein stabiler Untergrund, wie ihn das Schwerlastpflaster Taruga Tec von Lithonplus bietet.
Der Taruga Tec ist ein Ankerverbundstein für hohe statische Beanspruchung. Bereits die Steinhöhe von 14 Zentimetern lässt erahnen, welche Kräfte das Pflaster aufnehmen kann. Sein Vorteil liegt in der Winkelform, die den Betonstein in jeweils zwei Nachbarreihen einbindet in Kombination mit einem speziellen Abstandhaltersystem. Die Pflasterfläche wird dadurch in alle Richtungen hochbelastbar. Die von rangierenden Lastkraftwagen und Ladefahrzeugen ausgehenden Bodenbeanspruchungen wie Punktlasten oder auch Schub- und Scherkräfte werden auf die benachbarten Steine verteilt und somit sicher abgeleitet. Dem Verdrehen, Verkanten oder Kippen der Steine wird wirksam vorgebeugt.
Taruga Tec-Pflaster lässt sich Dank optimierter Verlegeeinheiten wirtschaftlich in Rastern von 108 oder 96 Zentimetern verarbeiten. Ein Richtungswechsel bei der Verlegung ist problemlos möglich. Darüber hinaus können die einzelnen Verlegeeinheiten auch im Versatz eingebaut werden. Mit den halben oder ganzen Randsteinen werden dann die Lücken zum Rand geschlossen. Ein manuelles Einsetzen von Füllsteinen ist nicht notwendig. Die Form des Pflasters ermöglicht auch die Erstellung von 90-Grad-Anschlüssen. Um eine sichere Randbefestigung zu erzielen, stehen zwei unterschiedlich große Randsteine zur Verfügung.
Zu Beginn der Planungsarbeiten wog man unterschiedliche Befestigungsarten gegeneinander ab. Die Realisierung einer Asphaltdecke stellte sich, trotz möglichen Zeitvorteils während des Einbaus, schnell als ungünstige Lösung heraus. Die Nachteile überwiegen vor allem während der warmen Sommermonate. Bei hoher Sonneneinstrahlung heizt sich eine Asphaltdecke schnell auf. Die Fläche wird dann weich, so dass sich die Füße von Lagergestellen und andere Gegenstände, die hohe Punktlasten verursachen, in den Untergrund eindrücken können. Im Gegensatz dazu sprach für ein Pflastersystem nicht nur die stabile Oberflächenausführung, sondern auch im Falle des Taruga Tec die Lagestabilität durch das Ankerverbundsystem. Darüber hinaus schreitet bei maschineller Verlegung die Flächenbefestigung schnell voran. In Ludmin wurden innerhalb von 25 Arbeitstagen circa 25 500 Quadratmeter Taruga Tec-Pflaster verlegt.
Am Beispiel des Industriegebietes in Lubmin wird deutlich, dass hochbelastbare Pflasterbeläge eine gute Alternative für die Flächenbefestigung sind. Herauszustellen ist, dass das bei dem hier beschriebenen Objekt eingesetzte Ankerverbund-Pflaster besonders geeignet ist, die auftretenden statischen und dynamischen Lasten aufzunehmen und an den Untergrund weiterzugeben. Darüber hinaus sprechen nicht zuletzt auch optische Gesichtspunkte für den Einsatz von Pflastersystemen auf weiträumigen Flächen.
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