Ortbeton im Wochentakt

Schalungsvorhaltung auf Minimum reduziert

Doka Schalungstechnik
Eine nicht ganz übliche Besonderheit: Die Vorstellschalung steht außen auf höhenverstellbaren Auflagerwinkeln und wird vom vorauslaufenden Fassadengerüst aus bedient. Foto: Doka

Köln (ABZ). – Beim Bau des Bürogebäudes b3 campus in Köln ist die Schalungstechnik bis ins kleinste Detail optimiert. "Und das Beste," – so Projektleiter Bertram Hörisch von der Bauunternehmung Hans Lamers aus Jülich – "wir kommen hier mit einer äußerst geringen Schalungsvorhaltung aus und haben damit auch die Kosten voll im Griff."

Die Tiefgarage mit 85 Stellplätzen hat eine Abmessung von 35 m x 78 m. Darauf setzen sich drei identische Gebäuderiegel mit einem Abstand von 14,60 m zueinander auf. Der mittlere Gebäuderiegel ist spiegelbildlich zu den beiden äußeren. Lichtdurchflutete Gänge verbinden diese drei Baukörper untereinander. Das Ensemble entsteht auf dem ehemaligen Gelände der KHD-Traktorenfabrik im Kölner Stadtteil Kalk. Mit seinen fünf Vollgeschossen und einem Staffelgeschoss passt es sich der Nachbarbebauung bestens an. Alles wird in Ortbeton hergestellt – außer den Treppenläufen in den insgesamt sechs Treppenhäusern.

Die Osmab Holding AG als Investor, das Büro KF Architekten sowie die Bauunternehmung Hans Lamers haben bereits zahlreiche Projekte erfolgreich abgewickelt. Diese Konstellation ist inzwischen ein gut eingespieltes Team. Immer mit dabei: Die Schalungstechniker von Doka. Das hat auch seinen Grund: Doka steht für Zuverlässigkeit und deren Schalungen für Qualität und Schnelligkeit. Insbesondere die neue Rahmenschalung Framax Xlife plus und das Deckensystem Dokadek 30.

Die voraus gegangene Schalungsplanung hatte eine Vielzahl an Randbedingungen gewissenhaft zu beachten. Besonderes Augenmerk lag darauf, die Schalungsvorhaltung auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Gleichzeitig waren die Termine zuverlässig einzuhalten. Bauleiter Markus Stock entwickelte zusammen mit den Projektingenieuren von Doka einen ausgereiften und schlüssigen Bauablaufplan. Nachbestellung von Schalung ist hierdurch ein Fremdwort. Nach diesen exakten Vorgaben entstehen nun im Wochentakt die Wände der Etage mit rund 1000 m² Schalfläche. Sie werden je Baukörper in zwei Takten dienstags und freitags betoniert. Jeweils am Donnerstag kann die 850 m² große Decke in einem Guss nachgezogen werden.

Die Einschaler und Eisenflechter sollen kontinuierlich ausgelastet sein. Deshalb wird hier mit einer 11?2-fachen Schalungsvorhaltung gearbeitet. Eine nicht ganz übliche Besonderheit: Die Vorstellschalung steht außen auf höhenverstellbaren Auflagerwinkeln und wird vom vorauslaufenden Fassadengerüst aus bedient. Der große Vorteil: Die Bewehrung kann auf der fertiggestellten Decke gelagert und ganz ungehindert von hier aus auch eingebaut werden. Anschließend wird von innen zugeschalt und betoniert.

Nach dem Abbinden des Betons kann der anschließende Takt bereits nach zwei Tagen mit der Schließschalung des vorherigen Taktes direkt geschlossen werden. Zwischenlagern der Elemente entfällt. Insgesamt beschleunigt sich der Bauablauf ganz erheblich. Rechnerisch ist die Schalung achtmal im Monat im Einsatz. Lamers-Polier Stefan Kerschgens ist ganz begeistert: "Unsere Schalzeiten liegen um die 0,4 Std./m² über alles; darin sind die aufwändigeren Treppenhäuser und Aufzugschächte bereits enthalten." Aus dem breiten Lieferprogramm der Doka-Schalungstechniker kommt bei den Wänden die Rahmenschalung Framax Xlife plus und bei den Decken die Element-Deckenschalung Dokadek 30 zum Einsatz. Sie führen auf vielen Baustellen nachweislich zu schnelleren Schalzeiten. So auch hier: Dank der getroffenen Schalungsentscheidung konnte die ohnehin schon knappe Rohbauzeit um sechs Wochen reduziert werden.

Das Herzstück der neuen Rahmenschalung Framax Xlife plus ist der einseitig bedienbare Framax Xlife plus-Anker. Er bringt bis zu einem Drittel Zeitersparnis beim Ein- und Ausschalen. Mit diesem System erstellt die Baustellenmannschaft knapp 20.000 m² Wandflächen. "Das klappt richtig gut", loben die Betonbauer auf der Baustelle. In der Tat: Das innovative Ankersystem beschleunigt die Arbeiten erheblich. Denn es sind wesentlich weniger Handgriffe zu erledigen. Zudem bestätigen die Fachleute, dass die fertigen Wandflächen kaum Nacharbeiten erfordern. Gleichzeitig ist das Betonbild der Framax Xlife plus eine Freude für den Architekten. Hierfür sorgen der stets geordnete Fugenverlauf und das symmetrische Ankerbild mit innenliegenden Ankerstellen. Bei den Aufzugschächten mit 2,00 m x 2,40 m Abmessung tragen die Framax-Ausschalecken I ganz erheblich zu den schnellen Schalzeiten bei. Denn hier muss der Kran die Innenelemente nicht mehr einzeln ausheben. Vielmehr genügt einfaches Spindeln an den vier Ecken, um die gesamte Innenschalung um 6 cm zusammenzuziehen. Mit einem einzigen Kranhub ist dann die komplette Schalung in einem Stück rasch in den nächsten Takt gehoben. Die Innenschalung ruht auf fix und fertig montierten Doka-Schachtbühnen, die ebenfalls in einem Stück versetzbar sind. Hier ist alles auf Geschwindigkeit getrimmt.

Auch in der Decke wird Tempo gemacht: Und zwar mit der Element-Deckenschalung Dokadek 30, einer trägerlosen Handschalung in Stahlleichtkonstruktion. Ihre beschichteten Rahmen sind mit einer robusten Holz/Kunststoff-Verbundplatte belegt. Dokadek 30 kombiniert die Vorteile einer Element-Deckenschalung mit den Vorteilen einer Dokaflex-Deckenschalung. Mit ihren 3 m² großen Elementen ist sie schnell im Regelbereich. Nahtlose Kombination mit Dokaflex macht sie rasch und flexibel in den Passbereichen. Der Auf- und Abbau erfolgt immer vom sicheren Boden aus. Im Regelfall werden hier in Köln 22 cm starke Flachdecken geschalt, bei einer lichten Deckenhöhe bis 3,63 m völlig ohne Kran. In Summe sind dies knapp 18.000 m², mit einer Schalzeit von 0,34 Std./m². Die großen Flächen schalen drei Mann in einem eingespielten Team. Weitere zwei Mann erledigen die Abschal- und Beischalarbeiten. Beschleunigung und vor allen Dingen Arbeitserleichterung bringt der DekDrive. Mit dieser praktischen, fahrbaren Palette werden hier mühelos bis zu 12 m² Dokadek 30 horizontal verfahren, auch durch schmale Durchfahrtsöffnungen. Doka hat alle Mitarbeiter der Bauunternehmung Hans Lamers im Vorfeld auf der Baustelle mit den neuen Schalungssystemen vertraut gemacht und in Theorie und Praxis geschult. Eine Investition, die sich nun durch einen bis ins letzte Detail geordneten und zügigen Bauablauf bezahlt macht.

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