Politik und Wirtschaft treffen aufeinander

60. NordBau – eine Messe zum richtigen Zeitpunkt

Baupolitik
Auf rund 69.000 m² im Freigelände und über 20.000 m² Hallenfläche bietet die Branchenplattform im Norden jedes Jahr etwa 900 Ausstellern Platz, um die komplette Bandbreite des Baugeschehens mit modernen Baustoffen und Bauelementen, leistungsstarken Baumaschinen, Kommunalgeräten und Nutzfahrzeugen für Bau und Handwerk sowie der neuesten Energietechnik zu präsentieren. Foto: NordBau

NEUMÜNSTER (rai). - Die 60. NordBau hat ihre Pforten geschlossen. Nordeuropas größte Kompaktmesse des Bauens blieb auch im Jubiläumsjahr auf Erfolgskurs. Zu der seit langer Zeit ausgebuchten Leistungsschau kamen an fünf Messetagen über 65.000 Besucher nach Neumünster. 846 Aussteller aus 17 Ländern präsentierten ihre Produkte und wissenschaftlich-technischen Leistungen."Wir sind hochzufrieden", betonte bei Messeschluss Dirk Iwersen, Geschäftsführer der Hallenbetriebe Neumünster. Die Qualität der Gespräche, die die Aussteller mit den Besuchern führten, sei nachweislich gestiegen. Darüber hinaus hätten vor allem Aussteller der Baumaschinenbranche eine hohe Zahl von Verkaufsabschlüssen während der Messetage verzeichnet. Außerdem nutzten zahlreiche Politiker und Vertreter der Wirtschaft die Messe, um aktuelle und brisante Themen zu diskutieren. Die NordBau 2015 traf unter anderem mit Schwerpunkten wie "Brückenbau & Brückensanierung", "Architekten als Anwalt des Bauherrn" sowie "Schaffung von zusätzlichem Wohnraum" den Nagel auf den Kopf – eine Messe zum richtigen Zeitpunkt.Das spiegelte sich bereits zur Eröffnung wider. Auf das gegenwärtig viel diskutierte Wohnraumthema wies Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig zur Messeeröffnung hin, indem er anmahnte, ausreichend Wohnraum aktuell auch für Flüchtlinge in Städten und Gemeinden zu schaffen. So müsse die Landesplanung künftig schneller und effektiver arbeiten, um zeitnahe Projekte zu ermöglichen. Bereits zum 40. Mal informierten Aussteller und Bauunternehmen aus Dänemark über das Baugeschehen ihres Landes. Aus diesem Anlass wurde zu Messebeginn Prinz Joachim zu Dänemark als Ehrengast begrüßt.Nicht nur in Schleswig-Holstein gilt Brückenbau und Brückensanierung als Brennpunkt in der Bauwirtschaft. Das war ein Topthema im Veranstaltungsprogramm während der Messetage. Diskutiert wurde unter anderem die erforderliche Aufrechterhaltung von Verkehrsbedingungen bei den Sanierungsarbeiten – eine besondere Herausforderung nicht nur für Planer, sondern auch für Bauunternehmen. Beispiel dafür ist die Rendsburger Hochbrücke, die über den Nord-Ostsee-Kanal führt. Informationen über Bauabläufe und über den gesamten Sanierungsbedarf der Brücken im nördlichen Bundesland standen auf der Tagesordnung der NordBau. Im Gespräch war ebenso der zügige Neubau der Rader Hochbrücke im Zuge der A 7 über den Nord-Ostsee-Kanal. Im Fokus der erfolgreichen Fachmesse für das gesamte Baugeschehen in Deutschland und Nordeuropa stand ebenfalls der "Architekt als Anwalt der Bauherren". So wurde in zahlreichen Ausstellungsbereichen und Vorträgen vermittelt, wie Architekten und Ingenieure passgenaue Lösungen von der Planung bis zur Ausführung im Neubau oder auch bei der Sanierung und Modernisierung von Wohnraum finden. Das Interesse daran war riesengroß, wie die Architektenkammer mittteilte. Am praktischen Beispiel wurde in Halle 5 gezeigt, wie durch den sinnvollen Ausbau des Dachgeschosses zusätzlich Wohnraum geschaffen werden kann. Der Landesverband des Dachdeckerhandwerks und die Baustoffhersteller präsentierten dazu die notwendigen Baustoffe, Zubehörteile sowie Systemlösungen an. Mit zahlreichen Neu- und Weiterentwicklungen warteten die Baumaschinenhersteller auf. Der Ausstellung auf dem Freigelände kam besondere Bedeutung zu, da diese Präsentation in diesem Jahr die einzige in Deutschland war. So nutzte unter anderem Liebherr die Messetage, um ein neues Modell einer Planierraupe vorzustellen. Auch weitere Hersteller sorgten mit ihren "Maschinen-Paraden" für ein "Füllhorn" neuester technischer Entwicklungen. Der Fokus lag dabei wiederum auf umweltgerechter Antriebstechnik. Besonderes Interesse galt dabei der Anwendung von Akku-Technologien: Kleingeräte und Werkzeuge mit leistungsfähigen Akkus, die vor allem bei den Bauhandwerkern gefragt sind.Gut besucht war am dritten Messetag eine NordBau-Diskussionsrunde über Qualitätssteigerung von Bauprojekten mit Landesverkehrsminister Reinhard Meyer. Zu der Veranstaltung kamen über 200 Teilnehmer. Der Minister sprach sich für eine neue "Projektkultur" bei Bau-Großvorhaben aus. Er schlug zudem eine "verbindlich definierte Kooperation aller Projektbeteiligten sowie eine Anpassung des Vergabe- und des Vertragsrechts" vor. Aus diesem Grunde hatte er die Fachveranstaltung in Neumünster ins Leben gerufen – gemeinsam mit dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, der Architekten- und Ingenieurkammer, dem Bauindustrieverband Hamburg-Schleswig-Holstein und dem Gebäudemanagement Schleswig-Holstein. Zur norddeutschen Leistungsschau 2015 gehörten ebenfalls gut besuchte Veranstaltungen wie "Lenk- und Ruhezeiten", "Ladungssicherung Impulslehrgang" sowie zur "Sicherheitsunterweisung Erdbaumaschinen". Teilnehmer dieser speziellen Lehrgänge erhielten zum Abschluss vom Veranstalter ein Zertifikat. Jährlich kommen etwa 4000 Tagungsteilnehmer zu den rund 40 Veranstaltungen. Davon sind allein zwei Drittel als offizielle Fortbildung der Architekten- und Ingenieurkammer anerkannt.Die kommende NordBau in Neumünster findet vom 7. bis zum 11. September 2016 statt.

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