Projektleiter Werner Mocke

bautec wird Fachmesse des Bauoptimismus sein

BERLIN. - Nach der erfolgreichen Bau München am Jahresbeginn 2015 beginnen jetzt die Vor-bereitungen und Planungenfür die "kleineren" Baufachmessen Deutschlands des Jahres 2016.Für die Hauptstadtmesse bautec hat sich in den vergangenen Jahren bereits insofern etwas verändert, als dass die Konzeption nicht mehr ausschließlich von Baustoffen und Bauteilen getragen wird, sondern im Dienst der klimapolitischen Ziele der Bundesregierung eine Vernetzung mit der Gebäudetechnik vorgenommen wurde. Dieser Weg hat sich in den vergangenen sechs Jahren der weiterentwickelten bautec bewährt. Die Allgemeine Bauzeitung (ABZ) befragte den für die bautec verantwortlichen Direktor der Messe Berlin GmbH, Werner Mocke, nach dem Stand der Planungen.ABZ: Die Messe Berlin GmbH hat sich mit dem vor einigen Jahren begonnenen Weg der konzeptionellen Erweiterung um die Gebäudetechnik ein Stück von der Branche der traditionellen Baustoffe und Bauteile getrennt, um auch die von der Bundesregierung proklamierten Ziele für mehr Energieeffizienz zu unterstützen. In welcher Form soll dieser Weg auch auf der bautec 2016 zum Ausdruck kommen?Mocke: Die Bauministerin Barbara Hendricks hatte anlässlich der Eröffnung der Bau München in ihrer Rede darauf hingewiesen, dass zur Erreichung der Klimaschutzziele und der Energieeffizienzsteigerung nur die Gemeinsamkeit von Maßnahmen an der Gebäudehülle und im Bereich der Heizungstechnik zum Ziel führt. Dieses ist exakt auch die Grundidee unseres Konzepts für die bautec Berlin. Wir gehen nach den erfolgreichen Ergebnissen der drei vorigen Fachmessen bautec weiterhin und noch überzeugter davon aus, dass nur durch die Vernetzung dieser beiden für den Neubau und die Modernisierung maßgebenden Bereiche sowohl der Abbau der Emissionen als auch die Erhöhung der Energieeffizienz realisiert werden können. Deshalb setzen wir bei der Planung der bautec 2016 Berlin darauf, dass wir einerseits einen Zuwachs bei der Beteiligung von Unternehmen der Baustoff- und Bauteilindustrie bekommen, andererseits noch mehr Unternehmen der Branche der Gebäudetechnik gewinnen. Bisher, zum gegenwärtigen Zeitpunkt, sind wir optimistisch, dass beide Ziele auch erfolgreich umgesetzt werden. Die bautec Berlin kann so zu einer führenden Fachmesse für mehr Energieeffizienz beim Neubau und der energetischen Modernisierung werden- aufbauend auf einer gestärkten Akzeptanz unseres Konzeptes bei der Bundespolitik, den führenden Fachverbänden und vor allem auch der ausstellenden Industrie.ABZ: Der Jahresbeginn 2016 bringt, wie angesprochen, mit drei nahezu vergleichbaren Fachmessen für die Bauwirtschaft eine Konzentration, die von der ausstellenden Industrie kritisiert wird. Es führt unweigerlich dazu, dass Unternehmen sich nicht in der Lage fühlen, bestimmte Veranstaltungen nicht zu nutzen. Wie beurteilen Sie diese Situation, die sicherlich auch für die Planung der bautec 2016 Berlin nicht einfach ist?Mocke: Es liegt in der Hand der Industrie und der die einzelnen Messen tragenden Verbände, sich zusammen zu setzen, um eine terminliche Entzerrung herbeizuführen. Wir in Berlin bedauern diese Situation, denn man muss die Position der Unternehmen anerkennen, dass sie mit ih-ren Budgets für das Marketing haushalten müssen. Für uns in Berlin bedeutet diese Situation, dass wir noch intensiver als schon in den Vorjahren unsere Aussteller auf das USP der bautec Berlin hinweisen. Unsere Erfahrungen von der bautec 2014 zeigen uns die zunehmende Akzeptanz unseres Messekonzepts, die wir im fairen Wettbewerb mit den anderen Messestandorten ausbauen.ABZ: Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie hat in einer aktuellen Presseerklärung mehr Schwung für die deutsche Bauwirtschaft angemahnt. Die erkennbare Investitionszurückhaltung, vor allem der Öffentlichen Hand, führt zum Jahresbeginn 2015 zu einer mehr verhaltenen Prognose für die weitere baukonjunkturelle Entwicklung. Wie kann eine Fachmesse der Hauptstadt- wie die bautec 2016 – hier gegenwirken, um dann für die Jahre ab 2016 zu mehr Dynamik in der Bauwirtschaft zu kommen?Mocke: Fachmessen werden von der jeweiligen Marktentwicklung getragen- sie können nur begrenzt eine Baukonjunktur beeinflussen. Aber: Fachmessen können Impulse setzen, die sich auf den gesamten Wirtschaftszweig auswirken. Wenn z. B. von der bautec 2016 Berlin derartige Signale, z. B. für die energetische Modernisierung oder für die Initiativen zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums- kommen, dann erhoffe ich mir auch eine Belebung anderen Baubereichen, z. B. im Wirtschaftsbau und auch bei der Öffentlichen Hand. Investitionen sind immer das Ergebnis einer positiven Grundhaltung in der Gesamtwirtschaft. Viele Faktoren greifen ineinander, so z. B. die Energiepolitik und die Klimaschutzpolitik. Der Wohnungs-Neubau wird wohl auch in 2016 seine führende Rolle behalten- und die energetische Modernisierung wird wieder, auch durch gezielte Maßnahmen der KfW, an Dynamik gewinnen. Wir werden auf der bautec 2016 Berlin die aktuellen Themen in unserem Kongress- und Tagungsprogramm ansprechen. Die bautec 2016 Berlin wird eine Fachmesse des Bauoptimismus sein!ABZ: Die Stadt Berlin wächst in einem steigenden Tempo – der Zuzug von Bürgern aus vielen Ländern hält unvermindert an. Damit wachsen auch die Aufgaben fürz. B. die Infrastruktur, für den Wohnungsbau, zur Modernisierung und zum Neubau von Einrichtungen für Bildung, Sport, Gesundheit und Kinderbetreuung. Berlin ist als Stadt im Aufwind- viele junge Menschen ziehen in die Stadt und es gibt eine Flut von Neugründungen. In einer solchen Stadtumgebung – eine der attraktivsten in Deutschland – hat eine Fachmesse wie die bautec u. E. durch Start-upshat doch neue Chancen und eine positive Zukunft. Sehen Sie dieses ebenso?Mocke: Wir setzen jetzt auf die Fertig-stellung unseres Großflughafens BER im Jahr 2017, auf die Fertigstellung des Humboldtforums und anderer Großprojekte in der Stadt. Diese Projekte haben Berlin schlechte Schlagzeilen beschert. Doch diese Probleme werden in den kommenden Jahren gelöst. Berlin ist eine Stadt, die sich auf die Zukunft orientiert. Der Begriff "Smart Cities" steht für eine Entwicklung, die in Großstädten wie z. B. in Berlin auf intelligente neue Systeme und Programme setzt – in der Vernetzung auch von nachhaltigem Bauen, energiesparenden Technologien der Versorgung und Entsorgung, der energieeffizienter Mobilität. Berlin strebt an, eine deutsche Metropole für "Smart Cities" zu werden. Wir werden uns diesem Thema auf der bautec 2016 Berlin zuwenden, weil es darum geht, Städte zu modernisieren und lebensnah fort zu entwickeln. Eine intelligente Vernetzung aller Aufgaben der Daseinsvorsorge, incl. der aktuellen Aufgaben in der Immobilienwirtschaft, Bauwirtschaft und auf dem Gebiet des Klimaschutzes sind Themen, die wir von der bautec Berlin immer stärker in unser Messekonzept integrieren. Ein Beispiel dafür ist unser Konzeptbestandteil "Zukunft Stadt@Grünbau Berlin", ein neues Format im Sinne von "Smart Cities". Am 16. April 2015 hatten wir auf dem Messegelände einen speziellen Kongress für eine intelligente Stadtentwicklung. Dazu gehörten Fachreferate zur Gestaltung des öffentlichen Raums als multifunktionaler Ort, die Thematik " barrierefreies planen und bauen," die Integration von mehr Grün in unsere Städte etc. Dieses Thema wird dann auf der bautec 2016 im Rahmen von "Grünbau: Talks" vertieft. Es zeigt, dass Bauen heute mehr ist als nur die Schaffung und das Modernisieren von Gebäuden aller Art - Bauen ist heute eine gesellschaftliche Aufgabe im Zeichen von Energiewende und Klimaschutz.An unserem Ziel halten wir fest, im Sinne unseres Namens "bautec" und der sich daraus ableitenden Verpflichtungen für zukunftssichere Bautechnik eine Fachmesse für den Nordosten Deutschlands fortzuentwickeln, die sich den aktuellen Aufgaben der Bauwirtschaft ebenso widmet wie den aktuellen Herausforderungen zum Gelingen der Energiewende in Deutschland.

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