Prozesswasser- und Abwasseraufbereitung

Schrägklärer-Filtertechnik bewährt sich im Kieswerk

Vorarlberg (ABZ.) – Im österreichischen Bundesland Vorarlberg entsteht mit dem Pumpspeicherkraftwerk Obervermuntwerk II das zweitgrößte Kraftwerk des Energieversorgers Vorarlberger Illwerke AG. Hierbei ist die Leistung mit 360 MW im Turbinen- und Pumpbetrieb definiert. Mit fünf Baubereichen wird gleichzeitig die Fertigstellung vorangetrieben. Das Gebiet mit der größten temporären Baufläche ist hierbei das Areal am luftseitigen Fuß der Staumauer Vermunt, die auf der Silvretta-Hochalpenstraße vom Montafon in Richtung Paznaun bei Kehre 24 zu erreichen ist.

Nach Informationen von Leiblein, Experte für Wasseraufbereitung- und Kreislaufführung mit Sitz im baden-württembergischen Hardheim, konnte der Anlagenbetreiber, die Vorarlberger Transbeton, in einer Errichtungszeit von lediglich einem halben Jahr die Voraussetzungen für eine gesicherte, umweltverträgliche sowie winterfeste Betonherstellung realisieren – war doch die Aufbereitung der Zuschlagsstoffe für den Beton aus vor Ort anfallendem Ausbruchsmaterial eine wesentliche Umweltauflage. So können ca. 115.000 m³ Kavernenausbruch sowie teilweise Gestein aus 8000 m Stollen, 500 m Schächten, insges. ca. 250.000 m³, genutzt werden, ohne dass die CO2–Belastung durch Tausende Lkw-Transporte vom Tal her eine gewichtige Rolle spielt. Gleichzeitig sei der Winterbetrieb gesichert, wenn die Silvretta Hochalpenstraße gesperrt ist und sich die Versorgung in dieser Zeit über die Materialseilbahn von Partenen nach Vermunt auf andere Güter konzentrieren kann. Die Personenbeförderung erfolge in dieser Jahreszeit über die Seilschwebebahn zur Bergstation Trominier und mit Tunneltaxis zur Baustelle in Vermunt.

Das aufgrund der beengten Platzverhältnisse im Hochgebirge auf ca. 1750 m Meereshöhe sehr kompakt gebaute Kieswerk vereint eine Materialaufbereitungs-Anlage sowie zwei Betonmischanlagen. Während der für das Kieswerk klassifizierte Gesteinsausbruch über mehrere Brech- und Siebstufen aufbereitet und gewaschen, dann nach Korngrößen sortiert in ein Zwischenlager gelangt, nehmen Mischanlagen mit den Zuschlagsstoffen die Betonherstellung für Beton höchster Güteklasse wahr. Eine umweltverträgliche Ergänzung erfolgt durch die integrierte Wasseraufbereitungs-Anlage. Mit diesem Anlagenmodul, vom Filterspezialisten Leiblein errichtet, wird das anfallende Prozesswasser für das Waschen des Gesteins gereinigt und wiederverwendet. Das Lastenheft habe einen Durchsatz von 280 m³/h aufgewiesen. Die Korngröße wurde mit ca. kleiner 63 µm definiert. Nach Reinigung des Abwassers aus der Kies- und Sandwäsche sollte das Prozesswasser wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden. Um diese Anforderungen erfüllen zu können, setzen die Leiblein-Techniker einen Schrägklärer des Typs "SK 300" sowie eine Kammerfilterpresse ein.

Der Schrägklärer scheidet Partikel größer ca. 50 µm als Sediment aus, wobei Leiblein-Angaben zufolge noch kleinere Partikel über die Zugabe von Flockungsmittel abgeschieden werden. Nach Einlauf des Schmutzwassers bis unterhalb des schräggestellten Lamellenpakets und Übergang in die Aufwärtsströmung erfolgt dort die Sedimentation bei Passage der Lamellen. Der anfallende Schlamm rutscht an den Lamellen ab, wird im Schlammtrichter gesammelt, mit einer Schlammpumpe in Intervallen abgezogen und erreicht durch einen Schlammspeicherbehälter die Kammerfilterpresse. Ein Krählwerk zur Homogenisierung des Sediments und eine Schlammpegelmessung unterstützen die Kammerfilterpresse dabei, das Ziel der Entwässerung des Schlammteppichs hin zu einem trockenen Filterkuchen zu erreichen. Mit der Rückführung des Filtrats in den Wasserkreislauf über ein freies Gefälle in eine Pumpenvorlage mit Weitertransport erfolgt ein geringer Wasserausgleich durch minimale Frischwasserzufuhr. Dieser sorgsame Umgang mit Abwasser und Frischwasser kommt so in hohem Maße der Umwelt zugute.

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