Radmobiler Backenbrecher

Europa-Premiere bei polnischem Sandstein-Produzenten

Sandvik Brechanlagen Gewinnung
Der radmobile Backenbrecher wurde als Vorbrecher in die bestehende Anlage integriert.

KLECZNA DOLNA/POLEN (ABZ). - Mit dem radmobilen Backenbrecher Sandvik UJ310 erweitert Sandvik Construction sein Angebot am europäischen Markt. Die erste Anlage des Typs in Europa wurde im Mai dieses Jahres an den polnischen Sandstein-Produzenten Kamieno?om Barwa?d geliefert und arbeitet dort als Schlüsselmaschine in der Aufbereitung von hochwertigen Wasserbaustein- und Schotterprodukten.Das vollelektrische System zielt insbesondere auf Einsätze in Gewinnungs- und Recyclingbetrieben, wo die hohe Produktivität von Sandvik-Brecherlösungen benötigt wird, auf die Vor-Ort-Mobilität raupenmobiler Lösungen jedoch verzichtet werden kann.Seit Ende Mai arbeitet die erste nach Europa gelieferte Sandvik UJ310 mit CE-Zertifizierung beim Sandstein-Produzenten Kamieno?om Barwa?d in Südpolen. Das Unternehmen übernahm die 52,5-t-Anlage als Vorbrecher für seine Wasserbaustein- und Schotterproduktion vom polnischen Sandvik-Partner Grausch&Grausch. Als radmobile Aufliegerlösung bietet die Sandvik UJ310 mit integriertem Anlagenaufbau und leichter Versetzbarkeit eine weit größere Flexibilität als andere semi-stationären Lösungen.Gegenüber ihren raupenmobilen Pendants führen radmobile Brecheranlagen im Leistungsbereich um 300 t/h am europäischen Markt eher ein Schattendasein. In Asien und anderen Märkten stellen Kunden allerdings andere Anforderungen, denen Sandvik Construction mit einem bedarfsgerechten Lieferprogramm an schnell versetzbaren Brechanlagen entspricht. Insgesamt 15 Modelle umfasst dort das Programm an radmobilen Lösungen zwischen 35 und 50 t Einsatzgewicht, die alle gängigen Brechverfahren und damit nahezu alle Anwendungen und Produktionsstufen in der Gesteinsindustrie abdecken.

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Sandvik Brechanlagen Gewinnung
Über die Trichtererweiterung wurde das Aufgebervolumen der Sandvik UJ310 auf Dreiachs-Auflieger um 55 m³ gesteigert.

Auf Basis international anerkannter Fertigungsstandards werden die Anlagen von Sandvik Asia im indischen Pune produziert. Bewährte und renommierte Sandvik-Kernkomponenten (Brecher, Aufgeber, Fördereinrichtungen, etc.) gewährleisten dabei die Leistungsfähigkeit der Anlagen – die hohen eigenen Ansprüche an Qualität, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit werden bereits bei der Entwicklung durch den Einsatz moderner Konstruktionsverfahren und die Einbeziehung der weltweiten Sandvik-Kompetenzzentren berücksichtigt.Den Produktionsbedingungen in den Zielmärkten entsprechend sind die Anlagen konsequent auf leichte Inbetriebnahme auch bei schwieriger Infrastruktur, zuverlässigen störungsfreien Betrieb sowie einfache Wartung und Bedienung ausgelegt. Als weitgehend autarke Produktionseinheiten arbeiten sie im Einzelbetrieb oder als leicht integrierbare Komponenten mehrstufiger Produktionsketten.Eigenschaften, die gerade auch die Sandvik UJ310 kennzeichnen: Herzstück der Anlage ist der Einschwingen-Backenbrecher Sandvik CJ411 mit seinem großen Einlauf von 1045 x 840 mm (max. Aufgabegröße: 750 mm). Die Beschickung erfolgt über den Vibrationsaufgeber SW1253H mit 15-m³-Standard-Trichter und 1,5 m langem Stangenvorsieb mit einstellbaren Siebweiten 90/105/120 mm. Feinanteile und Mittelfraktion werden seitlich ausgetragen – wahlweise trennt ein Maschensieb im Unterdeck (900 mm x 1160 mm) die Feinanteile von verwertbaren Körnungen. Über eine Bypass-Rinne gelangen letztere dann auf das 1000 mm breite Hauptauftragsband und werden gemeinsam mit dem Brechprodukt aufgehaldet bzw. der nächsten Produktionsstufe zugeführt. Diese Konstellation gewährleistet eine hohe Produktionsleistung, die laut Sandvik im Steinbruchbetrieb bis zu 325 t/h bei 125 mm Spaltweite erreichen kann.Die elektrischen Antriebe leisten gemeinsam 134 kW (Brecher: 110 kW, Aufgeber: 2 x 6,63 kW, Hauptband: 11 kW). Alle Antriebssteuerungen sind in einer zentralen Einheit zusammengefasst, die Energieversorgung erfolgt durch vorhandenen Netzstrom oder einen beigestellten Generator. Neben einer hohen Energieeffizienz gepaart mit niedrigen Emissionswerten ermöglicht der vollelektrische Antrieb auch die einfache Steuerung der Anlage: Über einen Frequenzumrichter lässt sich die Aufgabegeschwindigkeit und damit die Anlagenleistung via Fernbedienung mit Notstopp-Einrichtung stufenlos regulieren.Alle Rahmenelemente und Aufbauten des 52,2-t-Dreiachs-Aufliegers wurden mithilfe computergestützter Verfahren (FEA) hinsichtlich statischer und dynamischer Eigenschaften optimiert. Das gewährleistet den sicheren Transport per Sattelschlepper und nach überschaubarer Rüstzeit auch die schnelle Positionierung auf insgesamt sechs Standfüßen. Großzügige und massiv ausgeführte Wartungspodeste erleichtern Servicearbeiten und die gefahrlose Überwachung der Anlage. Sicherheitsabdeckungen an allen neuralgischen Gefahrenpunkten zählen ebenso zum Standard wie die Staubunterdrückung durch Wasserbedüsung am Brechereinlauf und der Bandübergabe.Dass die Sandvik UJ310 in ihrer technischen Auslegung auch dem Bedarf europäischer Kunden entspricht, erkannte im vergangenen Jahr der polnische Sandvik-Partner Grausch&Grausch. Daraufhin entschloss sich Sandvik zur CE-Zertifizierung der am indischen Markt bereits sehr erfolgreichen Anlage. Das erste europäische Modell ersetzt nun einen 150 – 200 t/h-Vorbrecher in der Aufbereitungslinie des langjährigen Grausch&Grausch-Kunden Kamieno?om Barwa?d.Das 1997 gegründete Unternehmen baut rund 40 km südwestlich von Krakau Sandstein ab, der teilweise zu Naturwerkstein-Produkten zum überwiegenden Anteil jedoch zu Wasserbausteinen (63/130, 130/200, 130/350) sowie einschlägigen Straßenbaustoffen verarbeitet wird. Je nach Auftragslage erreicht die Jahresproduktion insgesamt 250.000 bis 300.000 t.

Sandvik Brechanlagen Gewinnung
Freuen sich über die gelungen Europa-Premiere (v.l .): Tymoteusz Pilor, Kundenberater Grausch&Grausch, Rafa? Sowula, Vizepräsident Kamieno?om Barwa?d, Präsident Tomasz Kasprzyk. Fotos: Sandvik Construction

"Vor diesem Hintergrund und angesichts der leichteren Einbindung in Abbauorganisation und bestehende Aufbereitungsstufen favorisierten die Verantwortlichen von Anfang an eine semistationäre Lösung", erklärt Tymoteusz Pilor, Kundenberater für Sandvik-Aufbereitungstechnologie bei Grausch&Grausch. "Im Projektverlauf wurden natürlich unterschiedliche Szenarien wie die 'Stationierung" einer raupenmobilen Anlage oder die Errichtung einer versetzbaren Brecherstation in Modulbauweise evaluiert." Gerade unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten erwies sich jedoch das Angebot der mit Trichtererweiterung und zusätzlichen Austragsbändern spezifisch adaptierten radmobilen Sandvik-Brechertechnologie als besonders attraktiv. Tatsächlich entspricht die UJ310 sehr gut aktuellen und zukünftigen Leistungsanforderungen und gewährleistet durch die Versorgung über das vorhandene betriebliche Stromnetz niedrige und vor allem langfristig kalkulierbare Betriebskosten.

Neben den Anforderungen der CE-Zertifizierung wurden auch alle modernen Arbeitsschutz- und Sicherheitsrichtlinien berücksichtigt. In Zusammenarbeit mit einem Ingenieurbüro übernahm Grausch&Grausch auch die kundenspezifische Erweiterung der Aufgabekapazitäten um 55 m³ sowie die Bereitstellung zweier zusätzlicher Haldenbänder für den Feinanteilaustrag bzw. die Übergabe an die Sekundärstufe.

Nach den ersten Betriebsmonaten zeigt sich Tymoteusz Pilor überzeugt vom Erfolg des Projekts und den weiteren Marktchancen für die radmobile Sandvik UJ310. "Die Rückmeldungen unseres Kunden sind durchweg positiv. Nach den üblichen Feinjustierungen läuft der Betrieb auch im Verbund mit den bestehenden Aufbereitungsstufen störungsfrei. Dabei würdigt der Kunde bereits jetzt den niedrigen Energiebedarf: Bereits nach einem Betriebsmonat habe die vollelektrische UJ310 Kosteneinsparungen von 10.000 bis 15.000 Euro gegenüber einer vergleichbaren dieselbetriebenen Anlage gebracht.

Schon sieht Pilor weitere Projekte am Horizont: "Neben kleineren bis mittleren Gewinnungsbetrieben rechnen wir auch im stationären Recycling mit großem Interesse. Zu den Kostenvorteilen kommen in beiden Fällen noch gewisse Vereinfachungen im Genehmigungsbereich hinzu, die der hochkapazitiven UJ310 natürlich auch Vorteile gegenüber stationären Ausrüstungen bringen." Und schließlich: "Sandvik bietet mit dem radmobilen Backenbrecher ein Produkt, dass derzeit am Markt relativ einzigartig ist – schon alleine deshalb, weil es nur ganz wenig vergleichbare Alternativen gibt. Und die Tatsache, dass es sich bei der Sandvik UJ310 um ein 'Weltprodukt' mit hohen Stückzahlen handelt, schlägt sich natürlich auch bei den Investitionskosten nieder," erklärt der Verkaufsexperte.

Der 1993 gegründete Baumaschinen-Spezialist Grausch&Grausch hat seinen Sitz in Z?otkovo bei Posen. 2007 übernahm das Unternehmen mit heute 50 Mitarbeitern den Vertrieb von Fintec- und Extec-Mobiltechnik, was 2011 nahtlos in die Zusammenarbeit mit Sandvik mündete. Seit 2013 betreut Grausch&Grausch zudem landesweit die stationären Sandvik-Aufbereitungstechnologie sowie die Bohrgeräte für Gewinnungs- und Bauanwendungen.

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