Rückbau ist startklar

Maschinen mit Stufe 3B für Export rüsten

Caterpillar Baumaschinenhandel und -vermietung
Kurt Kerler, Bereichsleiter Gebrauchtmaschinen: "Wir haben gezeigt, dass der Rückbau zur Abgasstufe 3A möglich ist und dass wir Kunden eine schnelle und einfache Lösung zur Verfügung stellen können." Foto: Zeppelin

Garching (ABZ). – Kaum hatte Caterpillar 2011 die neue K-Serie bei Radladern, die neue E-Serie bei Kettenbaggern sowie die neue B-Serie bei Dumpern eingeführt, schloss sich die Frage an, was passiert mit den Baumaschinen, wenn sie reif für den internationalen Gebrauchtmaschinenmarkt sind? Die Einführung von Motoren mit elektronisch geregelter Abgasreinigungstechnik wie der Stufe 3B mit Abgasrückführung, Katalysator und Partikelfilter stellte Caterpillar und Zeppelin vor eine Herausforderung, wenn solche Maschinen in Länder exportiert werden, die nicht so strenge Emissionsvorschriften erlassen haben. Seit einem halben Jahr hat Zeppelin bereits den Beweis angetreten, dass ein Rückbau der Abgastechnologie erfolgreich ist. Z. B. ging in Ghana ein Cat Radlader 966K in Betrieb, nachdem dessen Abgasreinigungsanlage umgebaut wurde. So ist Zeppelin in der Lage, alle relevanten Cat Maschinen mit moderner Abgastechnologie für den Export startklar zu machen.

Auslöser für den Umbau sind die neuen Motoren, die aschearmes Motorenöl und Dieselkraftstoff mit einem Schwefelgehalt unter 15 ppm erfordern – ansonsten können die geforderten Abgaswerte in der EU nicht eingehalten werden. In anderen Ländern liegt der Schwefelgehalt zwischen 2000 bis zu 5000 ppm, was eine Anpassung der Abgasreinigungstechnik nach sich zieht. "Große Baukonzerne, die ihre modernen Baumaschinen für Großprojekte ins ferne Ausland schaffen, wurden in der Vergangenheit mit dem Problem konfrontiert, ob sie diese Maschinen auch sicher im Ausland betreiben können. Wir haben gezeigt, dass der Rückbau zur Abgasstufe 3A möglich ist und dass wir Kunden eine schnelle und einfache Lösung zur Verfügung stellen können, ohne dass die Leistungsfähigkeit der Produkte beeinträchtigt wird", macht Kurt Kerler deutlich, der bei Zeppelin den Bereich Gebrauchtmaschinen leitet. Dabei greift Zeppelin auf entsprechende Umbaukits zurück. Im Zuge des Umbaus wird dann die Abgasnachbehandlungsanlage von Maschinen und Industriemotoren entfernt und das Motormapping verändert – ein Eingriff, den nur Cat Händler wie Zeppelin vornehmen können. Z. B. wird der DPF-Filter durch einen Dummy ersetzt, um Vorstaudrücke im System zu halten. Aber auch andere Komponenten der Hardware wie Sensoren bzw. Geber für Abgas- und Kühlmitteltemperaturen sowie Lade- und Kraftstoffdrücke müssen ausgetauscht werden. Brennerkopf und Nachbrennsystem verbleiben, allerdings werden auch sie technisch eliminiert.

Am Ende wird eine neue Software eingespielt und der Motor erhält ein neues Label. "Das klingt alles sehr komplex, aber für unseren Service ist das problemlos machbar. Immer wieder gibt es Gerüchte, gebrauchte Maschinen mit aktueller Abgastechnologie wären deswegen nicht mehr uneingeschränkt exportfähig. Dies ist für unsere Cat Produkte nicht zutreffend. So können wir jederzeit diesen Umbau für den Export anbieten und durchführen. Unsere Mitarbeiter beraten Kunden gerne. Es empfiehlt sich künftig, im Export von gebrauchten Baumaschinen mit dem Geschäftspartner im Ausland die Verhältnisse vor Ort im Vorfeld zu erkunden und eventuell notwendige Umbaumaßnahmen zu klären", unterstreicht Kurt Kerler. Auf eine Sache weist er besonders hin, da hierzu immer wieder Fragen auftauchen: Als Folge des Umbaus wird die erteilte Abgasemissionszertifizierung ungültig. Die Maschine verliert dann als logische Konsequenz auch die entsprechende CE-Zertifizierung, was zur Folge hat, dass die Maschine im Exportland verbleiben muss beziehungsweise in der EU nicht mehr in den Verkehr gebracht werden darf.

Durch umfangreiche Tests, Analysen und Praxiserprobungen hat Caterpillar ermittelt, dass Cat Stufe 3B-Motoren mit Leistungen von 130 bis 895 KW ohne technische Änderungen auch außerhalb von Ländern mit strengen Emissionsvorschriften problemlos eingesetzt werden können. Dennoch rät Zeppelin zu einer Überprüfung der Einsatzbedingungen und regelmäßigen Wartungen nach Herstellervorschrift durch den örtlichen Cat Händler, um den Betrieb der Maschinen sicherzustellen. "Durch das weltweite Cat Händlernetz, das über das Know-how verfügt und einen entsprechenden Service sicherstellen kann, sind Kunden von Gebrauchtmaschinen auf der sicheren Seite, egal, in welchem Land sie sich befinden", ist Kurt Kerler überzeugt.

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