Sanierung

Hausanschlüsse in fünf Stunden erneuert

Reiden (ABZ). – In Rheinland-Pfalz müssen nach Informationen von Terra viele marode und leckende Trinkwasseranschlüsse erneuert werden, da rd. 20 % der gesamten Trinkwassermenge aufgrund der leckenden Altrohre im Untergrund versickern. Die Hausanschlüsse von der Hauptleitung im Straßenbereich zu den Kellern der anliegenden Häuser werden grabenlos mit dem Berstlining-Verfahren ausgeführt. Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber anderen Erneuerungsverfahren besteht Unternehmensangaben zufolge in der Installation eines Neurohres anstelle der Reparatur des Altrohres. Anders ausgedrückt bedeute dies, es wird nicht nur das Altrohr innen neu beschichtet, sondern ein neues Rohr eingezogen. Folglich soll sich die Berstlining-Erneuerung langlebiger erweisen. Zudem ist bei Altrohren oft die Tragfähigkeit nicht mehr gegeben und kann diese durch die Erneuerungsmaßnahme wiederhergestellt werden.

Die aktuelle Aufgabenstellung für Terra sah vor, mehrere Hausanschlüsse im Raum Siegen DA 32 mm mit einem neuen HDPE-Rohr 32 mm zu erneuern. Die Längen betrugen rd. 12 m pro Hausanschluss. Dazu wurde der Seilberster Terra-Extractor X 100 verwendet, welcher sich für die Erneuerung alter Rohrleitungen in Durchmessern von Ø 13 bis 50 mm einsetzen lässt. Dabei können Altrohre bis 30 m Länge erneuert werden. Mit einer Zugkraft von 10 t (100 kN) lassen sich laut Herstellerangaben Altrohre aus PE/PVC, Blei oder auch dünnwandigem Stahl erneuern. Als Neurohre dienen Rohre mit Außendurchmessern von 25 bis 63 mm. Im ersten Schritt wurde die unter Druck stehende Hauptleitung gekappt und vom zu erneuernden Hausanschlussbereich getrennt. Dazu war eine Grube im Bereich der Hauptleitung erforderlich. Für die Installation des Seilbersters reichte eine Stellfläche von 0,65 x 0,40 m aus. Durch ein Schnellwechselsystem für Mini-Bagger konnte der Seilberster direkt mit dem Bagger in die Grube gestellt werden. Bagger und Bedienstation standen außerhalb der Grube, um der Sicherheit der Bedienungs-Mannschaft Rechnung zu tragen.

Die Hydraulik holte sich der Seilberster vom Mini-Bagger. Nachdem die stehende Hauptleitung gekappt war, wurde das Seil Ø 13 mm durch das Altrohr mitgeschoben. Im Keller wurde die Altleitung von den weiteren Armaturen getrennt und rund um die Wanddurchführung freigespitzt. Mittels eines flexib-len Spezialseils Ø 13 können Altrohre mit solch kleinen Innendurchmessern erneuert werden. Anschließend wurden die Werkzeuganordnung bestehend aus PE-Schneidmesser, Aufweitkonus und Spreizdorn an das Seil sowie an das neu einzuziehende HDPE-Rohr gekoppelt. Auf der Zugseite bei der Hauptleitung wurde das Seilende durch die Seilzugmaschine geschlauft und manuell durchgezogen.

Nachdem die Hydraulik der Bedienstation angeschlossen wurde, konnte mit dem Berstvorgang – bestehend aus Aufschneiden, Aufweiten und gleichzeitigen Rohreinzug – begonnen werden. Die Berstlänge betrug beim ersten Einsatz rund 12 m und verlief unter dem Bürgersteig, der Hecke zum Grundstück sowie unter dem Vorgarten. Der erste Hausanschluss konnte in rund 15 Min. geborsten werden. Der Seilberster zog dabei mit seinen gehärteten Klemmbacken mit rund 4 t, um gleichzeitig Schneidmesser, Aufweitkonus und Neurohr durch das Altrohr zu ziehen.

Dieses wurde geschnitten und ins Erdreich verdrängt. Da Altrohre beim Berstlining am Ende des Schneidevorgangs die Tendenz haben, aus dem Erdreich gezogen zu werden, ist maschinenseitig auch ein Schneidmesser angebracht. Dieses soll einerseits das Zusammenstauchen des Altrohres in Form einer Ziehharmonika verhindern und andererseits durch das Aufschneiden des Altrohrs eine einfache Entnahme aus dem Untergrund ermöglichen. Die Klemmen des Seilbersters sind so konstruiert, dass auch schmutzige und glitschige Seile unter voller Last greifen. Über ein halbes Jahr Entwicklungsarbeit steckt nach Herstellerangaben in der Klemmvorrichtung: Vier Klemmbacken mit Nutgrundfreistellung sorgen für einen sicheren Kontakt. Die Hauptklemme klemmt das Zugseil, während die beiden Zylinder die Hauptklemme nach oben drückt. Die Gegenklemme hält das Zugseil unter Spannung, während die beiden Zylinder wieder einfahren und die Hauptklemme gelöst ist. Am Schluss konnten die Werkzeuge in einer speziell dafür entwickelten Frontbox deinstalliert werden.

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