Schalungsplanung mit BIM

Praxistaugliche Möglichkeiten ausloten

Meva Bau digital
BIM ist eine Managementaufgabe: Die Arbeit beginnt im Kopf, geht über die verbesserte Kommunikation hin zu durchgehender Transparenz. Abbildung: Meva

Haiterbach (ABZ). – Building Information Modeling (BIM) wird in den USA, in Asien, im Nahen Osten, den Niederlanden, Schweden und Norwegen eingesetzt. Das Europäische Parlament, die deutsche Reformkommission für Großprojekte und die deutsche Gesellschaft zur Digitalisierung des Planens, Bauens und Betreibens (planen-bauen 4.0) sowie aktuelle Standardisierungsbestrebungen nach VDI, DIN bzw. CEN und ISO – mehrere Forschungs- und Referenzobjekte deuten darauf hin, dass BIM mittelfristig auch in Deutschland zu einem Standard heranwachsen wird.

In der Praxis bedeutet das nach Informationen der Meva Schalungs-Systeme: Für die einen ist BIM eine 3D-Ansicht, die anderen bewegen sich gefühlt schon in einer BIM-Welt, wenn sie "ihren" Baubeitrag animieren können. Visionäre sprechen sogar von einer Digitalisierung und Industrialisierung des kompletten Bauvorhabens von der Ideenplanung bis hin zum Gebäudebetrieb. Davon sei man in der Baupraxis noch Lichtjahre entfernt. Selbst bei BIM-Vorzeigeprojekten seien es bislang immer nur Teile des Bauprozesses gewesen, die sich komplett BIM-technisch umsetzen ließen – nicht zuletzt deswegen, weil Bauen ein hochkomplexer Prozess ist. Das Ergebnis ist offen – Mit dieser Grundeinstellung und dem Wissen, dass Lösungen "am runden Tisch" erarbeitet werden müssen, geht Meva mit dem Thema um. Es stimme, dass ein großer Teil aller neuen Projekte mit gängigen und gut funktionierenden Datenbankformaten erfasst wird sowie viele Bauphasen BIM-technisch bereits umgesetzt werden. Ziel müsse es sein, praxistaugliche Möglichkeiten auszuloten, zu testen, umzusetzen und zu optimieren. Besonderes Augenmerk sei auf den Datenaustausch zwischen den Beteiligten zu richten, die mit verschiedenen Softwareprogrammen arbeiten. Eine Voraussetzung dafür sei die Definition einer eindeutigen Struktur und Sprache für die Schalungsobjekte. In Deutschland arbeitet derzeit der GSV Güteschutzverband Betonschalungen e. V. (GSV) unter Mitarbeit von Meva daran, die Anforderungen von Bauunternehmen und Schalungsplanern zu klären und geeignete Möglichkeiten der Objektabbildung sowie des Datenaustauschs zu definieren.

Danach steht BIM technisch für eine parametrische, datenbankbasierte und objektorientierte Handhabung planungs-, ausführungs- und nutzungsrelevanter Bauwerksdaten. Dazu wird ein digitales, fachübergreifendes und objektorientiertes 3D-Bauwerksmodell erstellt, in dem für jedes Bauteil alle geometrischen und beschreibenden Informationen gespeichert werden. Diese Daten stehen für den gesamten Lebenszyklus des Bauwerks – also für Planung, Ausführung, Bewirtschaftung und Rückbau – zur Verfügung und müssen im Bauwerksmodell berücksichtigt werden.

BIM-Visionäre zitieren Kosten- und Terminsicherheit, effiziente Arbeitsabläufe, verbesserte Produktivität und optimierte Planungs- und Ausführungsqualität, Vermeidung von Kollisionen, die gewerkübergreifende Harmonisierung zwischen Gebäuden, Bauteilen, Statik und Haustechnik und die Optimierung von Bauphysik, Statik und Bautechnik bereits in der Entwurfsphase. Vor allem unproduktive Planungsarbeit soll entfallen. Pläne und Modelle müssen künftig auch geändert werden – nur müssen nicht Ansichten, Schnitte, Grundrisse manuell angepasst werden, sondern sollen sich diese aus dem Modell ableiten lassen. Werden alle für die Errichtung eines Bauwerks relevanten Informationen ins BIM-Modell eingepflegt, können Prozesse optimiert werden. Z. B. können Bau- und Montageabläufe anhand des BIM-Modells animiert werden, um Kollisionen auf der Baustelle vorzubeugen. Baubeteiligte können am Tablet-PC mobil auf aktuelle Daten zugreifen und den neuesten Projektstand abfragen. Sogenannte BIM-Viewer können in Teilen klassische Papierpläne ergänzen oder ersetzen, Kommentarfunktionen vereinfachen die Plankorrektur und ermöglichen eine schnelle Reaktion auf Änderungswünsche. Nach der Schlüsselübergabe soll die "as-built"-Dokumentation mit allen Objektinformationen eine Basis für das kaufmännische und technische Gebäudemanagement bilden.

Die Crux: Datenmanagement und Kommunikation werden zum A und O. Projekte müssen in Fachmodelle (Architektur, Haustechnik, Statik, Schalung) unterteilt werden, damit die Fachdisziplinen an ihrem Modell arbeiten können. Diese Fachmodelle müssen zusammengeführt werden, um sie auf mögliche Fehler, Inkonsistenzen oder Kollisionen zu prüfen und abzugleichen. Damit der Austausch der Fachmodelle und die Integration in ein Koordinierungsmodell mit allen Projektbeteiligten reibungslos funktioniert, empfiehlt Meva, Absprachen und Standards einzuhalten. Das bedeute: Es muss in vereinbarten, regelmäßigen Intervallen – sprich häufiger und intensiver – miteinander kommuniziert werden.

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