Schlüsselfertige Wohnanlage in Hanglage

Baukörper ineinander geschachtelt

KLB Mauerwerksbau
Sinnvolle Anordnung: Dank seiner Gebäudelage schirmt das Einfamilienhaus die Gärten der Mehrfamilienhäuser von der Straße in Nieder-Olm ab und stellt so einen ruhigen Rückzugsort für deren Bewohner sicher. Foto: KLB-Klimaleichtblock/Armin Hill Gesellschaft für schlüsselfertiges Bauen

Nieder-Olm (ABZ). – Schlüsselfertiger Wohnungsbau gewinnt durch garantierte Festpreise und kurze Bauzeiten zunehmend an Attraktivität. Gefragt sind qualitätsbewusst erstellte Immobilien mit hoher Wohnbehaglichkeit, die durch eine nachhaltige massive Bauweise die Schonung der Umwelt mit langfristigem Werterhalt verknüpfen. Ein wesentlicher Faktor ist zwangsläufig die Auswahl der Wandbaustoffe. Bei einer schlüsselfertig errichteten Wohnanlage in Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz) vertraute der Bauträger, die Armin Hill Gesellschaft für schlüsselfertiges Bauen mbH, bei der Gebäudehülle auf Leichtbetonsteine. Der eingesetzte "Kalopor"-Mauerstein von KLB-Klimaleichtblock (Andernach) erreicht laut Hersteller dank seiner integrierten Steinwolldämmung eine Wärmeleitfähigkeit von nur 0,08 W/mK. Er trägt so ohne äußere Zusatzdämmung mit einer Nutzfläche sparenden, schlanken Außenwand (d = 36,5 cm) zu einem hohen baulichen Wärmeschutz bei.

In der Großstadt arbeiten, in der Kleinstadt leben: Rund 2200 deutsche Kleinstädte zwischen 5000 und 19 999 Einwohnern zählt das Statistische Bundesamt. Sofern deren Infrastruktur gut ausgebaut ist, bieten sie gegenüber pulsierenden Metropolen vor allem eine erholsame Umgebung und bezahlbaren Wohnraum. Ein Beispiel für eine solche Kleinstadt ist Nieder-Olm, 10 km südlich von Mainz. Sie erfuhr u. a. anhand der verkehrsgünstigen Anbindung an die Landeshauptstadt durch die Autobahn A 63 einen erheblichen Aufschwung. Mittlerweile hat der Ort mehr als 10.000 Einwohner und besitzt seit 2008 das Stadtrecht. Aufgrund der gestiegenen Wohnungsnachfrage wurden parallel zum Ausbau der Infrastruktur die vorhandenen Wohngebiete erweitert und zugleich neue Flächen für die Bebauung erschlossen.

Die Attraktivität des Standortes nutzte die Armin Hill Gesellschaft für schlüsselfertiges Bauen mbH (Budenheim) für ein ökonomisch und ökologisch anspruchsvolles Wohnungsbauprojekt. Als Bauherr fungierte hierbei die hauseigene Bauunternehmung, die den Ursprung der Unternehmensgruppe bildet. In sehr gefälliger Wohnlage entstanden so auf rund 950 m² zwei zweistöckige Mehrfamilienhäuser und ein eingeschossiges Einfamilienhaus. Alle drei Gebäude verfügen über ein ausgebautes Dachgeschoss. Die von den Abmessungen und dem Grundriss praktisch identischen Mehrfamilienhäuser wurden dabei für insgesamt sechs Eigentumswohnungen konzipiert.

Der Entwurf des zuständigen Architekten Stefan Ludwig (Wiesbaden) wurde maßgeblich durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes beeinflusst. Dies betraf vor allem die überbaubare Grundstücksfläche und die zugelassene maximale Bauhöhe. Weitere Einschränkungen entstanden durch das schmale Zeitfenster für die Gebäudeerstellung sowie durch die leichte Hanglage und die schräg verlaufende Grundstücksgrenze. Die architektonische Lösung waren an einer Ecke ineinander geschachtelte Baukörper. Dadurch ließ sich die bebaubare Grundstücksfläche optimal ausnutzen. Hinsichtlich der Dachausrichtung orientierte sich das erste Mehrfamilienhaus zwangsläufig an einem angrenzenden 10-Parteien-Wohnhaus. Die zwei anderen Gebäude erhielten Satteldächer, die im rechten Winkel dazu positioniert wurden. Dank seiner Gebäudelage schirmt das Einfamilienhaus zudem die Gärten der Mehrfamilienhäuser von der Straße ab und stellt so einen ruhigen Rückzugsort für deren Bewohner sicher.

Bezüglich des Baustoffes, der in den Außenwänden zum Einsatz kommen sollte, hatte der Bauträger klare Vorstellungen: Er musste massiv sein und auch ohne außen aufgebrachte Zusatzdämmung hohen baulichen Wärmeschutz gewährleisten. Gleichzeitig war eine herausragende Wärmespeicherfähigkeit gefragt, die ganzjährig das Raumklima reguliert. Trotz seiner Massivität sollte der Wandbaustoff diffusionsoffen sein, damit ein Ausgleich der Leuchtfeuchte in den Innenräumen sichergestellt ist. Der ausgewählte Leichtbeton-Mauerstein "KLB-Kalopor" (Z-17.1-959) von KLB-Klimaleichtblock konnte durch seine bauphysikalischen Qualitäten den Anforderungen in hohem Maße gerecht werden. Ein Grund für seine hochwärmedämmenden Eigenschaften sind in die Kammern eingebrachte Steinwolle-Stecklinge. Diese zusätzlichen Dämmelemente unterbrechen den Wärmestrom und sorgen bei Festigkeitsklasse 2 und Rohdichteklasse 0,4 des Mauersteines für eine Wärmeleitfähigkeit von nur 0,08 W/mK. Durch diesen Wärmedämmwert erreicht das beidseitig verputzte Mauerwerk schon bei einer Wandstärke von 36,5 cm einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) der Außenwand von 0,21 W/ m²K. Dieser Wert gewährleistet spürbar niedrigere Heizkosten. Bei den Innenwänden wurde ebenfalls auf die bauphysikalischen Pluspunkte von Leichtbetonsteinen gesetzt. Dabei erwies sich die große Bandbreite des KLB-Produktprogramms insbesondere aus wirtschaftlicher Sicht als vorteilhaft. Durch variable Formate und differenzierte Rohdichten konnten für unterschiedliche Anforderungen an die Tragfähigkeit jeweils maßgeschneiderte Mauerwerkslösungen gefunden werden. Bei nichttragenden Innenwänden kamen neben Gipskarton-Ständerwänden auch KLB-Bimsbauplatten in einer Wandstärke von 11,5 cm zum Einsatz.

Außerdem war zur Erreichung der gewünschten Wohnbehaglichkeit in bestimmten Gebäudebereichen ein hoher Schallschutz zu berücksichtigen. So erforderte die ineinander geschachtelte Anordnung der Wohngebäude in den angrenzenden Wandbereichen eine gute schallschutztechnische Trennung der Baukörper. Deshalb wurde hier zwischen der "KLB-Kalopor"-Außenwand und einer 17,5 cm dicken Innenwand aus KLB-Leichtbeton-Plansteinen der Festigkeitsklasse 4 eine 3 cm breite Trennfuge umgesetzt. Parallel vorgenommene Schallschutzmessungen dokumentierten, dass im Zusammenwirken mit den guten Schalldämmwerten der Leichtbeton-Wände die erhöhten Schallschutz-Anforderungen an eine Haustrennwand nach Beiblatt 2 der DIN 4109 sowie nach VDI 4100 erfüllt wurden.

Einen besonders lärmsensiblen Bereich stellen die Treppenhäuser der mehrgeschossigen Gebäude dar. Hier setzte der Bauträger auf die KLB-Plan-Schalldämmblöcken (Z-17.1-459) mit hoher Rohdichte (2,0) und Steinfestigkeitsklasse 20. Diese Vollblöcke ohne Schlitze und Kammern wurden in Dünnbettmörtel verlegt und bilden mit einer Stärke von 24 cm die verputzten Treppenhauswände. Schon frühzeitig stand so fest, dass ein Schalldämmmaß Rw von 63 dB nach Massekurve gemäß E DIN 4109-3 bei diesem Stein erreicht wird. Zu einem zügig umgesetzten Rohbau trug insbesondere das einfach zu erstellende Kalopor-Außenmauerwerk bei. Die Steine mit 12 DF-Format wurden im Rastermaß von 25 cm knirsch in der Dünnbettmörtelschicht verlegt. Als Hilfsmittel kam hierbei ein Mörtelschlitten von KLB zum Einsatz.

Eine Stoßfugenvermörtelung musste aufgrund des Nut-Feder-Systems nicht erfolgen. Die Kammern dieser Steine wurden werkseitig und die Aussparung in der Stoßfuge bauseitig mit Steinwolle-Stecklingen gefüllt. "Aufgrund der hohen Maßhaltigkeit der Leichtbetonsteine erzielten wir schnell Fortschritte. In Eckbereichen und bei Wandöffnungen sorgten die teilbaren Endsteine zudem für einen sauberen Mauerwerks-Abschluss", erklärt Bauleiter Bernhard Klein. "Es entstand ein sehr homogenes Mauerwerk mit rauer, poriger Oberfläche, das leicht zu verputzen war."

Das Prinzip "Alles aus einer Hand" erleichterte auch bei diesem Projekt die reibungslose Koordination der einzelnen Baumaßnahmen. Innerhalb von nur zwölf Monaten konnten alle Gebäude inklusive dem Innenausbau schlüsselfertig erstellt werden.

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