Schutz für Schützen

Schusssicheren Boden geschaffen

Heidelberg Materials Baustoffe
Der Boden der Schießbahn wurde teilweise ab- und rückprallsicher ausgeführt. Foto: HeidelbergCement AG/Steffen Fuchs

Heidelberg (ABZ). – Schießanlagen müssen sicher sein, erst recht ingeschlossenen Räumen. So dürfen Geschosse bei Fehlschüssen z. B. nicht vom Boden zurückprallen. Heidelberger Beton hat dafür einen speziellen Porenleichtmörtel entwickelt. Die Schützengesellschaft 1858 Friedrichsdorf e. V. hat ein neues Zuhause. Inmitten von Feldern steht ein kleiner Flachbau, dessen wahre Größe sich dem Besucher erst beim Betreten des Kellergeschosses erschließt. Dort, unter der Erde, befinden sich die 50- und 100-m-Schießbahnen. Der Raum wirkt riesig, die Zielscheiben am Ende winzig klein. Wer sich als Schütze hier bewegt, betritt gewissermaßen Hochsicherheitsterrain, denn Wände und Böden sind absolut schusssicher. "Bspw. muss der Boden der Schießbahn teilweise ab- und rückprallsicher ausgeführt werden, sprich: Sollte sich tatsächlich ein Schuss versehentlich lösen, muss das Geschoss im Boden aufgenommen werden, damit niemand durch umherfliegende Geschossteile verletzt wird", betont Dieter Klee, der das System Anfang November geprüft und gemeinsam mit Siegmund Kolb, einem weiteren Sachverständigen, abgenommen hat. Klee selbst ist seit 40 Jahren Sportschütze und kennt als Sachverständiger die Anforderungen der Schießstand-Richtlinie aus dem Effeff.

Entsprechend gewissenhaft hat er verschiedene Materialien im Vorfeld geprüft. "Dabei konnten wir aus Sicherheitsgründen bei der Auswahl der Baustoffe keine Kompromisse machen", erklärt Klee. Die Oberfläche muss glatt und abwischbar sein, damit auch Pulverreste gut zu entfernen sind. "Noch wichtiger ist allerdings die Beschaffenheit des Bodens selbst. Das Material muss einerseits abriebfest und stabil sein, andererseits darf es nicht splittern und muss weich genug sein, um Geschosse sicher aufzunehmen", erläutert Klee. Ein Material für sich allein kann dies kaum leisten. Deshalb entschieden sich die Planer letztlich für ein Verbundsystem, bestehend aus dem Porenleichtmörtel Poriment SBB und PVC-Bodenplatten. Diese Kombination erwies sich bei den Tests als besonders sicher. Dabei wurden Poriment-Böden verschiedener Rohdichten gezielt mit verschiedenen Feuerwaffen beschossen. Welche Waffen und Munition dafür zu verwenden sind, ist in den Richtlinien der VPAM (Vereinigung der Prüfstellen für Angriffshemmende Materialien und Konstruktionen) festgelegt. Am Ende entschieden sich die Verantwortlichen für Poriment der Rohdichte 0,9 in Kombination mit PVC-Bodenplatten Traficline der Firma TLM Systems. Insgesamt wurden 26 m³ Poriment in einer Stärke von 150 mm auf 170 m² Fläche verbaut.

"Das Praktische bei Poriment SBB ist, dass er einfach und flexibel zu verbauen und über weite Strecken pumpfähig ist", sagt Jean-Pierre Bildstein, Vertriebsleiter der MM Main-Mörtel GmbH & Co. KG, eine Beteiligung der Heidelberger Beton GmbH. Durch die unkomplizierte Verarbeitbarkeit konnten er und sein Team rund 100 m²/h verbauen und nach 28 Tagen Trocknung bereits die PVC-Bodenplatten verlegen.

Am 7. November hat der Sachverständige die Anlage abgenommen, das Pilotprojekt war erfolgreich abgeschlossen. Gerade rechtzeitig zum traditionellen Königschießen der Friedrichsdorfer Sportschützen. "Natürlich freuen wir uns, dass mit dem Bau alles so gut geklappt hat und wir Ende 2016 unsere Eröffnung feiern konnten", schildert Kay Hecker, der Vorsitzende des Schützenvereins. Für die Zukunft erhofft er sich, dass die Halle rege genutzt wird, etwa auch von Polizei und Sicherheitsdiensten. Möglicherweise wird die Schießanlage irgendwann auch für das Mehrdistanzschießen nutzbar gemacht. Heidelberger Beton steht dann mit Poriment Gewehr bei Fuß, denn der Baustoff ist auch sehr gut abschnittsweise einbaubar.

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