Siebanlagen-Herstellung

Neuer Produktionsstandort eröffnet

Zemmler Unternehmen
Markterschließungsassistentin Juliane Hagedorn und Geschäftsführer Heiko Zemmler möchten das schrittweise Wachstum auch in Zukunft nicht aus den Augen verlieren.

Massen-Niederlausitz. – Die Zemmler Siebanlagen GmbH nimmt neue Produktionshallen in Massen in Betrieb, um der gestiegenen Nachfrage nach Doppeltrommel-Siebanlagen gerecht zu werden. Bei der Eröffnungsfeier wurde mehr als deutlich, dass die Tiefe der Fertigung nun eine andere ist. Sowohl Tiefbau- und Straßenbauunternehmen als auch GaLaBau-Betriebe interessieren sich derzeit verstärkt für die Doppeltrommel-Siebanlagen von Zemmler. Deren Alleinstellungsmerkmal besteht nach Angaben des Unternehmens darin, dass sich drei Fraktionen in einem Arbeitsgang aussieben lassen. Die zeitgleiche Fein-, Mittel- und Grobfraktion verschiedenster Materialien mittels einer massiven Doppeltrommel und Innen-/Außensieben mit Maschenweiten von 2 bis 80 mm besitze zudem den Vorteil, dass zusätzliche Maschinen eingespart sowie Personalkosten reduziert werden können. Eine Anpassung an individuelle Siebanforderungen (z. B. Bauschutt, Erdaushub, Holz, Kies, Kompost, Sand, Schotter oder Steine) ist dabei durch die auswechselbaren Drahtsiebbeläge möglich. Kleinere Siebanlagen – wie die elektrisch angetriebene Multi Screen (MS) 1600 mit einer Siebleistung von bis zu 30 m³/h – sind Erfahrungen des Herstellers zufolge bekannter als größere – z. B. die diesel-hydraulisch angetriebene MS 5200 mit einer Siebleistung von bis zu 150 m³/h. Kleinere Anlagen mit geringeren Abmessungen lassen sich schnell auf Baustellen einsetzen, wie auch eine Live-Vorführung verschiedener Maschinen auf dem Außengelände der neuen Produktionsstätte unterstrich. Dafür ließ sich bei der MS 5200 beobachten, wie große Mengen Nutzmaterials per Baggerschaufel direkt in den Trichter der Siebanlage überführt werden können und wie effizient die über den Dieselmotor angetriebenen Förderbänder das fein gesiebte Material anhäufen.Im Jahr 2016 wurden insgesamt 60 Siebanlagen gebaut und im laufenden Geschäftsjahr sollen es 70 bis 80 werden. "Wir liegen im März 2017 bereits bei 50 % des Umsatzvolumens, das wir gemessen am Vorjahresumsatz geplant hatten. Diese Auftragslage zu bewältigen, wäre am ursprünglichen Standort in Großräschen nicht möglich gewesen", sagt Geschäftsführer Heiko Zemmler. Glücklicherweise musste die neu bezogene Produktionsstätte nicht erst gebaut werden, sondern ließ sich Mitte 2015 von einem Unternehmen erwerben, das zuvor Türme für Windkraftanlagen darin hergestellt hatte. Auf dem neuen, insgesamt 34.000 m² großen Betriebsgelände an der Nobelstraße 11 des Gewerbe- und Industrieparks Massen-Niederlausitz befinden sich nun vier Hallen. "Derzeit nutzen wir zur Produktion unserer Maschinen rund 7700 m² in drei Hallen", schildert Zemmler. In einer befindet sich das Stahllager, in dem zugekauftes, gekantetes Rohmaterial zwischengelagert sowie zugeschnitten wird plus der Schweißerei, in der Komponenten wie Chassis, Bänder oder Trichter gefertigt werden; in einer weiteren findet die Lackierung – meist in der grünen Firmenfarbe RAL 6001 – sowie die Strahlung statt. In der dritten Halle werden die Maschinen schließlich montiert; sie beherbergt außerdem die Wartung der Maschinen sowie Ersatzteillager. Mit der darüber hinaus vorhandenen vierten Halle kann perspektivisch noch eine Fläche von 2100 m² hinzugenommen werden.

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Bei Live-Vorführungen auf dem Außengelände stellte Zemmler Vorteile seiner Doppeltrommel-Siebanlagen heraus.

Um für die gestiegenen Anforderungen auch personell gut aufgestellt zu sein, setzt Zemmler in der Verwaltung, im Einkauf und in der Konstruktion und Produktion künftig auf 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – statt 36 wie bisher. Damit sich die Belegschaft in der neuen Arbeitsumgebung wohlfühlt, wurden die Sanitär- und Aufenthaltsräume vor dem Umzug saniert. Darüber hinaus sind zunächst keine weiteren baulichen Veränderungen geplant. Bei seiner Ansprache anlässlich der Einweihung der neuen Produktionsstätte bedankte sich Zemmler bei seinem Team sowie bei Partnern aus Deutschland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Polen, Tschechien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Spanien, Belgien und Italien für die tatkräftige Unterstützung, ohne die die Entwicklung womöglich nicht solch einen positiven Lauf genommen hätte. "Mittlerweile haben wir eine eigene Disposition, d. h. ein eigener Lkw liefert die Siebanlagen in Häfen und bei Containerschiffen an, die diese dann in den jeweiligen Zielhafen bringen", sagt der Geschäftsführer und fügt hinzu: "So kommt es, dass auch auf Mauritius zwei Maschinen von uns im Einsatz sind." Selbst wenn Erfolge in Afrika, Chile sowie im asiatischen Raum sichtbar würden, solle es jedoch das vorrangige Ziel bleiben, Bedarfe mit kleinen und großen Siebanlagen des Portfolios zu decken und kontinuierlich gut zu verkaufen.Der erste Ansatz bei der Beratung müsse daher stets sein, Kundenanforderungen zu eruieren. Die Kunst bestehe auch darin, schrittweises Wachstum nicht aus den Augen zu verlieren. Dadurch habe sich Heiko Zemmler bereits früh ausgezeichnet, wie Dr. Miloš Stefanovi´c, Sprecher der Geschäftsführung der Bürgschaftsbank Brandenburg GmbH, bei seiner Ansprache betont. Stefanovi´c begleitet Zemmler bereits seit 17 Jahren und wies darauf hin, dass der heute 45-Jährige das Unternehmen im Jahr 2000 gegründet hat, um Gebrauchtmaschinen sowie Ersatzteile von Siebanlagen des dänischen Herstellers Vedbysonder Maskinfabrik und des schwedischen Herstellers Svedala zu vermieten sowie damit zu handeln. Eine enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung der "MS 2001" des dänischen Herstellers Ellegaard habe anschließend dazu geführt, dass Zemmler als freier Händler für die Firma verkaufe, vermiete und den Ersatzteilservice auch für Multi-Screen(MS)-Siebanlagen deutschlandweit anbiete. Die Einstellung erster Mitarbeiter und der Kauf eines Produktionsstandorts in Großräschen ermöglichten, Ersatzteile und komplette Baugruppen wie die Doppeltrommel für Anlagen von Ellegaard zu fertigen. Zemmler habe die Rechte an der MS erworben und Ellegaard seine Produktion eingestellt. Die betrieblichen Voraussetzungen für den direkten Produktionsbeginn der MS 2001 am Standort Großräschen "Made in Germany" seien somit geschaffen worden. Anfang 2008 habe die erste Zemmler-Siebanlage die Produktion verlassen und Stefanovic angeregt, dass Zemmler eine Bewerbung für den "Zukunftspreis Brandenburg" einreiche. 2009 sei das Unternehmen Zemmler Siebanlagen damit ausgezeichnet worden, weil die Jury speziellen Wert darauf lege, dass Bewerber kreativ, aktiv und innovativ in die Zukunft investierten und sich gesellschaftlich engagierten. Das Engagement für den "Zukunftstag Brandenburg" halte Zemmler z. B. aufrecht und ein weiteres Projekt sei, "Patenklassen" wieder aufleben zu lassen.

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Die zur Eröffnung der neuen Produktionsstätte in Massen geladenen Gäste konnten sich in einer von drei Hallen z. B. von der Lackierung und Strahlung für Zemmler-Siebanlagen überzeugen. Fotos: Monsees

2015 konnte das 15-jährige Firmenjubiläum gefeiert werden und inzwischen gehören zum Unternehmen ein breit aufgestelltes Händlernetzwerk in Deutschland und Europa, ein flächendeckender Mietparkverbund, Gebrauchtmaschinenhandel und Ersatzteilservice für Siebanlagen. Weit über 200 Maschinen wurden bereits am Produktionsstandort in Großräschen produziert. Im vergangenen Jahr entwickelte Zemmler Siebanlagen die MS 1600 Starter und erweiterte das Portfolio für Kleinanwender. Die 100. Maschine in 3,5-t-Ausführung wurde zur Anerkennung von Händler-Erfolgen in Massen an die Taurock Machinery GmbH übergeben. Insgesamt führt Zemmler Siebanlagen sechs Maschinentypen in 1,8- bis 25-t-Ausführungen – wobei auch Hakenlift-Varianten im Angebot sind.

Die Schwergewichte können mit 80 km/h auf die Straße gebracht werden. Für die Nutzung mobiler oder stationärer Doppeltrommelsiebanlagen werden unter Umständen zusätzliche Komponenten zur idealen Aufbereitung benötigt. Zemmler Siebanlagen realisiert diese Kundenwünsche im Bereich Anlagenbau: Anlagen wie Abzugstrichter mit Dosierband, Dosierbunker, Peripheriekomponenten für Stangensizer mit Abzugsbändern oder Förderbänder sind beispielhafte Projekte. Mit Vorführungen ist das Unternehmen auch in Europa unterwegs. Die nächste Gelegenheit, sich in Deutschland einen Eindruck von der MS 5200 beim Sieben von Holzhackschnitzeln und Gesteinskörnungen zu verschaffen, wird es bei der "recycling aktiv 2017" in Karlsruhe geben.

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