Spinnanker

Funktionsprinzip von der Natur abgeschaut

Nachhaltigkeit und Innovation
Kurz lässt sich das neuartige Bodenankersystem, das an die Wurzelstruktur eines Baumes erinnert, als Fundament ohne Erdaushub und ohne Beton beschreiben.

Osterhofen (ABZ). – Es muss nicht immer Beton sein, auch wenn es das gängigste Material für Fundamente ist. Heutzutage greifen Ingenieure gerne auf die natürlichen Vorbilder zurück und studieren sie, um von Ihnen zu lernen.

Diesem Prinzip lässt sich auch die von Wolf System entwickelte Idee des Spinnankers zuordnen. Kurz lässt sich das neuartige Bodenankersystem, das an die Wurzelstruktur eines Baumes erinnert, als Fundament ohne Erdaushub und ohne Beton beschreiben. Es erlaubt dabei sowohl eine temporäre als auch eine permanente Fixierung von Bauwerken.

Zentraler Bestandteil des Spinnankers ist eine kreisrunde, korrosionsbeständige, gusseiserne Ankerplatte die mit sechs (Typ VI) oder zwölf (Typ XII) Gewindestäben im Boden verankert wird. Je nach Typ ist das Fundament bereits nach einer Stunde einsatzbereit. Die Montage ist ganzjährig möglich. Die Gewindestäbe werden mithilfe einer elektrischen, getriebeuntersetzten Handeindrehmaschine in den Boden eingedreht. Die Länge der Gewindestäbe variiert von 2 bis 6 m, abgestimmt auf die einzuleitenden Kräfte und Bodenbeschaffenheit.

Bauverzögerungen aufgrund von Abbindezeiten bzw. Schlechtwetterphasen entfallen. Für verschiedene Anforderungen wurden von Wolf System optimierte Anschlüsse an das Spinnankerfundament entwickelt. Zusätzlich kann eine Nivellierplatte als Schweißgrund verwendet werden, um Bauteile kraftschlüssig zu verbinden. Auf diese Weise kann der Spinnanker als Fundament für Häuser, Hütten, Leichtbauhallen, offene Überdachungen, fliegende Bauten oder Carports ausgeführt werden.

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Nachhaltigkeit und Innovation
Bereits über 2000 Spinnanker wurden in unterschiedlichsten Böden verbaut und zeigen die Vorteile des Systems.

Im Vergleich zu anderen betonlosen Fundamenten ist der Spinnanker laut Hersteller deutlich leistungsfähiger. Es können Zuglasten je nach Ausführung und Bodenbeschaffenheit vertikal bis zu 40 t und horizontal bis zu 26 t aufgenommen werden. Besonders leistungsfähig und wirtschaftlich ist das System bei schwierigen Bodenverhältnissen. Generell kann es in jedem Boden außer Fels verwendet werden. Die Leistungsfähigkeit von Spinnankern ist von unterschiedlichen Universitäten u. a. Universität Darmstadt und TU Graz in Forschungsprojekten untersucht und bestätigt worden. Tabellenwerte bieten die Grundlage für die statische Berechnung. Bereits über 2000 Spinnanker wurden in unterschiedlichsten Böden verbaut und zeigen die Vorteile des Systems.

Für die Überdachung einer Fischzuchtanlage mit vier parallelen Kanälen, jeweils 4 m breit und 120 m lang, entwickelte Wolf System aufgrund von verschiedenen schwierigen Rahmenbedingungen ein innovatives und wirtschaftliches Gesamtkonzept mit dem System Spinnanker. Schlechte Bodenkennwerte und eine begrenzter Bauraum von 4,5 m zwischen den Fischteichen erschwerten die Gründung. Zusätzlich durften während der Bauzeit die Fische in den bestehenden Becken nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies schloss von Beginn an herkömmliche Betonfundamente aufgrund der Wasserbeeinträchtigung durch den Zement im Beton aus.

Nachhaltigkeit und Innovation
Für die Überdachung einer Fischzuchtanlage mit vier parallelen Kanälen, jeweils 4 m breit und 120 m lang, entwickelte Wolf System aufgrund von verschiedenen schwierigen Rahmenbedingungen ein innovatives und wirtschaftliches Gesamtkonzept mit dem System Spinnanker. Fotos: Wolf System

Eine zweischiffige Rahmenlösung mit abgestrebten Obergurten ermöglichte sowohl Wirtschaftlichkeit wie auch optimale Lastverteilung auf die Fundamente. Als Fundament dienen an den Außenstützen je ein Spinnanker Typ XII mit zwölf Gewindestäben und an den Mittelstützen jeweils zwei Spinnanker verbunden mit einer Stahltraverse. Die Fundamentierung ermöglichte nicht nur die Schonung des Fischbestands, sondern auch, trotz der sehr schwierigen Bodenverhältnisse, einen zügigen und wirtschaftlichen Bauablauf.

Weitere Vorteile des Systems zeigen sich im Falle eines Abbaus. Die betonlosen Fundamente können ohne großen Aufwand komplett rückgebaut werden. Nach dem Einsatz bleibt das Gelände unbeschädigt und altlastenfrei. Sämtliche Bauteile sind für eine mehrmalige Verwendung konzipiert und daher wiederverwendbar. Bei Bauvorhaben auf bestehenden Asphalt oder Pflasterflächen besitzt das System große Vorteile, weder Erdarbeiten noch Trennarbeiten am Asphalt sind nötig.

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