St. Petri Kirche zu Lübeck

Sakralbau für Sanierungsarbeiten gerüstet

ALTRAD plettac assco Gerüstbau
Das Modulgerüst plettac contur eignet sich durch optimale Anpassung auch besonders für historische Gebäude. Foto: Altrad plettac assco

LÜBECK (ABZ). - Durch eintretende Feuchtigkeit wurde das Mauerwerk der altehrwürdigen St. Petri Kirche zu Lübeck in den vergangenen Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen. Für die nun dringend notwendigen Sanierungsarbeiten musste der Sakralbau eingerüstet werden.

Eine Herausforderung, der sich die zuständigen Fachfirmen mit Gerüstsystemen aus dem Hause Altrad plettac assco stellten. Erstmalig wurde die St. Petri Kirche zu Lübeck 1170 erwähnt. Zwischen den Jahren 1127 und 1250 erfolgte der Bau einer spätromanischen dreischiffigen Kirchenhalle mit einer Länge von ca. 30 m undeiner Breite von rund 21 m. Neben der Marienkirche war die St. Petri Kirche die zweite sogenannte Marktkirche. Um das 15. Jahrhundert erfolgte der Ausbau zu einer gotischen, fünfschiffigen Hallenkirche aus Backsteinen mit fünf Jochen. Während eines Luftangriffes im 2. Weltkrieg 1942 brannte die Kirche vollkommen aus. Dabei wurde das Dach der Turmhelm und auch die reiche Innenausstattung zerstört. Notdürftig abgedeckt diente die St. Petri Kirche dann zunächst als Zwischenlager für geborgene Fragmente und Skulpturen aus allen kriegszerstörten Lübecker Kirchen. Obwohl die St.-Petri Kirche starke Schäden erlitt, begann man erst im Jahre 1958 damit den Bau zu sichern und zu restaurieren. Im April 1961 wurde der Turmhelmbau auf einer Höhe von 108 m abgeschlossen und der seit 1935 bestehende Fahrstuhl im Turminneren wieder in Betrieb genommen. Bis heute bringt er alle schwindelfreien Besucher auf eine 50 m hoch gelegene Aussichtsplattform, die einen einmaligen Blick über Lübeck und Umgebung eröffnet. Erst im Jahre 1987 war die Kirche äußerlich wieder vollständig aufgebaut. Der Innenteil konnte nicht rekonstruiert werden und besteht heute nur aus dem reinen Baukörper. Die seltene Form der Grundrissgestaltung und die Einzigartigkeit der Kirchenhalle wirken auf den Besucher ein.

Auch wenn St. Petri heute keine Gemeindekirche mehr ist, dient das Gebäude als "Kirche für Alle" der ganzen Stadt Lübeck. Es finden zahlreiche kulturelle und religiöse Veranstaltungen sowie Kunstaustellungen statt. Nun muss die Fassade saniert werden. Durch eintretende Feuchtigkeitist das Mauerwerk stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Für die Treichel Gerüstbau GmbH aus Stapelfeld eine kleine Herausforderung. Das mittelalterliche Kirchengebäude muss bis zum Dach in der Höhe 58 m eingerüstet werden, für den Eingangsbereich ist ein Schutztunnel vorzusehen. Hier kam das Fassadengerüstsystem SL 100 der Altrad plettac assco GmbH aus Plettenberg zum Einsatz. Das Gerüstsystem ist flexibel, die Bauteile lassen sich einfach zusammenstecken und Aussteifungen sowie Seitenschutz werden mit Kippstiften fixiert. Ergänzungsbauteile bieten für die unterschiedlichsten Bauprojekte eine Lösung. Die Fassadengerüste von Altrad plettac assco sind vom Deutschen Institut für Bautechnik in Berlin allgemein bauaufsichtlich zugelassen. Die Stahlteile sind feuerverzinkt und für den langlebigen Einsatz konzipiert.

Nicht ganz so unkompliziert ließ sich der Kirchturm einrüsten. Die Sanierung der Kirche unterliegt strengen Richtlinien der Denkmalpflege. Laut Oliver John, staatlich geprüfter Bautechniker bei Firma Treichel sind Kirchen Sonderbauten. "Das Gerüst wurde hier deshalb anders aufgebaut, nicht vom Boden aus nach oben." Für diese Sonderkonstruktionen an der St. Petri Kirche werden zunächst Gitterträger in kleine Fensteröffnungen eingebracht, die entlang der Turmwand angeordnete Gitterträger halten, an denen anschließend das Gerüst hängend nach unten montiert wird. Vom Turm aus an drei Seiten freitragend über dem Kirchenschiff.

Dies konnte mit dem Modulgerüst plettac contur vom problemlos bewältigt werden. Das Modulgerüst contur eignet sich durch optimale Anpassung auch besonders für historische Gebäude. Das Kernstück des Systems ist der Modulgerüstknoten, der bis zu acht Anschlüsse pro Knotenpunkt zulässt. Ebenso ein zwangsweiser rechtwinkeliger Anschluss von Riegeln in jeder erforderlichen Höhe. Es passt sich durch variable Anschlussmöglichkeiten an jede Bauwerksform an, ebenso durch eine Vielzahl von Feldlängen und im Höhenraster von 50 cm frei wählbaren Gerüsthöhen. Ideal also für dieses Projekt. Besonders vorteilhaft sind in diesem Fall die Vertikalstiele des Modulgerüstes plettac contur mit verschraubten Rohrverbindern. Sie ermöglichen die formschlüssige Verbindung der Stiele untereinander – unter anderem für den Einsatz in Hängegerüsten.

Nach vier Wochen Aufbauzeit könnendie Sanierungsarbeiten beginnen. Mit dem Personen- und Materialaufzug Geda 500 Z/ZP werden Bernd Leinert, Leiter der Kirchenbauhütte, und Handwerker Roland Evers nach ganz oben gebracht, um ihre Arbeit an der Kirche zu vollenden.

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