Staumauer-Bau

Wippkrane unterstützen Wasserkraft-Projekt

Wasserkraft Krane und Seilmaschinen
Für die Abbrucharbeiten an der Mauerkrone kam der 1250 B zum Einsatz, einer der stärksten Turmdrehkrane der Welt. Foto: Wolffkran

WALLIS/SCHWEIZ (ABZ). - In den Walliser Alpen entsteht eines der leistungsstärksten Pumpspeicherkraftwerke Europas. Die unterirdische Anlage nutzt das Gefälle zwischen den bestehenden Stauseen Vieux Emosson (2205 m ü. M.) und Emosson (1930 m ü. M.) zur Erzeugung von Energie.

Im Rahmen des Projektes muss das Speichervolumen des höher gelegenen Stausees Vieux Emosson verdoppelt und dazu die Staumauer erhöht werden. Das zuständige Bauunternehmen, die Groupement Marti Implenia (GMI), beauftragte dafür den Premiumhersteller Wolffkran, der auch schon am Bau der ursprünglichen Staumauer des Vieux Emosson in den 50er-Jahren beteiligt war. Der erneuten Herausforderung auf der Hochgebirgsbaustelle stellen sich nun die Wipper Big Wolff 1250 B und Wolff 500 B.

Die Arbeiten begannen bereits 2008 mit dem Ausbau der Zugangsstollen und der Erschließung der Baustellenplätze. Der Wolff 1250 B kam erstmals im Frühjahr 2012 für die Abbrucharbeiten an der Mauerkrone zum Einsatz. Mit dem Beginn der Betonierarbeiten zur Erhöhung der Mauer im vergangenen Jahr kam der Wolff 500 B dazu. Bis Herbst 2014 wird diese um 21,5 auf insgesamt 65 m erhöht und das Speichervolumen des Stausees Vieux Emosson auf 25 Mio. m³ verdoppelt.

Der Auftraggeber entschied sich zum einen wegen der hohen Traglasten für die Wolff Wipper. Der 1250 B, einer der stärksten Turmdrehkrane der Welt, ist beim Vieux Emosson mit einem 80 m Ausleger und einer maximalen Traglast von 40 t im Einsatz. Die hohe Tragfähigkeit war erforderlich, um die schweren Abtragmaschinen und Hydraulikbagger auf die Mauer zu heben. Auch das Abbaumaterial konnte so in 40-t-Mulden von der Mauer gehoben werden, was enorm viel Zeit und Kosten einsparte. Der Wolff 500 B mit 60-m-Ausleger und einer maximalen Traglast von 30 t unterstützt den Big Wolff bei den Betonierarbeiten für die Mauererhöhung. Insgesamt werden mit den roten Riesen 25.000 m³ Beton abgetragen und 70.000 m³ Beton für die Erhöhung der Mauer verbaut.

Doch nicht nur die Tragkraft der beiden Wölffe ist für die schwer zugängliche Baustelle im Gebirge ideal. "Wolffkran hebt sich durch sein ausgereiftes Montagekonzept von den Wettbewerbern ab", sagt Christian Maillet, Bauleiter bei GMI. "Aufgrund der langen Ausleger konnten die Turmhöhen der Wippkrane mit 30 und 45 m deutlich niedriger gewählt werden, als das bei einem Laufkatzkran möglich gewesen wäre. Dadurch konnten die beiden Wölffe komplett mit dem Autokran auf Endhöhe montiert werden und mussten nicht noch nachträglich geklettert werden." so Maillet.

"Die Montage der Krane in dieser Höhe stellt eine große Herausforderung dar", sagt Philippe Gremaud, Außendienstmitarbeiter bei Wolffkran. "Starker Schneefall und Kälte erschwerten den Aufbau zusätzlich. Doch wir können auf unsere Erfahrungen mit komplexen Montagebedingungen zurückgreifen und schafften es, den 1250 B in sieben und den 500 B in nur drei Tagen aufzubauen."

Auch für die beengten Verhältnisse auf der Baustelle sind die Wipper die richtige Wahl, da sie darauf ausgelegt sind, möglichst platzsparend zu arbeiten. Die Staumauer ist an beiden Enden von hohen Felswänden eingerahmt. Mit den Wolff Wippern müssen die Felswände nicht überschwenkt werden, sondern es kann ganz dicht an ihnen vorbeigeschwenkt werden. Zudem können sie sich mit ihren aufgestellten Auslegern auf der engen Hochgebirgsbaustelle jederzeit frei drehen.

Seit November 2013 sind die Wölffe sozusagen im Winterschlaf, da in diesen Höhenlagen aufgrund großer Schneemengen und Windgeschwindigkeiten nicht gearbeitet werden kann. Um jeder Gefahr vorzubeugen, wurden die Ausleger der beiden Krane demontiert und sicher gelagert. Erst im Frühjahr können die roten Riesen ihre Arbeit fortsetzen. Um die Staumauer fertigzustellen, werden sie auf höheren Türmen von 50 bzw. 60 m stehen.

Das Pumpspeicherkraftwerk wird voraussichtlich ab 2018 den Betrieb aufnehmen und jährlich bis zu 2,5 Mrd. kWh Strom erzeugen. Mit einer Gesamtleistung von 900 MW soll es den gestiegenen Energiebedarf des Schweizer Elektrizitätsnetzes sowie der Schweizerischen Bundesbahn SBB decken.

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