Stuttgart 21

Projektpartner beschließen Weichenstellung

STUTTGART (ABZ). - Die Stuttgart-21-Partner ziehen neuerdings an einem Strang. Allerdings geht es nicht mehr um grundsätzliche Fragen, sondern um Veränderungen an bisherigen Planungen.

Diese sollen die S-Bahnen reibungsloser rollen lassen. "Konstruktiv-kritisch und vertrauensvoll", so charakterisieren die Partner des Bahnprojekts Stuttgart 21 nach der jüngsten Lenkungskreis-Sitzung ihr Verhältnis. Deutliches Zeichen sei die von ihnen unterzeichnete Absichtserklärung für einen verbesserten Airport-Anschluss des Milliarden-Vorhabens, erklärten Vertreter von Land, Bahn und Region Stuttgart in Stuttgart. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sprach von "deutlichen Verbesserungen", für die sich alle bewegt hätten;Bahnvorstand Volker Kefer nannte die Einigung ein Beispiel für gute Zusammenarbeit.

In dem Papier bekennen sich die Finanziers zum Bau eines dritten Gleises am Terminal-S-Bahnhof für 80 Mio. Euro. Mit dem Halt sollen der S-Bahn- und der Fernverkehr entzerrt werden. "Befürchtete S-Bahn-Engpässe werden weitgehend aufgelöst", erläuterte Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne).

Das grundsätzliche Problem des Mischverkehrs auf der Zuführung zum Airport bleibt zum Unmut der Gemeinde Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen) aber bestehen.

Ein weiteres Element der Vereinbarung ist ein neuer Umsteigebahnhof im Stuttgarter Stadtteil Vaihingen, wo Reisende aus dem Süden des Landes mit Ziel Flughafen auf eine S-Bahn zum Airport wechseln können sollen.

Hinzu kommen Umbauten an der sogenannten Rohrer Kurve, so dass Züge durch einen erweiterten Tunnel an den Vaihinger Halt gelangen oder kreuzungsfrei auf die Strecke zum Airport einmünden können. Für beide Maßnahmen veranschlagt das Land jeweils 5 Mio. Euro aus der eigenen Schatulle.

Nach Worten Hermanns hat das grün-rote Kabinett bereits grünes Licht gegeben. Zu den 80 Mio. Euro steuern die Region20 Mio. Euro – daran ist über eine Umlage auch die Stadt Stuttgart beteiligt – und die Bahn 60 Mio. Euro bei. Regionaldirektorin Nicola Schelling lobte die durch das dritte Gleis entstandene Zukunftsoption, Züge aus Böblingen und Herrenberg ins Neckartal durchbinden zu können:"Für uns ist ein Tag der Freude heute."

Unterm Strich nimmt die Bahn nach Auskunft von Konzernvorstand Kefer nur30 Mio. Euro zusätzliche Eigenmittel in die Hand. Das restliche Geld erhält sie nach der Vereinbarung durch zusätzliche Bestellungen des Landes für Nahverkehrsleistungen. Er betonte: "Diese Finanzierung ist nicht Teil von Stuttgart 21." Es handele sich um einen eigenständigen Vertrag für ein Zusatzprojekt, so dass dadurch die Projektkosten von bis zu 6,5 Mrd. Euro nicht erhöht würden. Die Landtags-FDP kritisierte, mit den zugesagten Bestellungen erwecke Hermann den Schein, den Kostendeckel des Landes von 930 Mio. Euro für Stuttgart 21 zu wahren.

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