Vom Schotter bis zum Urgesteinsmehl

Diabas ist Gestein des Jahres 2017

Baustoffe
Der Diabas wurde jetzt als Gestein des Jahres ausgewählt. Foto: Miro

Köln (ABZ). – Die jährliche Wahl zum Gestein des Jahres konnte für das Jahr 2017 der Diabas für sich gewinnen. Was dieses Gestein auszeichnet, ist seine vielseitige Verwendbarkeit. Für Bildhauerarbeiten und die Werksteinproduktion ist es ebenso gefragt, wie für die anspruchsvolle Schotter- und Splittherstellung sowie als Zuschlag bei der Baustoffproduktion. Aufgemahlener Diabas trägt dabei als sogenanntes Urgesteinsmehl maßgeblich zur Bodenverbesserung bei. Nur noch sehr wenige Steinbruchbetriebe in Deutschland gewinnen derzeit Diabas besonders hoher Qualität für die Werksteinproduktion. Viel häufiger wird das Gestein aus nutzbaren heimischen Vorkommen für die Aufbereitung zu Schottern und Splitten genutzt. Die hohe Druckfestigkeit und Frostbeständigkeit des Diabas prädestiniert ihn für besonders hochwertige Anwendungen im Verkehrswegebau. So ist er eines der bevorzugten Gesteine für die Gleisschotterproduktion.

Die hohe Polierresistenz von Diabassplitten sorgt zwischen Straßendeckschichten und Reifen für einen guten Grip und macht so den Straßenverkehr sicherer. Beliebt sind Diabaskörnungen auch wegen ihrer guten Haftungseigenschaften mit dem Bitumenbinder als Zuschlag in der Asphaltproduktion. Als Edelsplitte in speziellen Asphaltmischungen, dem so genannten "Flüstersaphalt" tragen sie zur Minderung der Fahrgeräusche bei. Die Herstellung von Wasserbausteinen oder Gabionenfüllungen sind weitere Anwendungsgebiete. Zu "Urgesteinsmehl" auf gemahlen, verbessert Diabas wegen seines hohen Kalzium- und Magnesiumgehaltes die Böden und damit die Erfolge im Gartenbau und in der Landwirtschaft. Dass Diabase gut zu bearbeiten sind und im Einsatz "Kantenschärfe" beweisen, wussten bereits die Menschen der Steinzeit. Traditionell wird das Gestein neben der guten Bearbeitbarkeit wegen seiner unaufdringlichen aber dennoch edlen Optik auch nach wie vor im Werksteinbereich hoch geschätzt und ist für die Herstellung von Grabsteinen, Säulen, Fassadenplatten oder auch Bodenbelägen beliebt. Diabase sind landläufig so etwas wie die "älteren Brüder" der Basalte. Das heißt, sie verdanken ihre Eigenschaften einer schwach metamorphen Umwandlung untermeerisch ausgeflossener Basalte. Die für Diabase typische grünliche Verfärbung der ursprünglich schwarzen basaltischen Ausgangsgesteine entsteht durch die Neubildung von Chlorit und Epidot im Zuge der Metamorphose im marinen Milieu. Auf Grund ihres Mineralbestandes und ihres kompakten Gefüges besitzen Diabase eine hohe Dichte.

In Mitteleuropa treten Diabase hauptsächlich in Schichten des Devon und Unterkarbon auf. Deshalb finden sie sich in den deutschen Mittelgebirgen, so im Rheinischen Schiefergebirge, im Harz und im Thüringisch-Vogtländisch-Fränkischen Schiefergebirge. Die Präsentation und feierliche Weihe des Diabases als Gestein des Jahres 2017 wird am 28. April 2017 im Hartsteinwerk Schicker OHG in Bad Berneck (Oberfranken) stattfinden. Die Wahl des "Gestein des Jahres" wird alljährlich durch ein Expertengremium aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung unter Federführung des Berufsverbandes Deutscher Geowissenschaftler (BDG, geoberuf.de) durchgeführt. Der Bundesverband Mineralische Rohstoffe (MIRO) ist Mitglied des Kuratoriums.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Leitung (m/w/d) der Abteilung Tiefbau, Pullach im Isartal  ansehen
Aufsichtsperson I zur Ausbildung als Technische/r..., Niedersachsen Mitte  ansehen
Seilbaggerfahrer (m/w/d), Jettingen-Scheppach  ansehen
Alle Stellenangebote ansehen

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen