Westag-Produkte unter anderem für BBI und Bahnbrücke

Schalplatten punkten auf kleinen wie auf großen Baustellen

Westag & Getalit AG Betonbau und Stahlbetonbau
Der kubische, dunkelgraue Stahlbetonmassivbau "L40" in Berlin fällt nicht nur durch seine Farbe, sondern insbesondere durch seine ungewöhnliche Formensprache mit zahlreichen Auskragungen auf. Fotos: Petersen

BERLIN/KARSDORF/LEIPZIG (sp). - Ob kleine oder große Baustellen: Auf vielen ist Westag & Getalit mit seinen Schalungsplatten vertreten. Was diese alles können, zeigte der Hersteller aus Rheda-Wiedenbrück Journalisten beispielhaft anhand einiger besonderer Projekte im Osten Deutschlands.Speziell in Berlin haben sich bei etlichen Vorhaben Planer und Bauunternehmen für Westag-Produkte entschieden: Zu den Referenzen zählen ein ungewöhnlich gestaltetes Wohnhaus nahe dem Rosa-Luxemburg-Platz, eine Tiefgarage am Alexanderplatz, ein Hotel nicht weit vom Bahnhof Zoo, das Medienzentrum "Fernsehwerft" am Osthafen sowie diverse Bauten auf dem neuen Flughafen BBI am Rande der Hauptstadt. Aber auch an der Unstruttalbrücke im sachsen-anhaltinischen Karsdorf und in Stationen des Leipziger Citytunnels kommen die vielseitigen Produkte des Anbieters zum Einsatz.Ein Beispiel für die hauptstädtischen Projekte ist das Wohn- und Geschäftshaus "L40" in der Linienstraße: Markant reckt sich der Rohbau in die Berliner Luft. Der kubische, dunkelgraue Stahlbetonmassivbau fällt nicht nur durch seine Farbe, sondern insbesondere durch seine ungewöhnliche Formensprache mit zahlreichen Auskragungen auf. "Es gibt hier keine zwei Bereiche, die gleich sind", unterstrich der planende Architekt Roger Bundschuh.Drei Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss sowie neun Eigentumswohnungen finden in diesem Bauwerk Platz, das sich letztlich aus drei Einheiten zusammensetzt. So ist ein Appartement in einem separaten, dreigeschossigen "Turm" untergebracht, der über einen 14 Meter hohen "Gebäudebügel" zu erreichen ist. Probleme gab es mit dem Denkmalschutz, weil das Gebäude die übliche Traufhöhe unterschreitet. Die Baugenehmigung gab es trotzdem.Wer jede Menge Gemälde oder Fotos aufzuhängen hat, fände hier eine adäquate Unterkunft: Die Wohnungen genügen auf Wunsch der Bauherren sozusagen musealen Anforderungen und besitzen neben großflächigen, fensterlosen Wandflächen in den "Galeriebereichen" großzügig dimensionierte Oberlichter.

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Westag & Getalit AG Betonbau und Stahlbetonbau
Für die Unstruttalbrücke wünschte der Auftraggeber einen hellen, möglichst gleichmäßigen Betonfarbton der Klasse SB 3 bei allen Ansichtsflächen, außerdem den Einsatz nichtsaugender Großflächenschalungsplatten aus Furniersperrholz mit beidseitiger Filmbeschichtung.

Auf die Sichtbetonqualität haben Architekt Jacob van Ommen sowie die Partner des Büros BundschuhBaumhauer großen Wert gelegt. Sie hatten einige Baufirmen aufgefordert, Bemusterungsflächen der Fassade in mehreren Varianten zu erstellen. Hierbei konnte sich die Firma BSS Beton-System-Schalungsbau durchsetzen. Betontechnologische Unterstützung gewährte das Unternehmen FBL Fläming Baustoff-Labor. Man entschied sich für die saugende Schaltafel Westag RS spezial. Auf der Baustelle zugeschnitten, wurde sie von hinten auf eine Meva-Rahmenschalung geschraubt."Wir mussten hierbei sehr sorgfältig arbeiten", berichtete Uwe Gaßmann, Produktmanager Sperrholz/Schalung bei Westag & Getalit, der von der Herstellerseite aus das Bauvorhaben begleitete. "Jede Platte kam nur einmal zum Einsatz, um die geforderte gleichmäßige und dunkle Sichtbetonqualität sicherzustellen." Die Bruttoschalungsfläche lag bei rund 2500 Quadratmetern.Auch wenn das Gebäude in der Linienstraße aufgrund seiner ungewöhnlichen Formensprache beeindruckend wirkt: Deutlich gigantischer kommt die Baustelle des neuen Hauptstadtflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) daher. Ein großer Terminal, zwei Start- und Landebahnen, ein Kontrollturm und zwei Feuerwachen – eine dritte wird vom alten, in Sichtweite liegenden Schönefelder Flughafen übernommen – gehören zu den Bauwerken, die zur Zeit errichtet werden. Gleich in der Nähe soll zudem ein 109 Hektar großes Gewerbegebiet entstehen, die Vermarktung läuft.Der alte Flughafen wird um 970 Hektar erweitert, die BBI-Gesamtfläche umfasst damit 1470 Hektar. Das entspricht rund 2000 Fußballfeldern. "Am 30. Oktober 2011 eröffnen wir den Flughafen", berichtete Pressestellenleiter Ralf Kunkel. Am Abend zuvor gehen in Tegel und Schönefeld die Lichter aus, wobei man Teile von letzterem in den neuen Flughafen integriert. So wird die südliche Start- und Landebahn umfunktioniert zur BBI-Nordbahn und dafür um 600 auf 3600 Meter verlängert.Bis allerdings die ersten Passagiere abgefertigt werden können, müssen die Arbeiter noch kräftig anpacken. Jedoch wird das eine oder andere Projekt nicht rechtzeitig fertig, beispielsweise die Anbindung ans Fernbahnsystem der Bahn. Aber immerhin sollen vom sechsgleisigen Flughafenbahnhof aus rechtzeitig zur Eröffnung S- und Regionalbahnen einen flotten Anschluss ans Berliner Zentrum sicherstellen.Um eine gleich bleibend hohe Qualität aller Bauwerke zu gewährleisten, hat man sich für ein zentrales Betonwerk auf dem Gelände entschieden. 280 Betonsorten kommen auf dem Flughafen zum Einsatz. "Bisher sind wir mit dieser zentralen Lösung gut gefahren", unterstrich Pressesprecher Leif Erichsen.Der in diesem Werk gemischte Beton wurde unter anderem in die Rohbauten der Feuerwehrwachen Ost und West verbaut. In Letzterer wird die zentrale Einsatzzentrale ihren Sitz haben, außerdem werden hier auf vier Ebenen operative Kernelemente zur zentralen Steuerung des BBI untergebracht. Dazu zählen die Notfalleinsatzzentrale, die Sicherheitsleitstelle sowie die Leitstelle Technik. Fallen beispielsweise im Kontrollturm die beiden unabhängig voneinander betriebenen Systeme gleichzeitig aus, kann von der Wache West aus ein Notbetrieb aufrechterhalten werden. Zum Komplex dieser Feuerwache gehören außerdem drei Fahrzeughallen, eine weitere für den Winterdienst sowie eine Lkw-Waschhalle.Die Tragwerke sind als Stahlbetonfertigteile ausgeführt. Für die Außen- und Innenwandbauteile setzte man auf Ortbeton und Hohlwandplatten mit Ortbetonfüllung. Hier kamen als Trägerschalung Doka Top 50 sowie FF20 in Kombination mit der Phenox-NFO-Schalhaut von Westag zum Einsatz."Gegenüber Platten mit anderen Oberflächen entsteht kein Arbeitsaufwand für das Übertragen von Schalöl, und folglich entstehen keine Kosten", erläuterte Produktmanager Gaßmann. Das Konzept überzeugte: Die Verantwortlichen der Baufirma lobten unter anderem die Farbtongleichmäßigkeit.Weitaus größter Neubau aber und Mittelpunkt des Flughafens ist das sechsgeschossige Terminalgebäude – ein riesiger Komplex, ausgelegt für bis zu 27 Millionen Passagiere jährlich. Wer auf das Bauwerk zusteuert und die späteren Parkhäuser ignoriert, landet an der großen Terminalvorfahrt.Hier erstellten die Arbeiter rund 120 quadratische, 15 Meter hohe Stützen in Sichtbeton, die den Überbau tragen. Die Stützen wurden mit der Betoplan S von Westag & Getalit geschalt, die auf einem Top-50-Trägerschalungssystem von Doka montiert war. Weil die Platte porenarme Betonoberflächen ergibt und die Randbetoneigenschaften verbessert, war sie außerdem für die Widerlager/Flügel weiterer Brücken und Überführungen auf dem Gelände ausgeschrieben. Lob gab es auch hier für die "super Qualität".Beim Blick aus der elliptischen Kanzel des 72 Meter hohen Kontrollturms kann man nicht nur sehr schön das Terminalgebäude von oben bewundern – auch der Fernsehturm am Alexanderplatz in rund 18 Kilometer Entfernung ist noch zu erkennen. Der Komplex, in dem später die Fluglotsen arbeiten, umfasst neben dem Turm ein dreigeschossiges Bodengebäude. Zum Einsatz kam hier unter anderem die SCF-Selbstkletterschalung von Hünnebeck (jetzt Harsco) mit vier verfahrbaren Arbeitsbühnen.In der Ausschreibung setzte sich die Betoplan-Top-Großflächenschalhaut von Westag mit einer Top-Beschichtung von 550 Gramm/Quadratmeter je Seite einschließlich eines als Puffer wirkenden Faservlieses durch. Züblin-Projektleiter Christian Bittner berichtete, dass auch nach mehrmaligem Einsatz eine einwandfreie Sichtbetonqualität festgestellt worden sei.Spektakulär geht es nicht nur auf dem Flughafen, sondern auch bei einem anderen Projekt zu, das der Hersteller aus Rheda-Wiedenbrück auf der Fahrt vorstellte: bei der 2600 Meter langen und bis zu 49 Me-ter hohen Unstruttalbrücke nahe Karsdorf nämlich.In Sichtweite der Brückenbaustelle wird gerade am Osterbergtunnel gebaut, bei dem man wegen günstiger geologischer Verhältnisse sogar ein halbes Jahr vor dem Plan liegt. Ab 2017 sollen beide Bauwerke dazu beitragen, dass eine Bahnfahrt von Berlin und München nur noch rund vier Stunden dauert.

Westag & Getalit AG Betonbau und Stahlbetonbau
Für die Terminalvorfahrt erstellten die Arbeiter rund 120 quadratische, 15 Meter hohe Stützen in Sichtbeton, die den Überbau tragen.

Die Brücke umfasst unter anderem 41, gegenüber der ersten Planung deutlich verschlankte Pfeiler im Raster 58,09 Meter sowie vier Bögen. Der Auftraggeber wünschte einen hellen, möglichst gleichmäßigen Betonfarbton der Klasse SB 3 bei allen Ansichtsflächen, außerdem den Einsatz nichtsaugender Großflächenschalungsplatten aus Furniersperrholz mit beidseitiger Filmbeschichtung. Die Schalhauttafeln sollten maximal zehn Mal eingesetzt werden. Für Widerlager, Pfeiler und Bögen waren auf der Sichtbetonseite keine sichtbaren Nagel- und Schraubstellen zugelassen. "Die Ausschreibung als Sichtbeton war eine Besonderheit", betonte Dr. Marcus Schenkel, Leiter des Projektabschnitts für die Deutsche Bahn.

Beim Bau der Widerlager Luftseite/Bogenunterseite entschied man sich für eine Peri-Rahmenschalung mit der Schalhaut Westaspan 450 SP für den einfachen Einsatz. Ansonsten setzte man bei Bogenseiten- beziehungsweise Pfeilerschalung auf die Magnoplan universal 550 für bis zu zehn Einsätze. Als Abschluss der Baustellentour durch Ostdeutschland hatte der Hersteller aus Rheda-Wiedenbrück die Leipziger Citytunnel-Station "Bayerischer Bahnhof" gewählt. Der im Endausbau 4,1 Kilometer lange Tunnel soll den Bahnverkehr, von der S-Bahn bis zum ICE, zügiger als bislang durch die Stadt führen.

Die Treppenhausanlagen der Station sind inzwischen im Rohbau fertig gestellt. Da hohe Sichtbetonansprüche zu erfüllen waren, hatten Bauleiter Jens Neuenfeldt und seine Kollegen von der Arge Citytunnel umfangreiche Vorplanungen zu leisten. Sie ließen Musterflächen erstellen, auf denen die Schalhaut Phenox NFO auf der Doka-Trägerschalung Top50 zur Anwendung kam. Dank einer neuartigen Filmbeschichtung konnte man ohne Schal- beziehungsweise Trennöl betonieren. Produktmanager Uwe Gaßmann konstatierte auch hier ein "sehr schönes und gleichmäßiges Schalungsbild".

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