Wohnungsunternehmen

"Wir wollen bauen, bauen, bauen"

KIEL (dpa). - Angesichts der vielen Flüchtlinge fordert die norddeutsche Wohnungswirtschaft bessere Rahmenbedingungen für schnelles und günstiges Bauen. "Wir wollen bauen, bauen, bauen", sagte der frühere Innenminister und Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Andreas Breitner, in Kiel. Dafür müssten aber hemmende Vorschriften einer "Luxus-Bürokratie" auf den Prüfstand: Beim Natur- und Denkmalschutz, dem Vergaberecht, bei Stellplatzvorgaben und auch bei übertrieben hohen Auflagen für den Brandschutz in Gemeinschaftsunterkünften. "Es muss schnell passieren, wir brauchen Änderungen."Mangels Eigenkapitals bräuchten die Wohnungsunternehmen "dringend" direkte Zuschüsse für neue Projekte. Hier sei der Bund gefordert. Bisher stelle der Bund pro Jahr 518 Mio. Euro lediglich für zinsgünstige Darlehen bereit. Davon flossen nach Schleswig-Holstein etwa 12,6 Mio. Euro. "Das reicht bei weitem nicht aus", sagte Breitner. Bisher gibt es laut VNW direkte Zuschüsse des Bundes nur in minimalem Umfang für aufwendige Modernisierungen. In Schleswig-Holstein werden laut Verband bis zu 6000 neue bezahlbare Wohnungen pro Jahr gebraucht. Für Flüchtlinge, die auf Dauer bleiben, seien jährlich etwa 2000 bis 3000 weitere Wohnungen notwendig. Breitner betonte, es werde nicht speziell für Flüchtlinge gebaut, sondern für alle, die auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen seien. Dazu gehörten Alleinerziehende, Studenten oder Senioren mir kleiner Rente.Regierungssprecher Carsten Maltzan begrüßte das Engagement der Wohnungsunternehmen. Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) habe auf der auswärtigen Kabinettssitzung am vergangenen Dienstag in Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) alle Ressorts gebeten, hindernde Vorschriften im Landesrecht aufzuspüren und so schnell wie möglich zu ändern. Die Landesbauordnung werde zurzeit überarbeitet. Zu einer besseren finanziellen Förderung sagte Maltzan: "Wir sind an dem Thema dran."Einen "Runden Tisch für einfaches Bauen" hat der VNW mit der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen angeregt. Gemeinsam mit dem Baugewerbe, dem Bauindustrieverband, der Architektenkammer, dem Innenministerium und der Investitionsbank Schleswig-Holstein könnten zeitnah Lösungen gefunden werden, "um jetzt bauen und morgen einziehen zu können".Ein Ziel sei ein "Standardhaus", das nur einmal genehmigt werden müsste und dann an verschiedenen Orten baugleich errichtet werden könnte. Dieses sogenannte "Schleswig-Holstein Haus" sollte stets schnell errichtet werden und günstig sein, erläuterte VNW-Landesvorsitzender Raimund Dankowski.

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