Ziegel Zentrum Süd e. V.

Als Zentrum der Wissensvermittlung etabliert

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ZZS-Geschäftsführerin Waltraud Vogler: Wir wollen Lehrende und angehende Fachleute mit dem Potential des Baustoffes Ziegel vertraut machen. Deshalb unterstützen wir sie in Form von Broschüren, die kostenfrei an den Hochschulen in Süddeutschland ausgegeben werden. Im Internet stehen alle Publikationen auch zum Download bereit. Topaktuell und komprimiert geben wir zu den Themengebieten Baukonstruktion, Bautechnik, Bauphysik und verwandten Gebieten Fachinformationen heraus. Foto: Lebensraum Ziegel / Christoph Große Foto: Lebensraum Ziegel / Christoph Große

Würzburg. – Seit über zehn Jahren arbeitet das Ziegel Zentrum Süd (ZZS) an der Vermittlung von Wissen rund um das Bauen mit Ziegel. In Würzburg sprach ABZ-Redakteurin Ebba Stoffregen kürzlich mit ZZS-Geschäftsführerin Waltraud Vogler und Thomas Thater, ZZS-Vorsitzender und Geschäftsführender Gesellschafter des Ziegelwerks Klosterbeuren Ludwig Leinsing GmbH & Co KG, über die Entwicklungen und Aufgaben des Vereins auf dem Unternehmertag der Arbeitsgemeinschaft Mauerziegel e.V. (AMZ). Einmal im Jahr treffen sich die Hersteller von Hintermauerziegeln auf dem AMZ-Unternehmertag, um sich u.a. über aktuelle bautechnische Themen auszutauschen. Für die gesamte deutsche Ziegelindustrie und auch für das Ziegel Zentrum Süd e.V., das von den Ziegelwerken mit einem Etat von etwa 500.000 Euro/Jahr finanziert wird, ist der Unternehmertag eine feste Größe. Denn: Neben den vielfältigen baupraktischen Themen ist die Aus- und Weiterbildung mehr denn je ein Muss. „Die Veränderungen an den Hochschulen durch die Abschaffung des Diplom-Hochschulabschlusses, haben dazu geführt, dass die Wissensvermittlung für die Studierenden der Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen in den Bachelor-Studiengängen knapper ausfallen muss und sich dies natürlich auf die Intensität der Ausbildung auswirkt“, sagte Waltraud Vogler, ZZS-Geschäftsführerin und Architektin, im Gespräch mit der ABZ.

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Thomas Thater, ZZS-Vorsitzender und Geschäftsführender Gesellschafter des Ziegelwerks Klosterbeuren Ludwig Leinsing GmbH & Co KG: Dass der Ziegel als ältester Baustoff der Welt mittlerweile ein Hightech-Produkt ist und nicht der Backstein von 1960, ist eine wichtige Botschaft, die noch längst nicht in den Köpfen angekommen ist. Foto: Lebensraum Ziegel / Christoph Große

„Gleichzeitig ist das Bauen heute auch sehr viel komplexer geworden,“ ergänzte Thomas Thater, ZZS-Vorsitzender und Geschäftsführender Gesellschafter des Ziegelwerks Klosterbeuren. Energieeinsparverordnung (EnEV), Bauphysik allgemein und die Beurteilung des Gesamtgebäudes seien nur einige der zahlreichen Aspekte, die baustoffspezifisch beherrscht werden müssten. Bauen mit Mauerwerk sei zwar nach wie vor Bestandteil der Lehre, aber es käme viel zu kurz. Studienabgänger würden viel zu wenig Relevantes für die Baupraxis wissen. Thater, der im Mai 2016 die Nachfolge als ZZS-Vorsitzender von Johannes Edmüller, Geschäftsführer der Schlagmann Poroton GmbH & Co. KG, ?übernommen hat, weiß dies aus langjähriger Erfahrung. Seit 28 Jahren führt er nicht nur gemeinsam mit seinem Bruder Hubert das Ziegelwerk Klosterbeuren, sondern war bereits beim Vorgänger des ZZS, dem Ziegelforum, u.a. als Vorstandsvorsitzender aktiv.Das in den 70er-Jahren von Mitgliedern des Bayerischen Ziegelindustrieverbands gegründete Ziegelforum engagierte sich ausschließlich in Bayern bei der universitären Ausbildung und der technischen Bauberatung. Mit nachlassender Konjunktur Mitte/Ende der 90er-Jahre verzeichnete die Organisation einen Mitgliederrückgang und es bedurfte einer Umstrukturierung, erklärte Thater. „Im November 2004 wurde das Ziegel Zentrum Süd in München mit Fokus auf die Hochschularbeit gegründet und 2006 das Engagement über Bayern hinaus ausgedehnt. Heute arbeiten wir mit 28 Hochschulen und Universitäten in fünf Bundesländern zusammen. Neben Bayern sind wir in Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland für die süddeutsche Ziegelindustrie aktiv“, erläuterte Vogler.

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Wohnungsbau in München. Foto: ZZS

Das ZZS vermittle durch Vorträge, Seminare und Tagungen Fachinformationen zur Förderung der Ziegelbauweise und unterstütze dadurch Lehrende und Studierende. „In Kooperation mit den Hochschulen initiieren und finanzieren wir Veranstaltungen.“ Zudem habe der Technische Geschäftsführer des ZZS, Michael Pröll, Lehraufträge an drei Hochschulen in den Studiengängen Bauphysik und Mauerwerksbau im Fachbereich Bauingenieurwesen inne, um die Studierenden noch intensiver an den Baustoff Ziegel heranzuführen. „Dass der Ziegel als ältester Baustoff der Welt mittlerweile ein Hightech-Produkt ist und nicht der Backstein von 1960, ist eine wichtige Botschaft, die noch längst nicht in den Köpfen angekommen ist,“ so Thater. „Wir wollen Lehrende und angehende Fachleute mit dem Potential des Baustoffes Ziegel vertraut machen. Deshalb unterstützen wir sie in Form von Broschüren, die kostenfrei an den Hochschulen in Süddeutschland ausgegeben werden. Im Internet stehen alle Publikationen auch zum Download bereit. Topaktuell und komprimiert geben wir zu den Themengebieten Baukonstruktion, Bautechnik, Bauphysik und verwandten Gebieten Fachinformationen heraus“, ergänzte Vogler, die das ZZS seit 2006 führt. Anhand von fast 20 ein- und mehrschaligen Ziegelbauten verhilft die Broschüre „Ziegel detail“ den Studierenden seit Anfang 2015, in Bild und Zeichnung dargestellt, zu umfassendem konstruktiven und Detailwissen.Der „Klassiker“ der Publikationen ist, laut Vogler, das „Ziegellexikon Mauerwerk“, das – regelmäßig aktualisiert - für Architektur- und Bauingenieur-Studierende und Lehrende ein etabliertes Nachschlagewerk sei, inzwischen mit einer Auflagenhöhe von rund 15.000 Exemplaren/Jahr, so Vogler. Insgesamt seien vom „Ziegellexikon Mauerwerk“ in den letzten sechs Jahren rund 100.000 Exemplare kostenfrei verteilt worden. Darüber hinaus schreibt das ZZS in Kooperation mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit alle zwei Jahre bundesweit den „Deutschen Ziegelpreis“ aus. Der mit einer Gesamtsumme von 20.000 Euro dotierte „Deutsche Ziegelpreis 2017“ (www.deutscher-ziegelpreis.de) wurde erst vor kurzem zum nunmehr 3. Mal ausgelobt.

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Beispielseite aus der Broschüre „Modular Wohnungen planen und bauen“. Die Broschüre zählt zu den kostenlos zur Verfügung gestellten Fachinformationen vom ZZS. Konstruktive und bauphysikalische Angaben und einfache Details – speziell auf Ziegelbauten mit monolithischen Außenwänden abgestimmt – werden übersichtlich dargestellt. Abb.: ZZS

Neben dem Ziel, „Zentrum der Wissensvermittlung für das Bauen mit Ziegel“ zu sein, bezieht die Organisation gleichwohl Stellung zur wohnungsbaupolitischen Entwicklung. Die jährlich vom ZZS organisierte Professoren-Tagung inklusive Exkursion wurde bspw. 2016 erstmalig für ausgewählte Akteure der Wohnungsbaubranche geöffnet. Das Zusammenführen von Lehrenden und jenen Fachleuten soll den Austausch über aktuelle Entwicklungen im Wohnungsbau fördern.Mit der „Aktion Wohnungsbau“ verweist das ZZS auf interessante, kostengünstige Wohnungsbauprojekte. Die Broschüre „Modular Wohnungen planen & bauen“ zählt auch zu den kostenlos zur Verfügung gestellten Fachinformationen. Anhand einfacher Wohnungsgrundrisse wird darin vorgeführt, wie mit mehreren wiederholbaren Modulen Gebäude unterschiedlicher Größe konzipiert, langfristig verändert und den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden können. Konstruktive und bauphysikalische Angaben und einfache Details – alles speziell auf Ziegelbauten mit monolithischen Außenwänden abgestimmt - ergänzen die herstellerunabhängigen Informationen, die für Bauschaffende leicht zu überblicken sind. „Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum ist trotz erhöhter Bautätigkeit nach wie vor riesengroß und der Wohnungsmarkt, insbesondere in den Ballungsräumen, immer noch extrem angespannt“, sagte Vogler. „Es wird nach wie vor zu wenig gebaut,“ unterstrich Thater. Hätte die Zahl der Wohnungsneubauten 1995 noch bei über 600.000 Einheiten gelegen, lag die Zahl 2014 bei rund 255.000. Jedes Jahr würden aber mindestens 400.000 neu gebaute Wohneinheiten benötigt. „Unser Ziel ist und muss es sein, Wohnraum für alle zu schaffen“, so Thater. Dazu eigne sich der Traditionsbaustoff Ziegel in optimaler Weise, da er nachhaltig eingesetzt werden könne und Ziegelbauten eine sehr lange, wohngesunde Nutzungszeit garantierten.

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