100 Prozent elektrisch

Hubarbeitsbühne ermöglicht emissionsfreies Arbeiten

Arbeitsbühnen und Aufzüge
Arbeiten in sensiblen Bereichen wie Fußgängerzonen oder verkehrsberuhigten Zonen in engen Innenstädten sind- auch wegen der nicht nötigen Abstützung- kein Problem. Foto: Paul Becker

Denzlingen (ABZ). – Feinstaubalarm, drohende Fahrverbote, "Blaue Plakette" oder Dieselproblematik; diese topaktuellen Themen beherrschen z. Zt. die öffentliche Diskussion. Das betrifft nicht nur die Halter und Nutzer privater Fahrzeuge, sondern auch den Einsatz von Arbeitsgeräten in Städten und Gemeinden. Hubarbeitsbühnen, meist auf Kastenwagen- oder Lkw-Chassis, sind eine wichtige Stütze im kommunalen oder industriellen Einsatz. Sei es für den Service an der Straßen- und Wegebeleuchtung, Arbeiten an Ampelmasten, Fassaden oder beim Beschnitt von Ästen und Bäumen – die Einsatzmöglichkeiten sind so vielfältig wie die dafür am Markt verfügbare Maschinenpalette.

Bisher wurden als Trägerfahrzeuge nahezu ausschließlich Modelle mit Dieselmotor eingesetzt. Die Firma Becker (Denzlingen), mittelständischer Spezialist für Gerüstbau, Teleskopstapler und insbesondere Arbeitsbühnen, hat nun nach eigenen Angaben als erstes Vermiet-Spezialunternehmen in Deutschland auf die aktuelle Diskussion reagiert und zwei komplett elektrisch betriebene Hubarbeitsbühnenmodelle angeschafft. Damit sei die Paul Becker GmbH bundesweit das erste Unternehmen, das eine zu 100 % elektrisch arbeitende und emissionsfreie Lkw-Arbeitsbühne zur Vermietung anbietet.

Als Trägerfahrzeug kommt ein Leicht- Lkw (Führerschein Kl. B) vom Typ Nissan e NV 200 zum Einsatz, dessen elektrische Antriebstechnik vom weltweit erfolgreichen Pkw Nissan Leaf abgeleitet wurde. Der Nissan e NV 200 mit aufgebauter Bühne ist mit 4,8 m Gesamtlänge nicht länger als ein herkömmlicher Pkw-Kombi und kommt somit auch in engen innerstädtischen Bereichen nahezu überall hin. Sein Gesamtgewicht von nur knapp über 2,2 t erlaubt das Befahren sensibler Untergründe (z. B. Pflasterung in Fußgängerzonen), die für größere und schwerere Fahrzeuge nicht mehr erreichbar sind. Weiterer Pluspunkt in der Praxis: das Fahrzeug braucht bei Arbeiten in der Höhe keine zeitaufwendige Abstützung, zumindest nicht bei einer Aufstellung von unter 5 % seitlicher Neigung und 10 % Neigung in Längsrichtung. Dies ist nicht nur von Vorteil bei Arbeiten an Laternen, Ampel- und Schilderbrücken oder Oberleitungen, sondern grundsätzlich überall dort, wo der Verkehr möglichst wenig behindert werden darf oder eine schnelle Weiterfahrt zum nächsten Objekt erforderlich ist. Aber nicht nur das Trägerfahrzeug, auch die Daten der Hubarbeitsbühne können sich sehen lassen: 9 m Arbeitshöhe, 4,5 m seitliche Reichweite und bis zu 120 kg mögliche Last im Korb (eine Person mitsamt Werkzeug/Material) sollte für die gängigsten Arbeiten mehr als nur ausreichen. Dazu ist der Korb zusätzlich gegen 1000 V Spannung isoliert.

Eine volle Akkuladung reicht für bis zu 8 Std. Arbeit, verspricht der Hersteller "France Elevateur", der die Fahrzeugkombination aus Elektro- Nutzfahrzeug und elektrisch betriebener Hubarbeitsbühne auf den Markt gebracht hat. Im Fahrbetrieb sollen 170 km ohne Nachladen zu schaffen sein. Das Nachladen selbst ist übrigens an einer herkömmlichen 230 V-Steckdose in 10 Std. (also quasi über Nacht) erledigt, an einer speziellen DC Ladestation sind 80 % Batteriekapazität sogar innerhalb 1 Std. wieder aufgefüllt. Damit nicht unterwegs der "Saft" ausgeht, sind Fahrzeugantrieb und Bühnenbedienung getrennt geschaltet und haben jeweils eine eigene Batterie.

Eines der beiden ersten Exemplare ist z. Zt. bei der badischen Gemeinde Emmendingen im Probeeinsatz unterwegs. Die Rückmeldungen aus der Praxis sind so positiv, dass Becker schon weitere zehn "grüne" Bühnen beim deutschen Importeur (Fa. Charterlift b. Ulm) geordert hat.

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