14. Holcim Bau-Forum online

"Mehr bauen, weniger verbrauchen"

Hannover (ABZ). – Das Holcim Bau-Forum fand vor Kurzem bereits zum 14. Mal statt – dennoch war es eine Premiere: Denn die Organisatoren führten es als virtuelle Konferenz durch, die aus einem Fernsehstudio in Hannover gesendet wurde. Rund 200 Interessierte aus der Branche nahmen am Online-Forum zum Thema "Nachhaltig planen und bauen mit Beton" teil. Neben Thorsten Hahn, dem Holcim-CEO Deutschland, präsentierten auch Roland Bechmann (Vorstand und Partner Werner Sobek AG), Nils Nolting (Cityförster, architecture + urbanism) und Robert Kitel, (Head of Sustainability & Future Research, Alstria Office REIT-AG) aktuelle Beispiele für Lösungen des zukünftigen Bauens.Der Architekt Francis Kéré begrüßte die Teilnehmenden des Bau-Forums mit einer Videobotschaft. Darin rief er alle Bauschaffenden dazu auf, für mehr Nachhaltigkeit eng zusammenzuarbeiten, gemeinsam besser zu planen und dabei auch schon frühzeitig die Wahl des Baumaterials zu bedenken. "Dann werden wir erfolgreich den Menschen dienen", so Kéré.In seiner Eröffnungsrede griff Deutschland-CEO Thorsten Hahn den roten Faden Kérés auf und zitierte das Credo der "LafargeHolcim Foundation" – "Nachhaltigkeit bedeutet, in Zukunft mehr zu bauen, aber weniger zu verbrauchen". Daraus leite sich der gemeinsamen Auftrag für die Branche ab: "Wenn wir das als Teil der Bauwirtschaft nicht aufzeigen, wer soll es dann machen?" Hahn erläuterte zudem, welchen Stellenwert das Thema Klimawandel heute beim Holcim-Mutterkonzern habe. "LafargeHolcim" habe sich kürzlich als erstes globales Baustoffunternehmen mit der Unterzeichnung der "Business Ambition for 1,5 Grad Celsius" zur Erreichung der Pariser Klimaziele verpflichtet. Für Holcim Deutschland bedeute dies folgendes: "In den vergangenen Jahren haben wir Fragen gestellt, wie das Bauen der Zukunft aussehen kann oder wie unsere Baustoffe nachhaltiger und umweltfreundlicher werden können – Heute wollen wir Antworten geben. Wir wollen zeigen, dass wir nicht über eine ferne Zukunft reden, sondern schon heute Lösungen haben, die wir umsetzen können", betonte der CEO. Ebensolche Lösungen präsentierten die Experten in ihren Vorträgen.Roland Bechmann, Vorstand und Partner der Werner Sobek AG, schilderte, wie Architekten und Planende das Thema CO2 angehen. Es gelte, die "grauen Emissionen" in den Blick zu nehmen, also jene, die durch Bau, Instandhaltung und Rückbau von Gebäuden entstehen. Durch Optimierungen der Bauteile ließe sich viel Material und damit CO2 einsparen. Bei der Baustoffwahl gehe es nicht um ein Gegeneinander verschiedener Materialien, wie Holz oder Stahlbeton. Stattdessen müsse man jedes Bauteil hinsichtlich der CO2-Einsparung verbessern und dadurch den passenden Baustoff für jede Anwendung finden. Um dies attraktiv zu machen, forderte er, ebenso wie Hahn zuvor: "Wir müssen über die Bepreisung von CO2 nachdenken!"Anschließend referierte der Architekt Nils Nolting von Cityförster zum Thema "Carbon Based Design – von der Vision zur Realisierung". Er befürworte die Weiter- oder Umnutzung bestehender Gebäude. Unter dem Motto "Grüne Dividende – wie Nachhaltigkeit zum Investment-Prinzip wird" stellte Robert Kitel, Head of Sustainability & Future Research, den Nachhaltigkeitsansatz der Alstria Office REIT-AG aus Hamburg vor."CPC: die neue Messlatte beim ressourceneffizienten Bauen mit Beton" – war ein weiterer Titel, der Interessierte aufhorchen ließ. Josef Kurath, Professor für Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften stellte "eine neue Betonbauweise" vor. Carbon Prestressed Concrete (CPC)-Platten sind mit dünnen vorgespannten Carbonlitzen bewehrt. Da Carbon eine sehr hohe Zugfestigkeit aufweist und nicht korrodiert, können tragfähige dünne Betonplatten hergestellt werden. Aufgrund des geringeren Materialbedarfs können deutlich mehr Ressourcen eingespart werden, sind die Verantwortlichen überzeugt.Auch eine Diskussion mit den im Studio anwesenden Holcim-Mitarbeitern Werner Spilles (Director Readymix), Marc Holberg (Leiter Baustofftechnik Transportbeton) und Dr. Mathias Höppner (Leiter Technisches Marketing) stand auf dem Programm. Die Anwesenden tauschten Ideen und Lösungen unter dem Fokus "Keine Zukunftsmusik mehr: klimaneutral betonieren mit 'EcoPact Zero'" aus. Das Trio erklärte das Prinzip der klimafreundlichen "ECOPact"-Serie. Dabei liege der Schwerpunkt darauf, dass Beton unter Verwendung von CO2-reduzierten Zementen hergestellt werde. Das wiederum verringere die Kohlenstoffdioxidbilanz erheblich.Um diese prozessbedingten Emissionen ging es schließlich im Beitrag von Daniel Reiser (Holcim-Director Cement Industrial Performance). Er stellte ein ambitioniertes Projekt der deutschen Zementindustrie unter dem Namen "Westküste 100: auf dem Weg zum klimaneutralen Zementwerk" vor. Reiser erläuterte, wie abgetrenntes CO2 einer weiteren Verwendung zugeführt werden und Teil eines Wirtschaftskreislaufes werden soll. Dieses Projekt sei keine Utopie, sondern solle schon 2028 Realität sein. Weitere Informationen zum Forum finden Interessierte unter www.ubivent.com/register/HolcimBauForum. Eine Zusammenfassung der Veranstaltung gibt es unter diesem Video-Link: www.youtube.com/watch?v=TIe7OQUdyPc.

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