15 Jahre Bell Equipment Deutschland

"Große Baureihe bietet echten Praxis-Vorteil"

Bell Dumper Unternehmen
Stellten die Aktivitäten von Bell Deutschland vor (v. l.): Vertriebsgeschäftsführer Andreas Heinrich, Produktionsleiter André Krings, Andreas Reinert, Leiter Verkauf und Marketing.

EISENACH (rai). - Mit dem Produktionsstart der EU4/Tier 4final-Versionen schließt der südafrikanische Muldenkipper-Hersteller Bell Equipment einen Generationswechsel der bereits 2013 eingeführten Modelle B25E/B30E bei den kleinen Baureihen ab. Darüber und über 15 Jahre Bell Equipment Deutschland – vom Stützpunkt zur Drehscheibe – informierte der Hersteller während einer Pressekonferenz am thüringischen Produktionsstandort Eisenach.Dank neuer Mercedes-Benz-Motoren (OM936LA) und einer spezifischen Kombination aus 'leichter' Abgasrückführung (EGR) und AdBlue-Zugabe (SCR) erfüllen die neuen Modelle laut Hersteller bei unverändert hoher Wirtschaftlichkeit die aktuellen Abgasstandards ohne den Einsatz von Diesel-Partikelfiltern (DPF). "Auch unsere neuen großen Baureihen B35/40E und B45/50E werden diesen echten Praxis-Vorteil bieten. Im Zusammenspiel mit höheren Motorleistungen und nach oben angepassten Nutzlasten zeigen sie zudem in den derzeit laufenden Praxistests konstante oder gar verbesserte Verbrauchswerte, was weiter signifikante Betriebskosten-Einsparungen erwarten lässt", sagte Andreas Reinert, Verkaufs- und Marketingleiter von Bell Deutschland. Bereits im Herbst 2015 startete in Eisenach die Vorserienproduktion der großen E-Serie, die Markteinführung erfolgt mit Auslaufen der letzten EU3b-Produktionsmodelle voraussichtlich im Frühjahr 2016, so Reinert.

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Die flexible Endmontage aller Modellreihen auf einer Fertigungslinie lässt das Eisenacher Bell-Werk flexibel auf Nachfragespitzen und spezifische Ausrüstungsanforderungen reagieren.

Für 2016/2017 kündigt er schließlich die Einführung des Bell B60E an: "Mit Prototyrpen auf D-Serien-Basis erproben wir schon seit drei Jahren, was wir als grundlegend neues Muldenkipper-Konzept bezeichnen: den Einsatz von zweiachsigen Allrad-Knicklenkern der 60-Tonnenklasse als Ergänzung oder Alternative zu klassischen Starrrahmenkippern im Tagebau. Dabei kooperieren wir eng mit Praktikern, die uns die Überlegenheit bei nasser Witterung und auf schwierigem Terrain bestätigen, was dem wendigen 4x4 mit Zwillingsbereifung maximale Auslastung im Ganzjahresbetrieb oder bei Abraumaufgaben garantiert." Überzeugte südafrikanische Steinbruchbetreiber hätten bereits den Ende 2013 erstmals offiziell vorgestellten Bell B60D (Tier2) in den Regelbetrieb übernommen – nach eingehenden Gesprächen mit Betreibern rechnet Reinert auch für die deutsche und europäische Praxis mit einem erfolgreichen Marktstart des neuen Fahrzeugkonzepts. Während des Pressegespräches erinnerte Vertriebsgeschäftsführer Andreas Heinrich an die Entwicklung des deutschen Standortes. Ab 2000 sei Deutschland der dritte wichtige europäische Markt geworden, auf dem Bell Flagge zeige. Zuvor habe sich der Hersteller bereits in Frankreich (1995) und Großbritannien (1999) etabliert. Gegenwärtig würden aus Deutschland 17 Staaten in Nord-, Mittel- und Osteuropa über nationale Händler und Servicepartner mit Muldenkippern beliefert. Bundesweit verfüge Bell über ein flächendeckendes Vertriebs- und Servicenetz. Dafür ständen neun unabhängige Regionalhändler, vier feste Servicepartner sowie ein eigener Verkauf und Kundendienst im überregionalen Direktvertriebsgebiet rund um die Uhr bereit. "Gerade in schwierigen Konjunkturphasen haben wir von der Marktkenntnis und kundenorientierten Beratungskompetenz unserer Händler profitiert", erklärte Heinrich.Seit Ende 2011 verfüge Bell Deutschland als Ergänzung zu den bestehenden Angeboten seiner Regionalpartner über eine eigene Mietflotte. Man habe damit auch auf die Erfordernisse des Marktes reagiert. Heinrich: "Wir konzentrieren uns auf mittel- bis langfristige Projekte mit überdurchschnittlichen Anforderungsprofilen. Den entsprechenden Ansprüchen an die Maschinenausstattung begegnen wir mit top gewarteten Maschinen der Bell-Typenreihen B30E/B40D/B50D sowie mit eingehender Projektberatung und Feldbetreuung durch eigene Experten." Etwa 20 Maschinen umfasse gegenwärtig der Fuhrpark, der jährlich erneuert werde. "Wir halten so unsere Technik hochaktuell und generieren gleichzeitig 'junge' Gebrauchtmaschinen, die derzeit intensiv nachgefragt werden," erläutert Andreas Heinrich das Mietprogramm.

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Der neue Bell B50E absolviert derzeit die letzten Vorserien-Tests. Die Markteinführung der "großen Bell E-Serie" ist für das kommende Jahr geplant. Fotos: Bell Equipment/tb

Wie wichtig angesichts schwankender Märkte ein erfolgreicher Aftersale-Bereich sei, zeige auch das Beispiel des in die Bell Equipment (Deutschland) GmbH integrierten und am Bell-Hauptsitz Alsfeld ansässigen European Logistic Centers (ELC). Seit 2002 versorge das Ersatzteilzentrum die Bell-Märkte in Europa, Nordamerika sowie Teile Asiens und kooperiere dabei eng mit dem 2008 gegründeten globalen Bell-Logistikzentrum (GLC) in Johannesburg. Neben der Lieferung von Teilen an Bell-Händler oder Endkunden koordiniere das ELC eigenständig auch die Zusammenarbeit mit den europäischen Zulieferern, um den Bestand an 10.000 Einzelpositionen für die Bell C-/ D-/E-Serien aktuell zu halten. "Mit der wachsenden Population von Bell-Fahrzeugen in den Märkten der Nordhalbkugel wurde das ELC nicht nur ein unverzichtbarer, sondern auch ein wirtschaftlich wichtiger Bestandteil unserer Aktivitäten," kommentierte Heinrich im Hinblick auf die kontinuierliche "krisensichere" Umsatzentwicklung im ELC, das zuletzt ca. 13 Mio. Euro zum Gesamtumsatz der Bell Equipment (Deutschland) GmbH von 106 Mio. Euro (2014) beisteuerte.

"Den Löwenanteil am Ergebnis erwirtschaftet allerdings das Bell-Montagewerk in Eisenach, das 2003 als Niederlassung von Bell Deutschland und nach wie vor einzige ausländische Produktionsstätte von Bell Equipment eröffnet wurde. Man setzte damals auf eine möglichst hohe Flexibilität und dies hat sich in den vergangenen über zehn Jahren als sehr weitsichtig und richtig erwiesen", betonte André Krings, verantwortlicher Leiter und Geschäftsführer für das Werk Eisenach. Insgesamt 13 Mio. Euro habe Bell in das 10-ha-Areal mit 6000 m² großer Produktionsfläche investiert, die im Einschichtbetrieb für eine Jahresfertigung von 800 Fahrzeugen ausgelegt sei. "Wir montieren auf Basis von angelieferten Container-Kits aus unserem Mutterwerk in Richards Bay. Darin enthalten sind alle Bell-Kernkomponenten des spezifischen Modells wie Karosserie-Teile, Rahmen, Fahrwerk oder Steuerungen, die wir mit 'just-in-time' bereit gestellten Aggregaten und anderen Baugruppen komplettieren", erklärte Krings den Produktionsablauf. Konsequent sei dabei an der Optimierung von Lieferströmen gearbeitet worden: "Wo es wirtschaftlich sinnvoll ist, haben wir die Produktion einzelner Komponenten verstärkt lokalisiert – der Anteil von Bauteilen mit EU-Herkunft liegt bei Fahrzeugen aus Eisenacher Produktion heute bei 60 % und darüber," so Krings.

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Ein Produktionsmodell des Bell B30E nach EU4/Tier4final auf der Teststrecke des Montagewerks Eisenach. Seit Januar 2015 werden dort die kleinen Baureihen nach aktuellem Abgasregime gefertigt.

Bereits früh habe sich der Erfolg des Eisenacher Produktionskonzepts gezeigt, als man 2005 mit rund 650 Maschinen die bisher höchste Auslastung erreichte. War der Rückgang in den Folgejahren um gut 200 Einheiten durch die Auslagerung des nordamerikanischen Produktionskontigents an den US-Standort des ehemaligen Bell-Allianzpartners John Deere noch einkalkuliert worden, traf der Einbruch gerade der europäischen Märkte 2009 das Werk umso härter. "Gefühlt kam die Produktion praktisch zum Erliegen. Gemeinsam mit unseren Beschäftigten, Partnern vor Ort und unserem Mutterwerk konnten wir allerdings unsere personelle Kompetenz nachhaltig sichern", erläuterte der Werkleiter. "Heute liegen wir etwa wieder auf dem Produktionsniveau von 2008," rechnet André Krings vor und verweist auf die Erholung wichtiger europäischer Märkte und die erfolgreiche Rückkehr Bell Equipments nach Nordamerika – mit zuletzt knapp 3000 Fahrzeugen in den USA und Kanada der weltweit größte Muldenkippermarkt. "Seit 2013 liefern wir wieder über den Atlantik und erreichen heute unter eigener Flagge nahezu wieder die Stückzahlen wie zu Zeiten der ehemaligen Vertriebskooperation. Mit Einführung unserer neuen großen E-Serie ab nächstem Jahr wird sich dieses Potenzial noch deutlich steigern", definiert Krings deutlich positive Vorzeichen für das Eisenacher Werk."

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