1500 Tonnen Betonlast bei Brückenabsenkung präzise geführt

Schwerlastrollen erhöhen Sicherheit

Rosenfeld (ABZ). – Vor Kurzem sahen sich die Verantwortlichen der Firma Strabag mit einer besonderen Herausforderung konfrontiert: Im Zuge einer Autobahnsanierung in Norddeutschland musste eine Brücke abgesenkt werden.
Strabag Brückenbau
Sonderrollen von Blickle senkten das 1500 t schwere Brückenteil sicher ab. Foto: Blickle Räder+Rollen

Die bis dato verwendeten Gleitplatten waren aber nicht prozesssicher genug. Eine Alternativlösung entstand durch die Zusammenarbeit mit Blickle. Die Experten für Räder und Rollen aus dem schwäbischen Rosenfeld entwickelten Spezialrollen, welche die 1500 t schwere Betonlast präzise und mit leichtem Lauf Stück für Stück nach unten führen.

Im Rahmen des Bauvorhabens "Achtstreifige Erweiterung der A 7" im Raum Hamburg stand Strabag vor der Aufgabe, das 53 m und 1200 t schwere Brückenstück über mehrere Tage hinweg Stück für Stück abzusenken. Der Betonkoloss musste dabei exakt in Position gehalten werden und durfte weder in Quer- noch in Längsrichtung Spielraum haben. Bisher verwendete das Unternehmen dafür Gleitplatten aus dem Hochleistungskunststoff PTFE. Diese bereiteten aber Probleme: Zum einen drang immer wieder Luft zwischen Stahlträger und Platte ein, weswegen die Gefahr bestand, dass die Brücke ins Pendeln gerät. Zum anderen musste der Vorgang unterbrochen werden, weil sich die Platten verklemmten, wenn die Absenkung nicht an allen Seiten präzise genug erfolgte.

Eine Alternative, so die Überlegung der Bauexperten, könnten Rollen sein, welche die Brücke prozesssicher an Stahlträgern entlang nach unten führen. Deswegen wandte sich Strabag an die Werkvertretung Wache, die Blickle seit 35 Jahren in der Region Hamburg und Schleswig-Holstein repräsentiert. Die Vorgaben waren klar definiert: Es galt, eine geringe Bauhöhe und Laufflächenbreite von weniger als 200 mm einzuhalten. Die Tragfähigkeit pro Rolle sollte mindestens 6 t betragen. Um Toleranzen auszugleichen, war ein Federweg zwischen 10 und 20 mm gefordert.

Die Entwicklungsabteilung von Blickle präsentierte schließlich eine Sonderlösung, die alle Strabag-Anforderungen erfüllt. Die Rolle besteht aus hochwertigem Gusspolyamid und ist mit Härte 80 Shore D bruchsicher. Darüber hinaus besitzt sie einen geringen Rollwiderstand und ist abriebfest, teilt der Hersteller mit. Zum Ausgleich von Toleranzen hat Blickle vier Polyurethan-Federn verwendet. Zwischen vier senkrecht stehenden Stahlträgern arbeiten hydraulische Heber, die das Autobahnstück langsam absenken. An der Brücken-Unterseite sind spezielle Konstruktionen befestigt – sogenannte Stahlknaggen. Diese Stützen übertragen einen Teil der Brückenlast auf die senkrecht stehenden Stahlträger. Blickle hat 16 Sonderrollen in diesen Knaggen verbaut, jeweils acht in Längs- und Querrichtung. Die Rollen liegen durch die Lastübertragung präzise an den Stahlträgern an. Die spezielle Anordnung der Rollen hält das Brückenstück exakt in Position.

Im Vergleich zu den bis dato verwendeten PTFE-Platten konnte Strabag den komplexen Absenkprozess laut eigener Aussage deutlich verbessern. Die Sonderrollen von Blickle gleiten an den Stahlträgern ohne Widerstand entlang, ein Verklemmen des Brückenstücks gehört der Vergangenheit an. "Die Federeigenschaft der Rollen sorgt beim Absenken für mehr Sicherheit. Mögliche Toleranzen in der Oberflächenstruktur der Träger werden problemlos ausgeglichen", heißt es in einem Statement von Strabag. Darüber hinaus punktet die Blickle-Lösung in Sachen Flexibilität: Durch spezielle Verstellmuttern an den PU-Federn kann Strabag Feinjustierungen einfach und schnell vornehmen.

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