1740 Meter über dem Meeresspiegel

Deutschlands höchstgelegene Kirche eingerüstet

Gerüstbau
Ein Gerüstprojekt der besonderen Art: die Einrüstung der Wendelsteinkirche auf 1740 m Höhe. Foto: Xervon

Wendelstein (ABZ). – Bei der Einrüstung von Deutschlands höchstgelegener Kirche mussten die Gerüstbauer von Xervon gut zu Fuß sein: In Handarbeit haben sie insgesamt 7 t Material die letzten Höhenmeter vor Ort gebracht.

Deutschlands höchstgelegene Kirche liegt nicht – wie die meisten vermuten würden – auf der 2962 m hohen Zugspitze, sondern auf dem 1838 m hohen Wendelstein im östlichen Teil der Bayerischen Voralpen. Im kirchenrechtlichen Sinne wird zwischen Kapelle und Kirche unterschieden, und da hat die auf 1740 m Höhe gelegene Wendelsteinkirche gegenüber der Zugspitzkapelle die Nase vorn.

125 Jahre ist das Gotteshaus, das für sonntägliche Gottesdienste und gerne auch für Hochzeiten genutzt wird, mittlerweile alt. In exponierter Lage hat es unzählige Föhn- und Schneestürme überstanden. Doch nun ist wegen gravierender Feuchtigkeitsschäden eine umfangreiche Sanierung unumgänglich. Betroffen sind nicht nur das Mauerwerk und die kunstvoll gestaltete Einrichtung, sondern auch der Dachstuhl. Xervon hat den Zuschlag für die anspruchsvolle Außeneinrüstung der Wendelsteinkirche erhalten. Vor allem "weil wir unser Transport- und Montagekonzept in einer detaillierten und schlüssigen Vorabplanung vorstellen konnten und damit den Auftraggeber auch davon überzeugten, die vorbereiteten Arbeitsschritte zeitgerecht umsetzen zu können", erklärt Patrick Hänsel, Standortleiter der zuständigen Gerüstbauregion Süd. Damit weist er auf die besonderen Herausforderungen dieser speziellen Einrüstungsaufgabe hin: Nur ein sehr knapp bemessenes Zeitfenster von fünf Tagen stand im April für den aufwändigen Transport und die Montage der insgesamt rund 7 t Gerüstmaterial zur Verfügung.

Dabei war allein schon der Transport des Gerüstmaterials zur auf dem Berg gelegenen Kirche ein ungewöhnliches und auch zeitraubendes Unterfangen. Das gesamte Material wurde zunächst mit der Wendelstein-Zahnradbahn, die normalerweise von Touristen, Wanderern und Kirchenbesuchern genutzt wird, bis zum Bergbahnhof auf 1723 m Höhe gebracht. Dabei kamen spezielle Transportwagen zum Einsatz. Die Entladung des Gerüstmaterials auf dem Berg erfolgte dann per Hand, und auch für die anschließenden letzten Höhenmeter bis zur Kirche gab es keine automatisierten Hilfsmittel mehr: Die Gerüstbauer haben ihr Material zu Fuß auf die Baustelle gebracht. Anschließend musste witterungsbedingt alles ganz schnell gehen: In einem ersten Bauabschnitt ist ein Standgerüst entstanden, das drei Seiten der Kirche umgibt. Die vierte, nach Süden gerichtete Seite der Wendelsteinkirche ist sehr unzugänglich und wird deshalb später mit einer Hängegerüstkonstruktion zugänglich gemacht. Für diesen zweiten Bauabschnitt werden die Xervon-Gerüstbauer das vorhandene Material nutzen und das bereits montierte Standgerüst entsprechend umbauen. Eine technische Herausforderung, die zu den üblichen Aufgabenstellungen der Xervon-Gerüstexperten zählt. Auch die detaillierte Vorplanung dieser ungewöhnlichen Gerüstbauaufgabe gehört bei Xervon zur üblichen professionellen Vorgehensweise. Patrick Hänsel: "Unser Transport- und Montagekonzept ist voll aufgegangen. Wir konnten unseren vorab entwickelten Zeitplan 1:1 umsetzen und den Sanierern das Gerüst trotz der schwierigen Witterungsbedingungen termingerecht zur Verfügung stellen."

Mittlerweile sind die Sanierungsarbeiten in vollem Gange, jeder Tag mit passendem Wetter wird genutzt, um den Dachstuhl und das Mauerwerk zu sanieren. Ob die veranschlagte Gerüststandzeit von rund 34 Wochen eingehalten werden kann, hängt allerdings ganz von den Witterungsbedingungen ab, die das Vorankommen der Baumaßnahmen maßgeblich beeinflussen. Es bleibt zu hoffen, dass am 28. August das Gotteshaus sein bedeutendes kirchliches Hochamt, das Patrozinium, mit einem Festgottesdienst und einem Standkonzert feiern kann.

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