20.000 Kubikmeter Beton in 31 Tagen geliefert

Theodorschacht wurde 573 Meter tief verfüllt

Beton
Bis zu zehn Fahrmischer pro Stunde lieferten den Spezialbaustoff. Foto: Sibo-Gruppe

Ibbenbüren (ABZ). – Im Rahmen des Rückzugs aus dem Grubengebäude des Bergwerks Ibbenbüren wurde mit dem Theodorschacht der erste Tagesschacht bis zu einer Teufe von 573 m mit Beton verfüllt. Der Beton macht die Anlage des seit gut 125 Jahren betriebenen und zuletzt für den Abzug der verbrauchten Luft genutzten Theodorschachts, der am Rande der Siedlung Fisbecker Forst liegt, dauerhaft standsicher und wartungsfrei. Dabei handelte es sich um eine Vollverfüllung. Lediglich die letzten 5 m wurden mit kultivierbarem Boden angefüllt. Diese Sicherungsmaßnahme führten die RAG Aktiengesellschaft und ihre Tochter, die RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH, als Betreiber des Bergwerks durch. Die Herausforderung: Der Spezialbaustoff sollte eine hohe Fließfähigkeit (Konsistenz F5) aufweisen und gleichzeitig sedimentationsstabil sein. Aufgrund der großen Fallhöhe bestand die Gefahr des Entmischens. Für die Verfüllung wurde daher in mehreren Testreihen eine robuste Spezialrezeptur entwickelt, die den hohen Anforderungen gerecht wurde. Die Basis bildete ein Hochofenzement der Güte CEM III/B 32,5 N-LH/SR (na) aus dem Dyckerhoff Zementwerk in Lengerich. Die optimierte Sieblinie (Größtkorn 2 mm) wurde über die Kombination zweier Wesersande erreicht. Ein Fließmittel auf PCE-Basis (BASF MasterGlenium 592) rundete den Betonentwurf ab.

Die ersten knapp 6000 m³ wurden mit einer Betonpumpe über ein Einfüllrohr im freien Fall oder "im freien Versturz", wie es im Bergbau auch heißt, eingebracht. Nach zwei Wochen konnte die Verfüllung dann über ein 30 m langes Förderband erfolgen, mit dem eine Stundenleistung von bis zu 180 m³ erreicht wurde. Bis zu zehn Fahrmischer pro Stunde lieferten den Spezialbaustoff vom Werk Recke der zu Dyckerhoff gehörenden Sibo-Gruppe – an 31 Arbeitstagen von Ende März bis Anfang Mai 2019 jeweils zwischen 8 und 17 Uhr. Unterstützung erhielt die Sibo-Gruppe dabei von Lieferpartnern aus Rheine und Velpe. Durchschnittlich wurden an einem Betonagetag 630 m³ Beton eingebracht. Die technische Unterstützung im Werk und auf der Baustelle erfolgte durch die GfBB Prüftechnik, Lengerich.

Ein Verkehrskonzept regelte die An- und Abfahrten der Lkw. Dies vermied Sicherheitsrisiken und sorgte dafür, dass die Anlieger so wenig wie möglich belästigt wurden. Die Gase und die Betonsäule wurden täglich gemessen, um sicherzustellen, dass vollständig verfüllt wurde. Die Betonagen konnten gut eine Woche eher beendet werden als zunächst geplant. Nach dem Theodorschacht sollen nach und nach auch die weiteren Zugänge durch Teilverfüllungen abgesichert werden.

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