Bauaussichten 2025

2025 wird ein noch besseres Jahr werden

von: Karl-Heinz Strauss, CEO Porr
Von Karl-Heinz Strauss, CEO von Porr
Porr Bau Infrastruktur Bauaussichten
Foto: Astrid Knie

2024 ging es der Porr gut und 2025 wird ein noch besseres Jahr werden. Das zeichnet sich jetzt schon ab. So hat unsere Produktionsleistung in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahrs im Vergleich zum Vorjahreszeitaum um 4,6 Prozent zugelegt. Unser Auftragsbestand liegt bei satten 8,2 Milliarden. Auch unser EBIT hat sich um 18 Prozent auf rund 92 Millionen Euro gesteigert.

Besonders erfreulich ist dabei das klare Wachstum in den Segmenten CEE und Infrastruktur International, wo die Porr jeweils um knapp 30 Prozent zugelegt hat. Für das Wachstum sorgen unter anderem hochkarätige Projekte in Rumänien und in Polen- dort gelten wir als einer der größten Player am Markt.

Die Porr hat also beste Voraussetzungen für einen sehr erfolgreichen Start ins Jahr 2025. Insgesamt verläuft das Baugeschäft für die Branche ebenfalls gut. Natürlich müssen wir differenzieren. Der Tiefbau ist unter anderem dank EU-Förderungen wie der Recovery and Resilience Facility sowie dem mehrjährigen NextGenerationEU-Budget der Wachstumsmotor für die Bauwirtschaft. Nicht so gut geht es hingegen dem privaten Wohnbau. Das spiegelt sich auch in unseren Auftragsbüchern deutlich wider. Der Tiefbau bildet bei der Porr mit fast 57 Prozent den größten Anteil des Auftragsbestands. Dagegen ist der Wohnbau bei uns nur mit einem sehr schwachen Anteil von 8,2 Prozent vertreten, der Anteil des sonstigen Hochbaus beträgt 29,4 Prozent.

Der private Wohnbau schwächelt also nach wie vor, vor allem bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Darunter leiden kleine und mittlere Firmen, die darauf spezialisiert sind, wie etwa Installateure, Trockenbauer, Fliesen- und Bodenleger und Dachdecker. Positive Signale sehen wir in Österreich durch das Auslaufen der KIM-Verordnung mit ihren strengen Vorgaben für Wohnkredite. Das ist begrüßenswert und wird einen merkbaren Effekt auf die Marktsituation haben. Der Markt wird wieder wachsen, zumal ja weiterhin enormer Bedarf nach leistbarem Wohnraum besteht. Das ist logisch: Wir alle können vielleicht aufhören, auswärts Essen zu gehen oder in Urlaub zu fahren – aber wir können nicht aufhören, zu wohnen. Neues Angebot wird natürlich nicht von heute auf morgen entstehen. Selbst, wenn wir 2025 anfangen, zu bauen, führt das realistischerweise erst 2027 zu fertigen Häusern und Wohnungen.

Zu erwarten ist zudem eine Strukturbereinigung bei den Bauträgern. Derzeit sind viele Objekte am Markt, die keinen Abnehmer finden und daher keinen Umsatz für die Bauträger generieren. Es wird einen Kahlschlag unter den Glücksrittern geben. Das hat andererseits auch sein Gutes: Damit werden sich der Markt und auch die derzeit aberwitzigen Preise stabilisieren.

Apropos Preise: Bauen ist nicht billiger geworden und das wird sich auch im nächsten Jahr nicht ändern. Die Materialkosten sind zwar etwas gesunken, dafür sind die Personalkosten jedoch wegen der Lohnerhöhungen gestiegen.

Sehr gut ist die Auftragslage wie gesagt im Bereich Tiefbau und hier sehen wir ein großes Wachstumspotenzial im Infrastrukturausbau. Der Erweiterungs- und Modernisierungsbedarf ist unbestreitbar. In Deutschland müssen beispielsweise 14.000 Straßenbrücken und 1000 Eisenbahnbrücken saniert werden. In Österreich sind Investitionen in Milliardenhöhe in Schiene und Straße geplant. Angebote, die umweltfreundliche und schnelle Mobilität versprechen, sind starke Treiber. Das kommt uns zugute: Die Porr ist dank weitreichender Infrastrukturkompetenzen ein starker Player am Markt.

Vielversprechend entwickelt sich auch der Ausbau der Datencenterkapazität (Bereich Industriebau). In Europa wird davon ausgegangen, dass sich der Markt bis 2032 verdreifachen wird. Datencenter werden aufgrund des rasanten Fortschritts in der Nutzung von künstlicher Intelligenz sowie in der Digitalisierung dringend benötigt. Nicht jedes Bauunternehmen ist dazu befähigt, denn es gibt sehr komplexe Vorgaben rund um die Energiezufuhr, Belüftung und Kühlung und natürlich Informationssicherheit. Die Porr besitzt hier wertvolles Know-how und baut in Deutschland und Polen mehrere Großprojekte für internationale Betreiber.

Aber auch der Bereich nachhaltige Infrastruktur – Stichwort Energiewende – sorgt für eine solide Auftragslage. So hat sich die Porr mit dem Bau von Pumpspeicherkraftwerken wie etwa Limberg III und Ebensee in Österreich sowie Forbach in Deutschland im Kraftwerksbau etabliert. In Deutschland baut die Porr gerade einen 5,2 Kilometer langer Tunnel unter der Elbe. Durch den wird die Windstromleitung SuedLink Strom aus dem windreichen Norden in den Süden führen. Bauen für die Energiewende wird auch in den kommenden Jahren ein starker Wachstumstreiber bleiben.

Wir sehen hier also in mehreren Bereichen gute Chancen für die Bauwirtschaft. Das Jahr 2025 verspricht, in jeder Hinsicht ein spannendes zu werden.

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