25 Jahre Avant in Deutschland

Mit kontinuierlichen Innovationen zum Erfolg

Avant Tecno Kommunaltechnik
Seit nunmehr 17 Jahren leitet Thomas Sterkel als CEO das Deutschlandgeschäft des finnischen Maschinenherstellers.

Eppertshausen. – Seit einem Vierteljahrhundert vertreibt das finnische Maschinenbauunternehmen Avant Tecno OY seine kompakten Multifunktionslader über eine eigene Vertriebsgesellschaft auch in Deutschland. "Zu Beginn hat man uns vielerorts noch belächelt", hält Deutschland-Geschäftsführer Thomas Sterkel anlässlich des Firmenjubiläums fest. "Mittlerweile kommen wir mit der Auslieferung kaum noch hinterher."Ihren Anfang nahm die Erfolgsgeschichte der "grünen Kraftpakten", wie die Avant-Maschinen oft lobend genannt werden, Anfang der 90er-Jahre. Zu dieser Zeit entwickelte der finnische Konstrukteur und Firmengründer Risto Käkelä seine Idee eines kompakten und multifunktionell verwendbaren Laders für die Landwirtschaft. Zu Beginn nutzte er dafür noch die Fertigungsstätte eines Landmaschinenherstellers. Mittlerweile stehen an der Unternehmenszentrale von Avant moderne Produktionshallen und ein einladendes Empfangsgebäude, welches dem Konzept nach den Präsentationshallen von Autohäusern nachempfunden ist. Kunden, die bei Avant zu Besuch sind, haben die Produkte stets vor Augen und können diese direkt auf dem Gelände testen.Auf dem Gelände der Avant Deutschland GmbH zeigt sich dem Besucher mittlerweile ein ähnliches Bild. Verantwortlich für die Geschicke des Unternehmens ist hier Thomas Sterkel. Er kam 2000 zu Avant. Zuvor hatte er bereits umfänglich Erfahrungen im Vertrieb von Baugeräten gesammelt – zuletzt als General Manager für einen der führenden japanischen Abbruchgerätehersteller. Einen triftigen Grund, diese gesicherte Position zugunsten einer völlig neuen und teils auch ungewissen Aufgabe hinter sich zu lassen, habe es damals nicht gegeben, so Sterkel. Dennoch ließ er sich darauf ein, den Firmengründer und sein Unternehmen in Finnland zu besuchen.

ABZ-Stellenmarkt

Relevante Stellenangebote
Geschäftsführer, Bauleiter, Sprengberechtigte,..., Peißenberg  ansehen
Servicetechniker m/w/d im bundesweiten Außendienst..., Weißenfells  ansehen
Maschinen-/Anlagenbediener (m/w/d) - Bereich..., Reichertshofen   ansehen
Alle Stellenangebote ansehen
Avant Tecno Kommunaltechnik
In Finnland vorgefertigt werden die "grünen Kraftpakete" für den deutschen Markt in Eppertshausen endmontiert und mit den hiesigen markt- und kundenspezifischen Extras ausgestattet.

"In Finnland bin ich dann regelrecht vor eine Wand gelaufen", erinnert sich Sterkel. "Mit Landmaschinen konnte ich im Grunde nicht viel anfangen. Damals steckte der Garten- und Landschaftsbau-Bereich bei Avant noch in den Kinderschuhen. Plötzlich wurde ich den Gedanken einfach nicht mehr los, was unter diesen Voraussetzungen nicht alles möglich wäre. Das hat mich extrem gereizt. Was mich aber vor allem überzeugt hat, war Risto Käkelä selbst. Dieser Mann ist als Ingenieur ein Visionär, der seine Maschinen permanent weiterentwickelt und dabei ein ungeheures Gespür für den Markt beweist."Als Sterkel schließlich einwilligte, gab es bereits seit mehreren Jahren eine deutsche Vertriebsniederlassung, die zunächst aus einem kleinen Büro mit angeschlossener Werkstatt mitten in einer Wohnsiedlung in Groß-Gerau heraus, später dann in Dieburg versucht hatte, die finnischen Maschinen auf dem deutschen Markt zu etablieren. Bis dato mit eher mäßigem Erfolg, was Sterkel 2000 dazu veranlasste, das Konzept zusammen mit der finnischen Zentrale grundlegend zu überarbeiten.Der Fokus hatte zu dieser Zeit noch stark auf dem landwirtschaftlichen Bereich gelegen, so Sterkel. Vor allem in Deutschland ein sehr schwieriger Markt, zumal man hierzulande kaum Imagebildung betrieben hatte. In der Folge wurde die eigentliche Vertriebstätigkeit für fast zwei Jahre auf Eis gelegt. Während dieser Zeit arbeiteten Sterkel und seine Mannschaft intensiv daran, die Multifunktionslader von Avant in die Baubranche zu tragen und dort kräftig die Werbetrommel zu rühren."Der Durchbruch, wenn man so will, kam dann mit dem bauma-Jahr 2004", so Sterkel. "Hier hatten wir erstmals spürbar Aufmerksamkeit am Markt erregt. Damals hatten wir den Vorgänger des heutigen 200er-Modells vorgestellt, inklusive dem neuen Design, der Kunststoffverkleidung usw. – vor allem aber das bis dato noch weitgehend unbekannte Konzept. So eine Maschine gab es damals noch nicht. Damit fing die weltweite Erfolgsgeschichte von Avant eigentlich an."

Avant Tecno Kommunaltechnik
Ende 2015 bezogen: Die neue Firmenzentrale von Avant Deutschland in Eppertshausen. Fotos: Bachmann

2006 folgte die erste Maschine der 600er-Serie mit 1 t Hubkraft und Teleskoparm mit einer Reichweite bis 2,80 m. Sowohl für Finnland als auch für Deutschland sei das damals ein enormer Sprung auf dem internationalen Markt gewesen. "Spätestens hier war es dann zu spät", berichtet Sterkel mit einem Lachen. "Unser größtes Problem damals war, dass wir mehr Maschinen verkauft haben, als wir produzieren konnten. Alle vergleichbaren Maschinen fingen zu dieser Zeit im 3 bis 3,5 t Bereich an. Darunter gab es nichts. Wir haben hier also einen Markt besetzt, den es so vorher schlichtweg gar nicht gab."

Hinzu kam, dass sich zu Beginn der 90er-Jahre der Markt entscheidend gewandelt hatte, erklärt Sterkel. Viele kleinere Bauunternehmer seien plötzlich nicht mehr wettbewerbsfähig gewesen und hätten sich neue Betätigungsfelder suchen müssen. Viele seien dann im Garten- und Landschaftsbau gelandet, der sich damit grundlegend verändert habe – weg von rein gärtnerischen Tätigkeiten, hin zu einem wirklichen Bau im Garten- und Landschaftsbereich, der auch entsprechende Maschinen erforderte. Sterkel: "Parallel zu dieser Entwicklung haben sich auch die Maschinen bei Avant verändert: größere Maschinen mit mehr Leistung und auch ein deutlich ausgebautes Angebot an Optionen, verschiedene Anbaugeräte etc. Heute bieten wir 22 verschiedene Modelle, 40 Optionen und über 165 verschiedene Anbaugeräte. Viele Hersteller haben uns damals belächelt. Später haben Sie versucht, es uns nachzumachen."

Mit dem wachsenden Erfolg ist man in der Produktion kaum noch nachgekommen. Damals wurde in Finnland noch vieles von Hand gemacht. Als Exportland im Stahlbau ist es gleichsam schwierig gewesen, Fachkräfte zu bekommen. In der Konsequenz wurde die Produktion bei Avant komplett umgebaut. Heute arbeiten in der finnischen Zentrale über 200 Menschen. Große Teile der Produktion sind automatisiert. Die Produkte sind modular aufgebaut und werden in Eppertshausen nach den jeweiligen Wünschen der Kunden endmontiert und mit den entsprechenden Werkzeugen, Optionen sowie speziellen Detailoptimierungen für den anspruchsvollen deutschen Markt ausgestattet.

Die Entwicklung des Unternehmens spreche für sich, so Sterkel. "Als ich damals anfing, war Avant in etwa 25 Ländern mehr oder weniger aktiv. Heute sind es 54 Länder, von denen jedes einzelne ernst zu nehmen ist." Deutschland stehe heute hinter den Kernmärkten Finnland und USA auf Platz drei, was seine Bedeutung unter den verschiedenen Vertriebsregionen angehe.

Der jüngste Meilenstein für Avant Deutschland: der Umzug in die neue Firmenzentrale in Eppertshausen. Der Neubau erwies sich für Sterkel und sein Team als wahre Nervenprobe.

Avant Tecno Kommunaltechnik
Vor allem in Deutschland sehr gefragt: der neue Elektro-Lader von Avant e5.

Nach Problemen mit dem Generalunternehmer musste die deutsche Avant-Mannschaft vieles in kraft- und zeitraubender Eigenregie stemmen. Mit der Unterstützung aus Finnland im Rücken und einiger schlafloser Nächte gelang das Unterfangen jedoch letztlich. Das Ergebnis entlohnt für die Mühen. Die hoch modernen Räumlichkeiten, stark an das Konzept der Firmenzentrale in Finnland angelehnt, sind exakt auf die Bedürfnisse des Teams zugeschnitten und bieten ausreichend Raum für weiteres Wachstum.

Aktuell widmet man sich hier nun dem nächsten Innovationsschritt: der Elektrifizierung. Erste Erfahrungen mit dieser Technologie sammelte Avant bereits Mitte der 80er-Jahre, als das Unternehmen seinen ersten batteriebetriebenen Lader entwickelte. Aufgrund der damals noch nicht für solche Anwendungen ausgereiften Batterietechnik wurde der Versuch jedoch wieder eingestellt. Aus den Augen verloren hat man den Ansatz jedoch nie. Seit 2015 widmet man sich nun wieder verstärkt der Akkutechnologie.

Das Ergebnis ist der neue Avant e5. Mit der aktuellen Batterietechnik braucht der neue Elektrolader ca. 4 bis 5 Std., um an einer handelsüblichen Steckdose aufgeladen zu werden. Unter Volllast kann die Maschine nach Auskunft von Sterkel etwa 2 Std. arbeiten. Ende des Jahres soll dann bereits die Weiterentwicklung mit Lithium-Ionen-Akku auf den Markt kommen, die noch einmal deutlich leistungsfähiger ist. Die Schubkraft ist mit der eines herkömmlichen Avant-Multifunktionsladers zu vergleichen, jedoch ist der e-Lader von Avant auch für gänzlich andere Einsatzbereiche konzipiert: eher leichtere Verladetätigkeiten, kommunale Arbeiten sowie Einsatzorte, in denen nicht mit Benzin- oder Dieselantrieb gearbeitet werden kann. Vor allem in Deutschland ist nach Darstellung von Sterkel das Interesse sehr hoch, weshalb die Lieferzeiten aktuell recht lang sind.

Auch in Vertrieb und Service halten neue Technologien Einzug. Im Herbst soll die neue Avant-App kommen, verrät Sterkel. "Zunächst soll diese vor allem unseren Vertriebsleuten helfen, von unterwegs aus an Informationen zu verschiedenen Modellen, Optionen und Variationen sowie Preise zu gelangen. Auch Videos zu verschiedenen Anwendungen können dort abgerufen werden. Generell soll damit aber irgendwann jeder einmal schnell und einfach zu seiner Wunschkonfiguration kommen können."

Für die Kunden gibt es darüber hinaus eine besondere Jubiläumsaktion: "In limitierter Stückzahl bieten wir eine 25-Jahre-Rabatt-Aktion für den 745er in der limited Edition zum Vorteilspreis."

Mit all diesen Entwicklungen haben Sterkel und sein Team einmal mehr alle Hände voll zu tun. Anders will der Geschäftsführer es aber auch nicht haben: "Langeweile ist das Schlimmste was es gibt – sowohl für mich als auch für meinen Arbeitgeber. Das Gleiche habe ich damals Risto Käkelä gesagt: Hier weiß ich, dass mir nie mehr langweilig werden wird."

Ausgewählte Unternehmen
LLVZ - Leistungs- und Lieferverzeichnis

Die Anbieterprofile sind ein Angebot von llvz.de

ABZ-Redaktions-Newsletter

Freitags die aktuellen Baunachrichten direkt aus der Redaktion.

Jetzt bestellen