3D-Planung

Begehbare Kabelbrücke als temporäres Gerüst

Layher Gerüstbau
Eine 31 m frei gespannte Kabelbrücke konnte durch die digitale 3D-Planung mit der "LayPLAN SUITE" im Rahmen von Layher SIM schnell kollisionsfrei geplant, den Auftraggebern vorgestellt, mit anderen Gewerken sowie Sicherheitsbeauftragten abgestimmt und anschließend durch automatisierte Datenübergabe an das Stabwerkprogramm "Dlubal RSTAB" statisch nachgewiesen werden. Foto: Layher

Güglingen-Eibensbach (ABZ). – Die Digitalisierung erfasst alle Branchen, auch den Gerüstbau. Zu Recht, meint das Unternehmen Layher. Kein anderes Instrument optimiere so effektiv die Projektplanung und biete ein so großes Potential, Kosten einzusparen. Layher habe sich deshalb die Frage gestellt, wie sich das aus dem Hochbau kommende Konzept BIM – Building Information Modeling – auf Gerüste als temporäre Konstruktionen übertragen lasse. Denn die Layher-Systeme ermöglichen schnell einen sicheren Höhenzugang, sind aber kein Teil des eigentlichen Bauwerks. Außerdem können Gerüste auch unabhängig von Hochbauprojekten zum Einsatz kommen, zum Beispiel als eigenständige Konstruktionen wie temporäre Überbrückungen.

Aktuelles Beispiel ist eine Kabelbrücke über Bahngleise im Rahmen des Ausbaus des deutschen Bahnnetzes. Zur Erneuerung von Kreuzungsbauwerken mussten unter anderem Versorgungsleitungen verlegt werden. Für eine 31 m lange Kabelbrücke entschieden sich die Verantwortlichen erstmals gegen einen projektbezogen und damit kosten- und zeitaufwendig gefertigten Stahlbau, sondern für eine temporäre Gerüstkonstruktion. Mit dieser Aufgabe wandte sich das Bauunternehmen an den Systemgerüstspezialisten Layher. "Die begehbare Kabelbrücke sollte 31 m frei spannen und neben der Kabellast auch eine Verkehrslast zur Wartung und Installation sicher ableiten – keine alltägliche Aufgabe", berichtet Roland Hassert, Leiter der Layher Anwendungstechnik BAU. "Hier konnte das von Layher entwickelte Konzept Scaffolding Information Modeling – kurz SIM – seine Vorteile unter Beweis stellen." SIM ist ein auf 3D-Modellen basierender Prozess, der alle wesentlichen Faktoren des Gerüstbaus umfasst: von der Planung über die Logistik bis hin zur Ausführung – also Montage, Abnahme, Nutzung, Umbau und Demontage. Durch Transparenz in allen Arbeitsschritten würden die Kosten sinken, so Layher. Zudem würden sich Sicherheit und Wirtschaftlichkeit verbessern.

"Die Erfahrung zeigt, dass eine gute Vorplanung in 3D entscheidenden Einfluss auf die Effizienz und Sicherheit von Baustellen hat", erklärt Hassert. "Zum einen lassen sich Gerüstkonstruktionen exakt an die Gegebenheiten vor Ort anpassen und damit Kollisionen im Vorfeld schon vermeiden. Zum anderen wird die Abstimmung mit anderen Gewerken und den Sicherheitsbeauftragten durch die Möglichkeit einer realitätsnahen Visualisierung erleichtert." Layher arbeite mit der integrierten Software "LayPLAN SUITE", die verschiedene Module biete. Für die 3D-Planung im Rahmen des ingenieurmäßigen Gerüstbaus gebe es "LayPLAN CAD", das auch für dieses Projekt eingesetzt werde. Produktseitig kam wegen seiner hohen Tragfähigkeit der Allround-Brückenträger "zum Tragen". "Unseren Entwurf stellten wir anschließend via Cloud unserem Kunden zur Verfügung", so Hassert. Dieser habe die Konstruktion zusammen mit der Deutschen Bahn und den Sicherheitsbeauftragten geprüft und über die Kommentarfunktion im 3D-Modell Änderungswünsche an das Unternehmen zurück übermittelt.

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Layher Gerüstbau
Mit dem neuen Modul "LayPLAN TO RSTAB" lassen sich in "LayPLAN CAD" geplante Gerüstkonstruktionen automatisiert ins Stabwerkprogramm "Dlubal RSTAB" übergeben. Eine erneute Modellierung im Berechnungsprogramm entfällt. Dies spart bei statischen Berechnungen für projektbezogene Standsicherheitsnachweise Zeit und mögliche Fehler werden vermieden. Fotos: Layher

Sobald die Konstruktion freigegeben war, konnte auch die statische Berechnung für den projektbezogenen Standsicherheitsnachweis durch die "LayPLAN SUITE" umgesetzt werden. "Das neueste Modul ist LayPLAN TO RSTAB", erläutert Hassert. Damit ließen sich 3D-Gerüstmodelldaten automatisiert und damit komfortabel und schnell aus "LayPLAN CAD" ins Stabwerkprogramm "Dlubal RSTAB" übergeben – inklusive statisch relevanter Informationen wie Querschnitts- und Materialdaten, Stabtypen, Exzentrizitäten und nichtlinearer Anschlussdefinitionen gemäß Zulassungen. Eine erneute Modellierung sei nicht notwendig. Dies spare Zeit und vermeide Fehlerquellen. Durch die exakte Modellierung sei es möglich, das räumliche Tragverhalten im Detail zu analysieren und die Konstruktion zu optimieren.

Der Layher-Vertriebsingenieur vor Ort koordinierte die Abstimmungen mit dem Bauunternehmen, der Deutschen Bahn und den Layher-Anwendungsingenieuren und begleitete die Montage. Laut Hassert kann die Zusammenarbeit mit professionellen Gerüstbauunternehmen beim Auf- und Abbau dazu beitragen, eine Baustelle effizienter zu machen. Die erfahrenen Spezialisten würden schnell und hochwertig montieren. Bundesweit gebe es ein dichtes Netz an Layher-Gerüstbaukunden. Der Layher-Berater vor Ort vermittele den passenden Kontakt. "Wird ein Projekt im Rahmen von SIM in 3D geplant, erleichtert dies sogar den Montageprozess", so Hassert. Denn mithilfe von realitätsnahen 3D-Modellen könnten Monteure die Gerüstkonstruktionen auf der Baustelle über mobile Endgeräte von allen Seiten detailliert betrachten. Dies erleichtere die Montage und ergänze klassische 2D-Pläne. Automatische Materiallisten mit Bauteilabbildungen würden zudem die Logistik im Lager und auf der Baustelle erleichtern. Bauunternehmen hätten durch SIM eine hohe Planungssicherheit. Weitere Vorteile seien Kostenkontrolle und effiziente und ungestörte Bauabläufe, sodass Projekte termingerecht durchgeführt werden könnten.

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