55. NordBau beendet

"Marktplatz zum Wohlfühlen" für Gespräch und Geschäft genutzt

von:

Rainer OSCHÜTZ

Bomag Energieeffizienz Personen
Gute Stimmung am Stand von MVS-Zeppelin: Michael Heidemann (rechts) begrüßt Ministerpräsident Peter Harry Carstensen. Foto: NordBau
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Der A924 C Plus Litronic kann sich trotz seines Eigengewichtes von 27 Tonnen mit einer dritten Achse im Straßenverkehr bewegen. Das Gewicht pro Achse wird auf zwölf Tonnen reduziert. Foto: Oschütz Foto: Oschütz

NEUMÜNSTER - "Es war eine NordBau zum Wohlfühlen" – ein spezielles Thema zur 55. Nordbau 2010 in Neumünster. Erstmals wurde ein "Wohlfühlhaus" vorgestellt. Das Modellobjekt gehörte in diesem Jahr zum bunten Spektrum der größten nordeuropäischen Baufachmesse.

. – Mit zahlreichen Geschäftsabschlüssen und Aufträgen ging die Leistungsschau nach sechs erfolgreichen Messetagen am Dienstag, 7. September 2010, zu Ende. Rund 68.000 Besucher überzeugten sich von den vielfältigen Exponaten der über 900 Aussteller aus dem In- und Ausland auf rund 69.000 Quadratmetern im Freigelände und 20.000 Quadratmetern Hallenfläche.

Messeleiter Wolfgerd Jansch hob bei Toresschluss der NordBau die guten Ergebnisse und die positive Stimmung hervor: "Der große Anteil an Fachbesuchern zeigt, dass die Messe sehr gut aufgestellt ist. Die NordBau mit ihrem Mix aus Baumaschinen und Baustoffen ermöglicht in dieser Form Jahr für Jahr einen einzigartigen Dialog und Austausch zwischen allen am Bau Beteiligten. Kein Wunder, dass viele von ihnen ihr Kommen zur NordBau 2011 bereits angekündigt haben." Bemerkenswert sei auch diesmal wieder der wachsende Zuspruch aus den nordeuropäischen Ländern.

Als "Speerspitze der schleswig-holsteinischen Bauwirtschaft" bezeichnete Thorsten Freiberg, Vorsitzender des Baugewerbeverbandes Schleswig-Holstein, die NordBau. Sie sei für Mitglieder seines Verbandes aus dem Terminkalender nicht mehr wegzudenken.

Die diesjährige Messe hat sich nach Meinung von Dirk Iwersen, Geschäftsführer der Hallenbetriebe Neumünster, als Treffpunkt der Investoren erwiesen. Das wurde bereits zur Eröffnung deutlich. Peter Lundhus, Direktor der Fehmarnbeltquerung aus Kopenhagen, informierte über den Stand der Planung dieses Mega-Bauprojektes. Die Verbindung zwischen seinem Land und Deutschland gelte als Schlüsselprojekt für ganz Nordeuropa. Im kommenden Frühjahr soll endgültig entschieden werden, ob die Querung als Tunnel oder Brücke gebaut wird. Das Projekt werde in jedem Fall in drei Bauabschnitten mit einem Volumen von etwa je einer Milliarde verwirklicht. Gegenwärtig lägen die Gesamtkosten bei vier Milliarden Euro. Weitere Verkehrs- und Bauprojekte wie neue Autobahnanbindungen zeigten die Bedeutung des Nordens für eine zukunftweisende Verkehrsinfrastruktur. Das bestätigte auch Jan Mücke, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. In einer Diskussionsrunde nahm er Stellung zu Befürchtungen der Bauwirtschaft, dass ein Baustopp von Verkehrsbauprojekten erfolgen solle. Davon könne keine Rede sein, betonte Mücke. So suche man beispielsweise bei der Verbreiterung der A 7 zwischen Hamburg und Bordesholm nach einer alternativen Finanzierung, die als PPP-Projekt realisiert werden könnte. Auch hinter der A 20 stehe der Bund. Das Projekt werde verwirklicht.

Iwersen verwies gegenüber der Allgemeinen Bauzeitung (ABZ) darauf, dass Neumünster nach wie vor von Ausstellern und Besuchern der Messe als "Marktplatz für Gespräche und Kontakte" genutzt wird. Natürlich kämen die Geschäfte dabei nicht zu kurz. "Die Atmosphäre bestätigte erneut eindrucksvoll, dass es positive baukonjunkturelle Indikatoren quer durch die Bauwirtschaft gibt. Überall wurde von sehr guter Stimmung berichtet", so Iwersen.

Das betonte auch Zeppelin-Geschäftsführer Michael Heidemann: "Messen wie die NordBau bieten uns eine ausgezeichnete Möglichkeit, nicht nur über die Trends und Themen zu informieren, sondern auch die Wünsche und Anforderungen unserer Kunden sozusagen aus erster Hand zu erfahren, um mit unseren Produkten und Dienstleistungen immer wieder die Führung am Markt zu übernehmen. Entsprechend des bisher sehr positiven Geschäftsverlaufs erwarten wir dieses Jahr bei der Zeppelin Baumaschinen GmbH insgesamt ein Umsatzwachstum von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr."

Jürgen Martins, Bomag-Vertriebsleiter Deutschland, zeigte sich optimistisch. So sei die Investitionsbereitschaft der Kunden im Laufe des Jahres deutlich angestiegen. Auch sei er froh darüber, dass sein Unternehmen in den schwierigen Krisenmonaten das Stammpersonal halten konnte.

Rainer Zech, Liebherr-Standleiter, präsentierte eine Reihe von Maschinen, die in diesem Jahr auf den Markt gekommen sind. Dazu gehört der A924 C Plus Litronic, der sich trotz seines Eigengewichtes von 27 Tonnen mit einer dritten Achse im Straßenverkehr bewegen darf. Durch die Add-on-Achse wird die Achslast auf zwölf Tonnen begrenzt. Damit kann auf einen Transport des Baggers verzichtet werden. Dies spart Zeit, Geld und sorgt für die nötige Flexibilität eines modernen Mobilbaggers.

Zahlreiche Fachtagungen und Sonderthemen bestimmten ebenfalls das umfangreiche NordBau-Rahmenprogramm und zogen weit mehr als 4000 Teilnehmer an. Sonderschauen wie die "Lebende Baustelle" "Baumaschinen und Straßenbau" sowie "Nutzfahrzeuge für den Bau" stehen traditionell für fachlichen Input und praxisbetonte Vorführungen.

Die Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden und immer leistungsfähigere Dämmstoffe sind seit Jahren wichtige Themen auf der Nordbau: Kein Wunder, dass viele Produktinnovationen auch hier ihre Premiere feiern – so stellte beispielsweise Rockwool einen neuen Dämmstoff vor, der über extrem niedrige Lambda-Werte verfügt. "Die NordBau ist die geeignete Plattform für diese Innovationen", äußerte Stefan Endlweber, Direktor Vertrieb Hochbau bei der Deutschen Rockwool, "viele private Kunden hatten sich im Vorhinein schon informiert und sich hier auf unserem Messestand explizit nach diesem Produkt erkundigt." Ebenfalls sehr angetan vom "tollen Publikum" war auch Kai Müller, Mercedes Benz Nutzfahrzeuge bei Süverkrüp+Ahrendt: "Die hohe Fachbesucherfrequenz und die interessanten Gespräche haben so überzeugt, dass wir eindeutig sagen: Im nächsten Jahr sind wir sicher wieder dabei!"

Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie erläuterte gegenüber Journalisten die Vorreiterfunktion des Klimaschutzes in Schleswig-Holstein. Noch stärker müssten die Aspekte des Klimaschutzes bei Investitionen im Immobilienbereich verankert werden, um auch künftig attraktive Anreize für energieeffiziente Baumaßnahmen zu gewährleisten. "Schleswig-Holstein wird seine Rolle als Wegbereiter für Klimaschutz und Energieeinsparungen in der Bau- und Wohnungspolitik konsequent fortführen", betonte der Minister.

Auch die nächste NordBau haben schon viele Aussteller und Besucher in ihren Messekalender 2011 eingetragen: Termin für die 56. Veranstaltung ist der 8. bis 13. September 2011.

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