746-Tonnen-Hub am Neckartalübergang

Brücke wurde mittels Litzentechnik demontiert

Max Wild Abbrucharbeiten
Litzenheber werden auf Breitflanschträger in Position gebracht.

Heilbronn (ABZ). – Vier Bauwerke mit einer Gesamtlänge von 1326 m baut Max Wild im Auftrag einer Bauarbeitsgemeinschaft zwischen HochTief Infrastructure und Johann Bunte Bauunternehmung (BAUARGE A6 West) zurück. Es handelt sich um den Neckartalübergang zwischen den Anschlussstellen Heilbronn/Neckarsulm und Heilbronn/Untereisesheim. Hintergrund ist der Ausbau der A6. Die Aufgabe war anspruchsvoll: Bei der Aktion mussten zwei unterschiedlich schwere Brückenteile gleichzeitig ausgehoben und auf schwimmende Pontons abgelassen werden. Zudem war das längste Aushubteil dieses Bauabschnitts, das bewegt werden musste, etwa 137 m lang und 746 t schwer. Beim Rückbau des Abschnitts Neckarbrücke nutzte das Unternehmen Litzentechnik. Das heißt, es setzte Kabelstränge ein, um schwere Lasten zu verlagern. Im Bereich Schwerlast werden bei der Litzentechnik zusätzlich hydraulische Vorrichtungen eingesetzt.

Die Basis für die Litzentechnik sind Ober- und Unterköpfe, die digital über den Computer gesteuert werden. Sobald ein Hydraulikstempel ausgefahren wird, öffnet sich die Klemmvorrichtung des Oberkopfes, während das gesamte Bauteilgewicht durch den Unterkopf gehalten wird. Nach dem Nachfassvorgang wird der Oberkopf geschlossen, der Unterkopf geöffnet und der Ablassvorgang wird fortgeführt. Durch die Eigenlast senkt sich das Bauteil nach unten ab. Das kann mehrere Stunden dauern.

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Max Wild Abbrucharbeiten
Schneidbrenner trennen den Brückenstahl. Fotos: Max Wild

Zunächst wurden Fundamente für den Unterbau der Litzentechnik eingemessen. Es waren umfassende Stahlbauarbeiten nötig, um das Bauwerk zu ertüchtigen. Auflagerplatten wurden ins Wasser gesetzt und mit Quellmörtel vergossen. Quer zur Fahrbahn verbaute Breitflanschträger (HEM 700) auf den Auflagerplatten dienten zur Lasteinleitung. Zusätzlich wurden längs zur Fahrbahn auf die HEM 700-Träger weitere Kragträger (HEM 1000) zur Lastaufnahme installiert. Abschließend wurden Anschlagaugen auf den Bestandssteg der Brücke eingebaut. Auf diese Weise wurde der Überbau auf die Belastung während des Absenk- und Ausschwimmvorganges vorbereitet.

Die Litzenheber wurden auf die Breitflanschträger aufgesetzt und die Litzen einzeln eingezogen. Im Anschluss folgten das Einbolzen des Anfahrstückes mit dem Anschlagauge sowie der Lasteinzug. Beim Ablassvorgang wurde die Brücke getrennt. Dabei wurde schrittweise das Brückengewicht in die vier Litzengeber eingezogen, bis das Gesamtgewicht von den Litzenhebern getragen wurde. Nach der vollständigen Trennung wurden die gigantischen Hubteile auf Pontons im Wasser abgelassen. Schubleichter und Schubschiff transportierten die Elemente 3 km auf dem Neckar zum Containerterminal Heilbronn. Hier wurden die Brückenteile "just-in-time" mit Schneidbrennern zerlegt und weiter verfrachtet.

Das Bauprojekt war streng durchgetaktet. Durch strategisch vorausschauende Logistik konnte der Zeitplan eingehalten und ein durchlaufender Materialstrom gewährleistet werden. Nach diesem Bauabschnitt gehen die Abbrucharbeiten weiter. Der Abbruchspeziallist Max Wild leistet auch den Sprengabbruch der bogenförmigen Hohlkastenbrücke und den konventionellen Abbruch der Bahnbrücke. Ende des Jahres sollen alle Rückbauarbeiten in Neckarsulm abgeschlossen sein. Der Rückbau ist Teil des ÖPP-Projektes "Verfügbarkeitsmodell A6" der Projektgesellschaft ViA6West GmbH & Co. KG.

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