26.01.2021, 09:26

A20-Ausbau

Wirtschaft im Norden beharrt auf Weiterbau

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Ausgabe: Allgemeine Bauzeitung 03/2021

Hannover/Kiel (dpa). – Die IHK Schleswig-Holstein hält den Weiterbau der Autobahn 20 nach wie vor für sinnvoll. Sie bleibe eines der zentralen Infrastrukturprojekte in Norddeutschland und sei mehr als nur eine Autobahn, erklärte Hauptgeschäftsführer Björn Ipsen am Mittwoch. Die A 20 allein auf die Kosten der Infrastruktur zu reduzieren, greife aus Sicht der Wirtschaft zu kurz. Die IHK reagierte auf die Aussage des Bundes für Umwelt und Naturschutz vom Vortag, wonach der Weiterbau der A 20 in Schleswig-Holstein und Niedersachsen so teuer werde, dass er nicht mehr wirtschaftlich wäre.

Bei einer Neukalkulation der Kosten muss laut IHK zwingend auch der Nutzen neu bewertet werden. Das sei in der BUND-Studie offenbar nicht geschehen. "Für Niedersachsen, Schleswig-Holstein und die Unterelberegion ist die A 20 eine Zukunftsachse, die viele Chancen bietet", erläuterte Ipsen. "Sie erhöht die Attraktivität der Region für Fachkräfte durch sinkende Pendelzeiten, verkürzt Transportwege und stärkt den Tourismus durch bessere Erreichbarkeit."

Auch die Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN) hat nach der Veröffentlichung der Studie zum Bau der Küstenautobahn Kritik an dem Vorhaben zurückgewiesen. Laut IHKN-Hauptgeschäftsführer Hendrik Schmitt seien es vor allem lange Planungsverfahren, fehlende Planungskapazitäten bei den Behörden und weitreichende Einspruchsmöglichkeiten, die Infrastrukturprojekte um Jahre verzögerten und so auch die Baukosten in die Höhe steigen ließen. Die IHKN fordert daher eine Planungsbeschleunigung bei großen Infrastrukturprojekten.