Abbruch mit Feinheiten

Rückbau des Post-Verteilzentrums in Mannheim

Caterpillar Abbruch
Thomas Lück (m.), Geschäftsführer von InduRec, mit Peter Schmidt (l.), Niederlassungsleiter, und David Decker (r.), Neumaschinenverkäufer, beide von Zeppelin in Frankenthal. Foto: Zeppelin

Mannheim (ABZ). – Architektur der 80er-Jahre dominierte ein Baustoff: massiver Stahlbeton. Dieser kennzeichnet auch das Post-Verteilzentrum in Mannheim, direkt neben dem Hauptbahnhof. Auf dem 42.000 m² großen Post-Gelände ist viel los, denn auf dem Areal zwischen Reichskanzler-Müller-Straße und Heinrich-von-Stephan-Straße haben Baumaschinen die Oberhand übernommen. Sie setzen dem Gebäudekomplex von allen Seiten zu, um ihn strukturiert in seine Einzelteile zu zerlegen: Recyceln von Beton und Moniereisen ist angesagt. Die Rückbauarbeiten hat das Unternehmen InduRec für den Auftraggeber Diringer & Scheidel übernommen.Das Bauwerk, fast vollständig mit einer Tiefgarage bis 8 m Tiefe unterkellert, wäre eigentlich von seiner Bausubstanz noch nicht reif für einen Abbruch gewesen. Doch es findet keine Verwendung und seine zentrale Lage in Bahnhofsnähe ist zu begehrt, um das Areal ungenutzt leer stehen zu lassen. Geplant ist für die zukünftige Bebauung ein Mix an Gastronomie, Wohnen, Gewerbe und Freizeit. Dafür muss der ehemalige Verwaltungskomplex der Post mit seinen vier Etagen weichen, der in Stahlskelettbauweise und U-Form errichtet wurde. Dieser zeichnet sich durch ein Obergeschoss mit Schwerlastdecken sowie großen Unterzügen aus. "Wir haben es hier mit einer statischen Feinheit zu tun. Der 120 m lange Gebäudeeinschnitt hat eine andere statische Neigung als der Rest, was wir entsprechend berücksichtigen müssen", erklärt Thomas Lück, Geschäftsführer von InduRec.Nicht nur der Terminplan von sechs Monaten stellt eine Herausforderung für den Rückbau dar, sondern der Leistungsumfang in Höhe von 200.000 m³ umbauten Raums, den es in dem Zeitfenster zu bewältigen gilt. Mit 50.000 t Bauschutt, die anfallen, ist im Zuge von Planung und Ausschreibung kalkuliert worden. Diese müssen von InduRec per Sattelzüge und Vierachser abgefahren werden – alle Materialtransporte nehmen den Weg durch die Innenstadt und über eine Ausfallstraße mit starkem Transitaufkommen. Was das in Zeiten der hohen Verkehrsdichte bedeutet, dürfte jedem klar sein, der tagtäglich auf deutschen Straßen unterwegs ist. Und hier kommt das nächste Nadelöhr ins Spiel: Die Arbeiten erfolgen in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof und dem Zentralen Busbahnhof von Mannheim, dessen Erreichbarkeit 24 Std. sieben Tage die Woche aufrechterhalten werden muss. Zu Stoßzeiten dürfen die abfahrenden Lkw mit Betonrecycling an Bord den Bussen nicht in die Quere kommen. "Wichtig ist es darum, für einen kontinuierlichen Materialfluss zu sorgen, damit erst gar kein Materialstau aufkommt", meint Thomas Lücke. Hauptakteure auf der Baustelle sind fünf Großbagger, sowie drei Acht-Tonner, ein Fünf-Tonner, drei Kompakt- und ein Radlader. Seinen Premiereneinsatz auf dieser Baustelle feiert ein Cat Kettenbagger 352F – er wurde von der Zeppelin Niederlassung Frankenthal direkt auf die Baustelle geliefert. "Er erfüllt unsere Anforderungen an Leistung und Kraft in vollem Umfang. Da wir viele Industrieabbrüche übernehmen, bei denen massiver Beton abgebrochen werden muss, war die logische Konsequenz, auch weiterhin entsprechendes Equipment in der 50 t-Klasse anzuschaffen", so Thomas Lück. In der Vergangenheit kam für ihn kein Cat Gerät in Frage. Im Zuge der zukünftigen Ausrichtung der Strategie im Maschinenpark könnte sich das ändern. "Die F-Serie hat einen guten Ruf – insbesondere in der Abbruchbranche", berichtet der Firmenchef, der sich ehrenamtlich im Vorstand vom Deutschen Abbruchverband engagiert und sich dort mit Unternehmern seines Fachs austauscht. Erst signalisierte er gegenüber Zeppelin Neumaschinenverkäufer David Decker Interesse an einem Cat 330F, dann wollte Thomas Lück auch noch in punkto 50 t-Bagger nachrüsten, sodass er in beide Maschinen investierte. "Heute gibt es nur noch Terminbaustellen. Lange Ausfälle kann sich ein Unternehmen nicht leisten. Monteure müssen dann sofort Abhilfe schaffen können. Der Service von Zeppelin war einer der Gründe, in die beiden Maschinen zu investieren, denn Baumaschinen stehen und fallen mit ihrer Verfügbarkeit – aber auch David Decker hat einen guten Job bei der Beratung gemacht", argumentiert er.Bevor die Maschinen loslegen konnten, musste im Zuge der Arbeitsvorbereitung vom Statiker die Belastung auf der Kellerdecke, unter der sich die Tiefgarage befindet, nochmals berechnet werden. Das Ergebnis: Geräte bis zu 35 t haben quasi freie Fahrt – für sie gibt es keine Einschränkungen. Der 50 t-Kettenbagger wie der Cat 352F und der 70 t schwere Longfrontbagger dürfen dagegen nur in ausgewiesene Teilbereiche vorrücken. Kompaktgeräte arbeiten auf dem Dachgeschoss. "Erst war angedacht, das unterkellerte Gelände bis zum Boden der Tiefgaragen runter zu brechen, doch dann hätten wir in Höhen von bis zu 28 m agieren müssen", so der Unternehmer.

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