Abwechslungsreiche Klinkerfassade

Montessorieschool Waalsdorp ist "Bestes Gebäude 2015"

Hagemeister Architektur
Mit dem Neubau der Montessorischool Waalsdorp hat das Rotterdamer Architekturbüro DeZwarteHond ein abwechslungsreiches Gebäude mit eigener Architektursprache realisiert. Fotos: Hagemeister

Den Haag/Niederlande (ABZ). - Der Neubau der Montessorischool Waalsdorp fügt sich harmonisch in das backsteingeprägte Den Haager Schuldreieck ein. Gleichzeitig tritt das zweigeschossige Gebäude mit einer eigenständigen Architektursprache in Erscheinung.

Das Rotterdamer Architekturbüro DeZwarteHond hat die Farbigkeit und Linienführungen umliegender Bebauungen aufgegriffen und auf ihren Entwurf übertragen. Entstanden ist ein gestrecktes Volumen mit klarer Formensprache und lebendiger Fassadengestaltung. Sandgelber Hagemeister Klinker der Sortierung "Bonn" passt den Baukörper elegant an zwei bestehende Schulgebäude aus den 1930er Jahren an. Während das Mauerwerk auf drei Seiten glatt und linear erscheint, zeigt die Stirnseite eine besondere Prägung, die durch symmetrisch angeordnete Lisenen in der Fassade hervortritt. Das Entwurfskonzept überzeugte die Jury des BNA (Bund Niederländischer Architekten). Es wurde in der Kategorie "stimulierendes Umfeld" mit dem Preis "Bestes Gebäude des Jahres 2015" ausgezeichnet.

Schmale Straßen und Backsteingebäude prägen das Schulviertel der 1930er Jahre in Den Haag. Gemeinsam mit zwei weiteren Schulbauten präsentiert sich der Neubau der Montessorischool auf einem von Bäumen eingefassten, dreiecksförmigen Grundstück. Die Architekten von DeZwarteHond haben das Gebäude unter Berücksichtigung zweier großer Linden sowie der Platzierung des Eingangs auf einer Ecke des Baugrunds positioniert.

Das Entwurfskonzept der Montessorischool basiert auf der Einteilung der Schulkinder in drei Altersklassen, die jeweils über einen eigenen Eingang verfügen sollten: Die jüngeren Schüler werden im Erdgeschoss unterrichtet, die älteren im Obergeschoss. Neben den Klassenräumen besitzt jede Altersgruppe eigene Flure und Zugänge. Eine breite Spiel- und Lernstraße für alle Kinder stellt einen Treffpunkt dar und dient als Ort der Begegnung. Aus dem Raumkonzept resultiert nach außen das Bild eines langgezogenen Baukörpers der sich aus versetzt angeordneten Kuben aufbaut.

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Hagemeister Architektur
Der sandgelbe Hagemeister Klinker der Sortierung "Bonn" sorgt für eine warme Ausstrahlung der Fassade. Das Sondermaß 209 x 90 x 40 mm erzeugt eine langgestreckte Fassadenwirkung.

Die Fassade aus sandgelbem Hagemeister-Klinker "Bonn" passt das Gebäude farblich in das bauliche Umfeld ein. Der warmtonige, mit Kohlebrand nuancierte Stein wurde eigens für dieses Projekt in enger Zusammenarbeit mit den Architekten im Nottulner Werk entwickelt und gebrannt. Mit dem schmalen Sondermaß 209 x 90 x 40 mm sowie dem doppelten, halbversetzten Läuferverband ist ein lebendiges Mauerwerk mit spannungsreichem Fugenbild entstanden. Das besonders schmale Format gibt dem Bau eine klare, gestreckte Wirkung und verleiht der Fassade schlichte Eleganz. Während drei Seiten des Schulbaus glatt verklinkert sind, nimmt die Stirnseite Strukturen aus der Umgebung auf und setzt sie in Form von breiten Lisenen im Mauerwerk um. Die 29 cm tiefen und breiten, pfeilerartigen Rippen wachsen regelmäßig und symmetrisch aus der Fassade heraus. Die geriffelte Optik gibt dem Bau eine individuelle Struktur, die auf der Fassade ein einzigartiges Licht- und Schattenspiel erzeugt. Große Fensterbänder unterbrechen die ebenmäßigen Fassadenseiten und lassen das Gebäude leicht erscheinen. Die eloxierten Aluminiumrahmen der Laibungen sorgen zusätzlich für Tiefe und verstärken die Struktur in der Gebäudehülle. Alle Materialien zur Ausgestaltung des Außen- und Innenbereichs haben die Architekten sorgfältig aufeinander abgestimmt. So korrespondiert die warme Farbgebung des Klinkers mit den Holzvertäfelungen im Innenbereich. Dies gibt den Schülern ein Gefühl der Geborgenheit, so dass sie ihre Talente und Begabungen frei entfalten können.

Das Gesamtkonzept der Montessorischool überzeugte auch die Jury des BNA, die das Projekt in der Kategorie "stimulierendes Umfeld" als "Bestes Gebäude des Jahres 2015" auszeichnete. "Mit großer Sorgfalt wurde das Gebäude in seine Umgebung integriert. Die horizontale Linienführung des Nachbargebäudes wurde in der Backsteinfassade übernommen, deren gelber Backstein eine Reminiszenz an [den Baumeister] Berlage darstellt, wodurch die Schule nicht nur auf natürliche Weise an ihrem Ort eingebunden wirkt, sondern auch die Kontextualität des Straßenbildes erhalten bleibt, sogar die Geländer und die Pflanzkästen waren Teil des Entwurfs", begründet die Jury ihre Entscheidung.

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