Akku-Hochmomentschrauber erreicht bis zu 8100 Newtonmeter

Montageprozesse mit Smartphone-App steuern und überwachen

Maintal (ABZ). – Chicago Pneumatic bringt einen per App vernetzbaren Akku-Hochmomentschrauber auf den Markt. Die Werkzeuge der CP86er-Serie erreichen Drehmomente bis zu 8100 Nm. Werkzeug- und Verschraubungsdaten lassen sich mit einem Smartphone überwachen und zum Teil programmieren.

Dies kann Unternehmensangaben zufolge bei der Wartung von Windenergieanlagen, Raffinerien oder Maschinen und Fahrzeugen aller Art viel Zeit sparen. Die hohe Präzision und Wiederholgenauigkeit der Werkzeuge sowie die Kontrolle per App vermieden Fehler und Nacharbeit. Anwender könnten so einen großen Einfluss auf die Qualität der Verschraubung nehmen, teilt Chicago Pneu mit.

Um Anwender im Bergbau, dem Energiesektor oder dem Maschinenbau bei Montagearbeiten mit hohen Drehmomenten besser zu unterstützen, bringt Chicago Pneumatic innovative Akku-Hochmomentschrauber auf den Markt. Die per Smartphone-App vernetzbaren Werkzeuge der CP86-Serie erzielen Drehmomente von bis zu 8100 Nm. Laut Hersteller zählt dies zu den höchsten Werten auf dem Markt. Damit eigneten sie sich für die Instandhaltung von Windenergieanlagen ebenso wie für Arbeiten an schweren Nutz- und Schienenfahrzeugen, Landmaschinen oder Schiffen und viele andere Anwendungen.

Die neue Baureihe umfasst vier Modelle in drei Ausstattungsstufen. Der kleinste Hochmomenter ist der CP8613; er wiegt nur rund 5 kg und erreicht Drehmomente von maximal 1300 Nm. Der stärkste, CP8681, kommt auf 8100 Nm und bringt dabei 14 kg auf die Waage. Zwei weitere Modelle mit maximal 2600 und 4100 Nm liegen dazwischen. Alle Geräte der Serie wurden für Anwender entwickelt, die eine hohe Präzision beim Drehmoment (± 4 %) und gute Wiederholgenauigkeit (± 3 %) mit der Flexibilität eines Akkuschraubers verbinden wollen. Die Drehmomente werden über Druckknöpfe unterhalb eines kleinen digitalen Bildschirms auf der Werkzeug-Rückseite eingegeben. Die Bedienung erschließt sich intuitiv. Auf dem Display lässt sich zudem jederzeit der aktuelle Akkuzustand ablesen.

Bislang werden derartige Hochmoment-Verschraubungen in vielen Fällen mit Druckluft- oder Hydraulikschraubern erledigt – mit entsprechender Abhängigkeit von Kompressoren oder Hydraulikpumpen. Demgegenüber bieten die neuen Akkumaschinen von CP deutlich mehr Flexibilität und Mobilität im Feld, ohne Kompromisse bei der Sicherheit eingehen zu müssen. Hinzu komme laut

Chicago Pneumatic bei vielen Anwendungen eine sehr deutliche Zeitersparnis. Als Beispiel nennt der Hersteller die Wartung einer Windenergieanlage: Müsse eine 40 kg schwere Hydraulikeinheit über den Turm nach oben ins Maschinenhaus getragen werden, sei das sehr anstrengend und ermüdend. Zudem müsse der Servicetechniker das Hydrauliksystem auch erst einmal vor Ort installieren; mit dem Akkuwerkzeug dagegen könne er direkt loslegen.

Eine Vergleichsmessung verdeutlicht Unternehmensangaben zufolge die Zeitersparnis: 40 Minuten statt 140 Minuten dauere ein Service-Einsatz auf einem Alstom-Turm, wo 92 Bolzen der M39-Größe mit jeweils 3200 Nm anzuziehen waren.

Die neuen Akku-Hochmomenter sind die ersten Werkzeuge, für die Chicago Pneumatic eine eigene App entwickelt hat: CPLinQ. Sie ist für Android und iOS verfügbar. Damit haben Anwender Werkzeug- und Verschraubungsdaten besser unter Kontrolle und können ihre Produktivität sowie die Qualität vor Ort verbessern. Die Übersicht über den Schraubprozess per CPLinQ hilft, Fehler und Nacharbeit zu vermeiden. Der Bediener spart dabei Zeit, so dass er schneller beim nächsten Service-Einsatz ist.

Die App macht aus den Werkzeugen bis 4100 Nm, die in den einfachsten Varianten auch ohne "Intelligenz" erhältlich sind, höherwertige vernetzte Geräte. In der mittleren Ausstattung, erkennbar am angehängten "C" im Namen (CP86xxC), wird dann eine Überwachung der aufgebrachten Drehmomente und Drehwinkel per Smartphone möglich. Darüber hinaus bietet die App eine Übersicht über die voreingestellten Parametersätze in einer Anwendungsbibliothek. Auch der Werkzeugstatus und die Wartungstermine lassen sich einsehen. Ferner kann der Anwender das Werkzeug via App sperren und wiederfinden.

In der High-End-Ausstattung schließlich tragen die Werkzeuge das Kürzel "CQ" für "Connected Quality", also CP86xxCQ. Bei diesen Modellen können Anwender die Parametersätze für Drehmoment und Drehwinkel nicht nur am Werkzeug einstellen, sondern sogar über die App auf dem Smartphone. Die App kann außerdem die Verschraubungsdaten sammeln, kurze Berichte erstellen und sie per Mail oder CSV-Datei exportieren und versenden. Auch die Anzahl der Verschraubungen pro Zyklus lässt sich über die App vorgeben. Die Software zählt dann mit; die entsprechenden Parameter sind auf dem Smartphone abzulesen. Auch hierzu kann die App Berichte erstellen. Die Funktionen der mittleren Ausstattung sind bei den CQ-Modellen inbegriffen.

Im Vergleich zu anderen Werkzeugen ermögliche der neue Hochmomentschrauber mit seinem langlebigen und kompakten 36-Volt-Akku einen längeren Betriebseinsatz, so Chicago Pneu. Das Modell CP8613 beispielsweise kann 250 Schraubzyklen ausführen, bevor der Akku gewechselt oder aufgeladen werden muss. Diese Anzahl wurde für ein Drehmoment von 1040 Nm im sogenannten harten Schraubfall

ermittelt. "Hart" werden Verschraubungen genannt, bei denen Metall auf Metall trifft und die Schraube von der Kopfauflage bis zum Erreichen des Endmoments einen Drehwinkel von unter 30° vollzieht. In dem zugrundeliegenden Beispiel waren es 15°.

Die genannten 250 Verschraubungen stellen laut Chicago Pneumatic eine Verbesserung von 56 % gegenüber der Kapazität der bislang besten vergleichbaren Wettbewerbs-Akkuwerkzeuge dar. Die CP-Akkus speichern eine Kapazität von 2,5 Amperestunden (Ah) und sollen sich ferner durch die Fähigkeit auszeichnen, bei Bedarf kontinuierlich die richtige Energiemenge zum richtigen Zeitpunkt bereitzustellen.

Die CP86er-Werkzeuge arbeiten mit zuverlässigen Getrieben und halten auch härtesten Beanspruchungen stand: Selbst nach mehreren Stürzen aus 1 m Höhe arbeitet das Werkzeug laut Hersteller genauso zuverlässig wie am ersten Tag.

Die integrierte Drehmomentstütze wird bei erreichtem Endmoment automatisch entlastet, sodass sich das Werkzeug nach dem Schraubvorgang leichter wieder von der Schraubstelle abnehmen lässt. Sicher und ergonomisch ist auch die erzwungene Zweihand-Bedienung: Der Monteur muss neben dem normalen Starter, den er mit einer Hand drückt, mit der anderen Hand einen zweiten Sicherheits-Druckknopf auf der Geräterückseite bedienen und gedrückt halten. Damit wird im Betrieb sichergestellt, dass keine Hand in die Nähe der sich drehenden Komponenten des Werkzeugs gerät.

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