Aktionsbündnis fordert

Eine Million Sanierungen pro Jahr

Stuttgart (ABZ). – Ein neues Aktionsbündnis aus Architekten, Bau-Experten und Umweltschützern fordert von der künftigen Bundesregierung den sofortigen Start einer Sanierungswelle für Bestandsgebäude in Deutschland. Andernfalls können allein aufgrund der nicht klimagerechten Häuser die Klimaziele nicht mehr erreicht werden, warnen die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die Bundesarchitektenkammer (BAK) und die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).

Das Bündnis habe jetzt in Berlin ein Papier vorgestellt, das den Lösungsweg anhand eindeutiger Berechnungen klarer Handlungsempfehlungen benenne. Die kurze Formel dazu laute: "1-1-100-100". Danach solle eine Million Bestandsgebäude pro Jahr klimaneutral saniert werden und eine Million Sanierungsfahrpläne solle die Bundesregierung jährlich verschenken, die Eigentümerinnen und Eigentümern konkrete Handlungsschritte für mehr und zielführenden Klimaschutz in ihren Gebäuden aufzeigen könne. Ferner seien 100 Prozent Transparenz gefordert, wonach die Regierung den energetischen Zustand aller Gebäude erfassen und somit konkrete Planungen überhaupt ermöglichen solle, und letztlich müsse die künftige Regierung ein 100-Tage-Sofortprogramm für Klimaschutz in Gebäuden direkt nach der Bundestagswahl starten.

Die Zeit drängt, mahnen DUH, BAK und DGNB. Denn obwohl mehr als ein Drittel der klimaschädlichen CO2-Emissionen in Deutschland durch den Betrieb von Gebäuden verursacht würden, sei das Sanierungstempo katastrophal langsam. Und die Lücke drohte so groß zu werden, dass sie nicht mehr geschlossen werden könne. Bis 2030 müssen die klimaschädlichen Emissionen aus dem Gebäudesektor bereits um mindestens 66 Prozent sinken, bis 2050 muss der gesamte Gebäudebestand klimaneutral sein, so das Bündnis.

Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB: "Die von uns gestellten Forderungen sind keinesfalls utopisch, sondern fußen auf plausiblen Annahmen und einem umfassenden Wissen über die praktischen Möglichkeiten im Bereich des nachhaltigen Bauens. Es ist aber nur machbar, wenn der notwendige Gestaltungs- und Entscheidungswille auch auf Seiten der politischen Entscheidungsträger vorhanden ist. Wenn die Transformation hin zu einem ganzheitlichen, lebenszyklusorientierten Qualitätsverständnis innerhalb der Bau- und Immobilienwirtschaft gelingen soll, braucht es die richtigen Anreize. Nicht irgendwann in ferner Zukunft, sondern jetzt. Die gute Nachricht ist: Klimapositive Gebäude sind heute schon möglich. Und die Bundesregierung hat jetzt die Chance, einmal wirklich zum Vorreiter zu werden, indem sie einen klaren Zielpfad vorgibt, ein konsequentes Monitoring einführt und an den richtigen Förderstellschrauben dreht."

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