Aktuelle Studie

Bautätigkeit weltweit geschwächt

Franktfurt am Main (ABZ). – Aktuelle Ergebnisse der Erhebung Global Construction Monitor für das dritte Quartal 2024 zeigen eine leichte Verlangsamung des Wachstums der Bautätigkeit weltweit, wobei die Trends auf Sektorebene stärker divergieren. Dennoch sind die Erwartungen für die kommenden 12 Monate nach wie vor positiv, auch wenn das Vertrauen in die Aussichten im Vergleich zur letzten Erhebung leicht gesunken ist, teilt der britische Berufsverband RICS (Royal Institution of Chartered Surveyors) als Auftraggeber der Studie mit.

Auf globaler Ebene verzeichnete demnach der Gesamtindex CSI (Construction Sentiment Index) zur “Baustimmung” im dritten Quartal einen Wert von +8, nachdem in den beiden vorangegangenen Quartalen jeweils ein Wert von +15 gemeldet wurde. Der jüngste Wert entspreche zwar immer noch einem insgesamt positiven Ausblick, sei aber der niedrigste seit der zweiten Jahreshälfte 2022. Die CSI-Werte hätten sich in den meisten Regionen im dritten Quartal etwas abgeschwächt. In Nord-, Mittel- und Südamerika liege der CSI-Wert für das dritte Quartal mit +18 zwar immer noch deutlich im positiven Bereich, sei aber gegenüber den wesentlich höheren Werten von +27 und +32 im zweiten und ersten Quartal zurückgegangen. Der mittlere Osten und Afrika seien die einzige Region, in der sich der CSI-Index in diesem Quartal verbessert habe. Der jüngste Wert lag bei +28 (zuvor +24).

Auf Länderebene weisen laut Studie Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate weiterhin robuste CSI-Werte auf, die auf ein starkes Wachstum des Arbeitsaufkommens in allen Sektoren zurückzuführen sind. Darüber hinaus sind die Erwartungen für die kommenden 12 Monate durchweg optimistisch. Im Gegensatz zum regionalen Gesamtbild herrschen in einigen Ländern der region Asien-Pazifik wie den Philippinen und Indien derzeit insgesamt bessere Bedingungen, die zukunftsgerichteten Messwerte zeichnen ein positives Bild für das Bauwesen. Im Gegensatz dazu sei die Stimmung in China nach wie vor gedrückt, da das kürzlich angekündigte Konjunkturpaket der Regierung noch nicht zu einer Verbesserung des Marktvertrauens geführt habe.

„Die Daten für die einzelnen Länder in Europa sind etwas uneinheitlich, wobei sich insbesondere Spanien mit einem positiven CSI-Wert hervorhebt, während Deutschland einen deutlich negativen Gesamtwert meldete“, so die Autoren. Hier fiel der Baustimmungsindex deutlich von +20 auf -17. Im Mittelfeld liegen demnach Frankreich, Italien, die Niederlande und Großbritannien, die alle im dritten Quartal flache bis leicht positive Werte verzeichneten, obwohl es in den meisten Fällen keine signifikante Verbesserung gegenüber dem letzten Quartal gab. In Europa wird für die Bereiche Infrastruktur und private Wohngebäude mit einem recht soliden Wachstum gerechnet, während die Aussichten für Gewerbeimmobilien etwas flacher sind. Auch in der Region Asien/Pazifik seien die Erwartungen für das Arbeitsvolumen im Gewerbeimmobilienbau relativ gering.

Wie schon in den vergangenen vier Quartalen seien finanzielle Beeinträchtigungen das am häufigsten genannte Hindernis für die Marktaktivität weltweit. Allerdings habe sich der Anteil der Befragten, die diesen Faktor nennen, mit

63 Prozent gegenüber dem jüngsten Höchststand von 71 Prozent im Jahr 2022 verringert. Während der Anteil der Befragten, die einen Mangel an Fachkräften und allgemeinen Arbeitskräften meldeten, in den jüngsten Ergebnissen ebenfalls leicht zurückgegangen ist, bleiben solche Engpässe für die Branche weltweit eine ständige Herausforderung. In einer zusätzlichen Frage wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie eine zunehmende Anwerbung von Personal aus Ländern außerhalb ihres lokalen Marktes beobachten. Auf regionaler Ebene gaben 67 Befragten der Befragten in der Region Mittlerer Osten/Afrika an, dass sie eine Zunahme beobachten, während die entsprechenden Anteile in Europa bei 66 Prozent, in Nordamerika bei 60 Prozent und in der Region Asien/Pazifik bei 50 Prozent liegen. Laut Verband wurden rund 2400 Immobilien-Fachleute für die Studie im September 2024 befragt.

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