Alexander Greschner

Begonnene Globalisierungsmaßnahmen auf gesunde Basis stellen

Wacker Neuson Unternehmen
Alexander Greschner ist der neue CSO von Wacker Neuson.

Am Rande des Wacker Neuson Universe 2017 konnte die ABZ mit dem neuen CSO Alexander Greschner sprechen. Gegenüber Chefredakteur Robert Bachmann äußerte sich dieser zu den ersten Monaten in der neuen Position sowie zur aktuellen Geschäftsentwicklung des Unternehmens.ABZ: Herr Greschner, Sie sind seit Anfang des Jahres als Vertriebsvorstand der Wacker Neuson Group berufen. Zuvor haben Sie als Geschäftsführer die Produktionsgesellschaft für Baugeräte in Reichertshofen geführt. Wie haben Sie die ersten Monate in der neuen Position erlebt?Greschner: Jetzt kann ich sagen: Ich bin gut angekommen. Das Wacker Neuson Universe stellt für mich sozusagen den Abschluss meiner Einarbeitungszeit dar. In den vergangenen drei Monaten war ich viel unterwegs, um mich mit meinen Mitarbeitern auf der ganzen Welt vertraut zu machen. Dabei habe ich ein erstklassiges Team angetroffen, das mir für die zukünftige Zusammenarbeit große Zuversicht verleiht. Sehr hilfreich beim Übergang waren sicherlich auch die drei Jahre, in denen ich mich zuvor bereits bei Wacker Neuson intern vernetzen konnte sowie die 17 Jahre davor, in denen ich an anderer Stelle umfangreiche Erfahrungen in dieser Branche sammeln konnte. Ich freue mich, jetzt wieder draußen bei unseren Kunden in aller Welt unterwegs zu sein.ABZ: Im Vorstand der Wacker Neuson Group ist aktuell Vieles im Umbruch. Sind dies noch die Nachwehen der jüngsten strategischen Neuausrichtung des Konzerns?Greschner: Eine strategische Neuausrichtung des Konzerns gibt es nicht und somit auch keine möglichen Nachwehen. Wir verfolgen weiterhin die in den letzten Jahren entwickelte und erfolgreiche Unternehmensstrategie. Ich denke, wir erleben hier aktuell einen ganz normalen Wechsel an der Unternehmensspitze. Cem Peksaglam hat als Vorstandsvorsitzender der Wacker Neuson Group in den vergangenen sechs Jahren einen erstklassigen Job gemacht. Insbesondere, indem er einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Globalisierung und Professionalisierung des Unternehmens geleistet hat. Die Zahlen sprechen hier für sich. Sechs weitere Jahre sind eine lange Zeit, und ich persönlich denke, dass Herr Peksaglam für sich entschieden hat, das Zepter zu übergeben, um sich neuen Herausforderungen zu stellen. Auch andere Veränderungen wie Günther C. Binder, der als Finanzvorstand nach 18 Jahren im Konzern nun von Wilfried Trepels abgelöst wird, haben geplant stattgefunden.ABZ: Welche Schwerpunkte haben Sie sich im Rahmen Ihrer neuen Funktion für die nächsten Monate gesetzt?Greschner: Ich habe mir nicht vorgenommen, alles anders oder neu zu machen. Für mich geht es vor allem darum, die guten und richtigen Entwicklungen, die vor allem durch Cem Peksaglam angestoßen wurden, weiter zu tragen. Für meinen Bereich bedeutet das in erster Linie, die begonnenen Globalisierungsmaßnahmen auf eine gesunde Basis für weiteres Wachstum zu stellen. Neben Marktanteilen brauchen wir dafür vor allem nachhaltige interne Strukturen, die der Volatilität der internationalen Märkte gewachsen sind. Mit den Märkten zu wachsen, ist immer einfach. Die Kunst ist jedoch, sich auch auf Märkten zu behaupten, die einmal einbrechen. Hierfür müssen wir nachhaltiger werden und ich glaube, unsere neue Struktur wird uns hier in Zukunft noch weiter voran bringen.ABZ: Welche Märkte sind für Sie dabei von besonderer Bedeutung?Greschner: Die nach wie vor wichtigste Säule des Konzerns ist ganz klar Europa. Mit einem Umsatzvolumen von 1 Mrd. Euro bildet unser Heimatkontinent das Rückgrat der Geschäftsentwicklung. Bei aller Globalisierung dürfen wir hier natürlich nicht nachlassen, sondern müssen uns weiterhin die nachhaltigen Marktanteile sichern. Nur so können wir die entsprechenden Ressourcen für andere Projekte frei machen. Nahezu gleichbedeutend war für uns jahrelang der nordamerikanische Markt. Hier haben wir zuletzt unschöne Rückgänge erlitten, die es alsbald zu richten gilt. Angesichts der deutlichen Erholung der dortigen Öl- und Gasindustrie in diesem Jahr sowie der politischen Situation, die unabhängig aller ethischen Bewertungen aktuell für sehr positive Entwicklungen in der nordameri-kanischen Bauindustrie sorgt, sind wir hier sehr optimistisch. Ein dritter wichtiger Schwerpunkt ist für uns der chinesische Markt. Hier bauen wir aktuell ein riesiges Werk mit über 30.000 m² Produktionsfläche. Was hier einmal herauskommt, muss natürlich auch verkauft werden. Der Markt gibt das her. Allerdings müssen dafür auch die entsprechenden Strukturen geschaffen werden.ABZ: Stichwort China – Wie stehen die Vorbereitungen zum geplanten Produk-tionsstart in 2018?Greschner: Die Arbeiten sind im vollen Gange, wir haben hier ein Projekt von wirklich imposanten Dimensionen: Aktuell wurden auf dem Gelände über 1000 Gründungspfähle in den Boden gerammt. Besonders eindrucksvoll ist zu beobachten, mit welcher Konsequenz und Ge-schwindigkeit dieses Land Projekte dieser Art umsetzt. Als wir mit der Planung begannen, hatten wir bspw. noch Sorgen, ob wir das erforderliche Personal auch 30 km entfernt von Shanghai ins ländliche Pinghu bekommen. Heute steht dort bereits eine kleine Stadt.ABZ: Die große Euphorie auf dem amerikanischen Markt fußt aktuell vor allem auf Wahlversprechen. Was erwarten Sie sich von den Ankündigungen des neuen Präsidenten?Greschner: Wie sich vor allem auf der ConExpo im vergangenen Jahr beobachten ließ, ist die Stimmung in der nordamerikanischen Bauwirtschaft momentan äußerst gut. Hier möchte niemand den Spielverderber geben. Wir bewegen uns auf diesem Markt jedoch natürlich mit der gebotenen Vorsicht. Grundsätzlich ist die Situation vor Ort aber auch so, dass Investitionen in die Infrastruktur dringend notwendig sind.ABZ: Die Wacker Neuson Group geht für 2017 von einem Wachstum zwischen 3 und 7 % aus. Welche Rolle wird dabei aus Ihrer Sicht der deutsche Markt spielen?Greschner: Der deutsche Markt spielt für uns eine zentrale Rolle, weil es der größte Einzelmarkt ist, den wir haben. Wenngleich wir hier sehr stark verankert und etabliert sind, ist Deutschland für uns auch nach wie vor ein Wachstumsmarkt. Die aktuell äußerst positive Baukonjunktur hat uns jetzt im ersten Quartal 2017 einen großen Aufschwung gebracht, der in Relation betrachtet noch über unse-rer globalen Wachstumsprognose liegt. Gleichsam sehen wir hierzulande in vielen Bereichen noch immer Wachstumspotenziale, selbst in besonders reifen Produktsegmenten.ABZ: Produktseitig stehen für die Wacker Neuson Group aktuell Elektroantriebe stark im Fokus. Wie sind diese bei Ihren Kunden angekommen und welchen Stellenwert wird diese Technologie aus Ihrer Sicht in naher Zukunft einnehmen?Greschner: Wir sehen aktuell, dass es richtig war, diese Richtung einzuschlagen. Was uns vor allem Zuversicht verleiht, ist der Radlader-Bereich, wo wir von der stark gestiegenen Nachfrage fast ein wenig überrascht wurden. Wir glauben fest daran, dass das Thema alternative Antriebe in Zukunft eine große Rolle spielen wird. Sei es wegen der aktuellen Diskussion um Dieselmotoren; sei es, weil der Markt allmählich die großen Vor-teile elektrisch betriebener Maschinen erkennt, oder, weil das Thema auch von anderer Seite, beispielsweise der BG-Bau, aufgrund der Vorteile im Umwelt- und Arbeitsschutz gefördert wird. Speziell bei den Stampfern, die ihren Ursprung bei Wacker Neuson haben, war es uns wichtig, dass wir die Ersten sind, die diesen Trend prägen und vorantreiben.

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