Aluminium-Industrie kriselt
Branchenverband fordert Politik zum Handeln auf
AD-Präsident Rob van Gils sieht auf Seiten der neu zu bildenden Bundesregierung dringenden Handlungsbedarf: "Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland ist beschädigt. Energiekosten und vor allem die Netzentgelte, aber auch die ausufernde Bürokratie gefährden Deutschland als Industrienation. Auch die neue Europäische Kommission muss dringend die handelspolitischen Risiken erkennen."
Eine jüngst durchgeführte Umfrage unter den Mitgliedsfirmen von AD zeigt, dass 29 Prozent der Unternehmen gezwungen sind, Beschäftigung abzubauen. Die Produktion der deutschen Aluminiumindustrie ist dem Verband zufolge im dritten Quartal nicht nur insgesamt, sondern auch in den meisten Teilbereichen gesunken. Einen deutlichen Rückgang verzeichneten die Aluminium-Recycler. Sie produzierten im Zeitraum von Juli bis einschließlich September knapp 683.000 Tonnen Recyclingaluminium, also 6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum.
Die weiterverarbeitenden Produzenten von Aluminiumhalbzeug hätten im dritten Quartal mit mehr als 592.000 Tonnen knapp das Vorjahresniveau (–1 Prozent) erreicht. Darunter verzeichneten die Hersteller von Walzprodukten nach der Darstellung des Verbands mit 473 057 Tonnen einen vergleichsweise moderaten Rückgang (–1 Prozent). Die Produktion von Aluminium-Strangpressprodukten war im dritten Quartal 119 339 Tonnen ebenfalls leicht rückläufig (–1 Prozent).