Am Kölner Hauptbahnhof

Neue Wache entstand in Containerbauweise

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Auf dem Breslauer Platz am Kölner Hauptbahnhof hat die Deutsche Bahn für die Bundespolizei Köln eine Polizeiwache in Fagsi-Containerbauweise errichten lassen. Das zweistöckige Gebäude dient als Interimslösung, bis im Hauptbahnhof eine ehemalige Buchhandlung zur stationären Wache aus- und umgebaut sein wird . Foto: Alho Holding

Köln (ABZ). – Auf dem Breslauer Platz am Kölner Hauptbahnhof hat die Deutsche Bahn für die Bundespolizei Köln eine Polizeiwache in Fagsi-Containerbauweise errichten lassen. Das zweistöckige Gebäude dient als Interimslösung, bis im Hauptbahnhof eine ehemalige Buchhandlung zur stationären Wache aus- und umgebaut sein wird.

Der Kölner Hauptbahnhof gehört zu den meist frequentierten Fernbahnhöfen der Deutschen Bahn. Rund 350.000 Personen kommen täglich in der Domstadt an oder starten von hier aus ihre Reise. Zudem ist der Bahnhof wichtiger Umsteigepunkt zwischen Fern- und Nahverkehr innerhalb der dicht besiedelten Region Rhein-Ruhr.

Im Schatten des Doms gelegen und nur wenige Meter vom Rheinufer entfernt, werden der Hauptbahnhof und seine Umgebung aber nicht nur von Reisenden, sondern auch von zahlreichen Touristen frequentiert. Denn der Bahnhofsvorplatz gilt als Teil der Domumgebung – mit einem direkten Treppenzugang zum Kirchenbau und auf die ihn umgebende Domplatte. Für Sicherheit im Hauptbahnhof sorgen Tag und Nacht die Einsatzkräfte der Bundespolizei. Mit gezielter Streifentätigkeit und Fahndung im Bahnhof sowie in den Zügen sorgen die Beamten für objektiven Schutz und subjektive Sicherheit. Bereits seit dem Jahr 2000 besteht zwischen der Bundespolizei und der Deutschen Bahn AG eine erfolgreiche Ordnungspartnerschaft, welche die Sicherheit auf dem Gebiet der Bahnanlagen gewährleistet. Eine Polizeiwache in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs ist dafür unabdingbare Voraussetzung.

Nachdem sich vor wenigen Jahren die Raumanforderungen der Bundespolizei geändert hatten, waren die Einsatzkräfte auf zwei Standorte verteilt und arbeiteten in Containern am Bahnhofsvorplatz Domseite sowie in der bisherigen Wache in der A-Passage. Bis eine ehemalige Buchhandlung im Hauptbahnhofsgebäude zur stationären, dauerhaften Wache umgebaut sein wird, dient seit Mitte März 2020 ein zweigeschossiger Fagsi-Containerbau als Interimslösung und effektiver Ersatz. Er befindet sich auf der dem Dom abgewandten Seite des Hauptbahnhofs, dem Breslauer Platz.

Die öffentliche Ausschreibung des Gebäudes im März 2019 zeigte schnell: Nicht jeder Anbieter von Containeranlagen ist der Bauaufgabe einer Polizeiwache gewachsen. Zu umfangreich und besonders sind die Anforderungen, die an ein solches Bauwerk hinsichtlich Technik, Brandschutz und Sicherheit gestellt werden. Fagsi konnte schließlich als einziger Anbieter diesen Anforderungen gerecht werden. Im Mai 2019 begann das Fagsi-Team damit, den Gebäudeentwurf, der von einem Planungsteam der Deutschen Bahn AG zusammen mit der Bundespolizei erstellt wurde, in eine präzise Container-Planung zu übersetzen. Sie bildete die Grundlage für die Produktion der 29 Container, aus denen sich das Gebäude mit insgesamt 512 m² Bruttofläche, verteilt auf zwei Geschosse, zusammensetzt. In der Kölner Innenstadt – mit engen Platzverhältnissen und dichtem Auto-, Bus- und Taxiverkehr – wird jede Baustelle auch zur logistischen Herausforderung. Dennoch dauerte es nur zehn Wochen, bis das neue Gebäude den Nutzern zur Verfügung gestellt werden konnte. Die dafür nötigen Straßensperrungen für den Containertransport, das Stellen des Krans zum Heben und Bewegen der Stahlcontainer und das Umzäunen des Baufelds mit einem Sichtschutz gegen neugierige Blicke organisierte Fagsi im Zuge der Baumaßnahmen gleich mit.

Im Erdgeschoss wird das Gebäude über zwei Schleusenräume betreten. Hier kann eine gesicherte Zugangskontrolle stattfinden. Die Fassade des Gebäudes ist mit einer weißen Metallverkleidung versehen. Mit ihrer glatten Oberfläche weicht sie vom "Wellblech-Charakter" vieler Containergebäude deutlich ab und verleiht dem Gebäude eine sehr hochwertige Anmutung. Die Fenster setzen mit anthrazitgrauen Fensterrahmen visuelle Akzente.

Beim Bauen mit Containern, die im Werk mit einem hohen Vorfertigungsgrad hergestellt werden, sind baubegleitende Veränderungen nur in begrenztem Umfang möglich. Entsprechend detailliert muss die Planung des Gebäudes von Beginn an sein: Jeder Technikanschluss und der Sitz jeder einzelnen Steckdose wird bereits in einem sehr frühen Planungsstadium verbindlich festgelegt. Für die Polizeiwache wurden 29 Container der Baureihe ProEnergy den individuellen Bedürfnissen der Polizei angepasst. ProEnergy-Container sind für komplexe Anlagen mit hohem Qualitätsanspruch konzipiert. Sie halten die gesetzlichen Vorschriften der Energieeinsparverordnung (EnEV) ein, die bei Gebäuden mit einer Standzeit von über 24 Monaten erfüllt werden muss, können mit regenerativen Energiequellen gekoppelt werden, erfüllen somit das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) und überzeugen durch geringe Betriebskosten. Die Gewahrsamsräume sind mit einer Fußbodenheizung ausgestattet. Die übrigen Räume wurden mit hochwertigen Klima-Split-Geräten zur Beheizung und Kühlung ausgeführt.

Gebäude aus Containern der Baureihe ProEnergy können als bis zu dreigeschossige Interimsgebäude, aber auch als bauliche Dauerlösungen realisiert werden. Das Gebäude auf dem Breslauer Platz in Köln wird solange genutzt werden, bis im Hauptbahnhof geeignete Räumlichkeiten für eine Wache zur Verfügung stehen. Im Anschluss könnte das Gebäude ohne großen Aufwand abgebaut und an einer anderen Stelle als Wache wieder aufgebaut werden – wo immer gerade Bedarf dafür ist.

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