Ammann zur bauma 2025

"Auf neues Portfolio aufmerksam machen"

Bernd Holz, Executive Vice President Ammann ABG, übernahm Mitte 2024 die Geschäftsführung des in Hameln angesiedelten Unternehmens. Im Interview mit ABZ-Chefredakteur Kai-Werner Fajga sprach er darüber, was sich beim Hersteller seither getan hat, und was zur bauma geplant ist.
Ammann Interview Alternative Antriebe
Bernd Holz, Executive Vice President Ammann ABG, übernahm Mitte 2024 die Geschäftsführung des in Hameln angesiedelten Unternehmens. Foto: Kai-Werner Fajga

ABZ: Welche Erwartungen hat Ihr Unternehmen an die diesjährige bauma?

Holz: Die bauma ist für uns eine der bedeutendsten Plattformen, um unsere Innovationen zu präsentieren, mit Kunden und Partnern in den Austausch zu treten und aktuelle Marktentwicklungen zu diskutieren. Wir erwarten eine starke internationale Beteiligung und sind gespannt auf die Impulse, die sich aus den Leitthemen der Messe für unsere Branche ergeben.

ABZ: Mit welchen Produkten, Angeboten oder Diensten wird sich Ammann dort präsentieren?

Holz: Wir werden unser erweitertes Portfolio im Bereich der Straßenbautechnologie vorstellen, darunter hochmoderne Straßenfertiger, innovative Verdichtungstechnik sowie nachhaltige Lösungen für den Asphaltbau. Zudem setzen wir verstärkt auf digitale und vernetzte Lösungen zur Effizienzsteigerung und Emissionsreduktion. Nach der Akquisition der ABG Fertiger, wollen wir diesen bauma Auftritt nutzen, um auf unser neues Portfolio aufmerksam zu machen. Ammann hat bereits mit den Mischanlagen seit Jahrzehnten die Kompetenz im Asphalt, was jetzt durch die Asphalt Fertiger von ABG sinnvoll ergänzt, wird. Auf unserer Demo-Fläche wird der erste von Schlüsselkunden im Markt erfolgreich getestete, elektrisch getriebene und emissionsfreie Großfertiger der Highway-Klasse präsentiert und kann live in Aktion erlebt werden.

ABZ: Hat sich das Engagement Ihres Unternehmens auf der bauma in diesem Jahr gegenüber 2022 verändert?

Holz: Ja, unser Engagement ist noch umfassender geworden. Mit der Integration der ABG-Straßenfertigersparte haben wir unser Produktportfolio deutlich erweitert. Dies spiegelt sich auch in unserer Präsenz auf der bauma wider, wo wir neue Technologien und Synergien aus dieser Übernahme vorstellen werden.

Wir präsentieren dort unser vollständiges Kompetenzzentrum für Straßenbautechnologie, wo Sie einen Großteil unserer Straßenfertiger-Produkte entdecken können. Zudem werden die Synergien innerhalb der Ammann Group deutlich, insbesondere mit unseren Asphaltmischanlagen und der schweren Verdichtungstechnik. Unser Service- und Aftermarket-Bereich ist ebenfalls stark vor Ort vertreten, um alle Fragen unserer Kunden umfassend beantworten zu können.

ABZ: Was sind die Highlights, die Ammann zur bauma vorstellt?

Holz: Neben unserer neuen Generation an energieeffizienten Straßenfertigern und Walzen liegt ein besonderes Augenmerk auf nachhaltigen Antriebstechnologien, der Digitalisierung von Bauprozessen und innovativen Effizienzoptimierungs-Lösungen für Asphaltmischanlagen. Zudem werden wir neue Assistenzsysteme zur Verbesserung der Maschinensteuerung präsentieren.

ABZ: Mitte 2024 hat Ammann die Volvo-Sparte ABG, die auf die Herstellung von Straßenfertigern spezialisiert ist, übernommen. Ist die Eingliederung des Neuerwerbs abgeschlossen?

Holz: Die Integration der ABG-Sparte in die Ammann-Gruppe verläuft planmäßig. Viele Prozesse sind bereits erfolgreich harmonisiert, und unsere Kunden und Händlern profitieren bereits von einer erweiterten Produktpalette und optimierten Serviceleistungen. Wir setzen gezielt auf Synergien zwischen den bestehenden Ammann-Produkten, wie unseren Asphaltanlagen und Asphaltverdichtungswalzen und den ABG-Fertiger-Technologien – insbesondere im Hinblick auf unser Händler- und Servicenetzwerk.

Auch die Ersatzteilversorgung für unsere Straßenfertiger-Produkte hat einen rasanten Optimierungsprozess durchlaufen: Wir haben Lager und Administration in unsere eigenen Strukturen integriert. Die Lagerhaltung und der Versand erfolgen nun direkt an unserem Standort in Hameln. Im Bereich der Händlerstrukturen haben wir sichergestellt, nur Händler zu nutzen, die die Kompetenz und Struktur haben dieses komplizierte Nischenprodukt Asphaltfertiger erfolgreich zu verkaufen.

ABZ: Wie hat sich das Marktsegment Straßenfertiger seither entwickelt, beziehungsweise wie würden Sie die aktuelle Marktlage skizzieren?

Holz: Der Markt für Straßenfertiger wird sich im Jahr 2025 ähnlich sein wie im Vorjahr. Wir verspüren aber eine steigende Nachfrage nach innovativen, effizienten und nachhaltigen Lösungen. In Europa sehen wir eine starke Fokussierung auf emissionsarme Technologien, während international in vielen Regionen der Ausbau der Infrastruktur weiter voranschreitet.

Wichtig ist es uns das alle bestehenden Kunden den Wechsel der ABG Fertiger zu Ammann als positive Entwicklung sehen.

Wir können aus heutiger Sicht schon sagen, dass und das vollumfänglich gelungen ist. Auch helfen uns die Sengerigen der Asphaltmischanlagen, neue Kunden für die Technologie der ABG Fertiger zu gewinnen.

ABZ: Was sind Ihre Planungen für das kommende Jahr im Bereich Straßenfertiger?

Holz: Unser Fokus liegt auf der weiteren Optimierung der Maschinenleistung, der Einführung neuer Assistenzsysteme und der Integration alternativer Antriebskonzepte. Zudem arbeiten wir an digitalen Lösungen zur Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung. Darüber hinaus möchten wir alle Bauunternehmen, die im Asphalteinbau tätig sind, zeigen, dass wir es als neuer Besitzer, es mit den ABG Fertigern sehr ernst nehmen und alles dafür tun, das dieser "Hidden Champion" wieder einen repräsentativen Marktanteil erlangt. Wir brauchen uns mit unserer Technologie und Qualität hinter niemanden zu verstecken.

ABZ: Klimaneutralität, alternative Antriebskonzepte, vernetztes Bauen, nachhaltiges Bauen und Mining Challenge sind die Leitthemen der Messe. Wie stellt sich Ihr Unternehmen diesbezüglich auf?

Holz: Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind zentrale Elemente unserer Strategie. Wir entwickeln emissionsarme Maschinen, forcieren den Einsatz von Recycling-Technologien und optimieren unsere Produktionsprozesse hinsichtlich CO2-Reduktion. Zudem setzen wir auf vernetzte Systeme, die eine effizientere Baustellensteuerung ermöglichen. Mit unserer Konzerntochter Q-Point haben wir alle Systeme und Sensorik verfügbar Baustellenprozesse und Maschinen zu monitoren und zu steuern, um diese effizienter und Lean zu gestalten. Q-Point ist mit auf dem Ammann Stand präsent und kann alles Kunden ihre Lösungen und Systeme vorstellen.

ABZ: Wie beurteilen Sie die aktuelle konjunkturelle Situation und Marktentwicklung in der Bauwirtschaft in D, EU und international generell?

Holz: Das Marktumfeld ist weiterhin schwierig und im Jahr 2025 erwarten wir im Vergleich zu 2024 nur eine leichte Verbesserung. Deutschland ist aktuell in einem Vakuum aufgrund der politischen Situation und wir rechnen frühestens mit Programmen der neuen Regierung im Herbst dieses Jahres. Die bauma hat aber in allen Jahren immer positiv dazu beigetragen, dass Kunden investieren. Europa erwarten wir auch keine massiven Steigerungen gegenüber 2024. Die Entwicklung in den USA bleibt abzuwarten, auch wie sich die neue Regierung gegenüber Importen aus Europa verhalten wird.

ABZ: Welche mittel- und langfristige Strategie verfolgt Ammann bezogen auf alle seine Produktbereiche in Deutschland, der EU und international?

Holz: Unsere Strategie setzt auf Innovation, Nachhaltigkeit und Connectivity. In Deutschland und der EU konzentrieren wir uns auf emissionsarme Technologien und Recycling-Lösungen. International stehen der Ausbau unseres Produktportfolios sowie Partnerschaften zur Markterschließung im Fokus. Unser Ziel ist es, nachhaltige und effiziente Bauprozesse weltweit zu unterstützen.

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