An der Fassade

Rechteckige Formate prägen das neue Schieferbild

Mayen-Katzenberg (ABZ). – Bereits seit tausenden von Jahren wird Schiefer als Dachdeckungsmaterial eingesetzt. Schieferdeckungen an der Fassade sind traditionell nur in ausgeprägten Schlechtwetterregionen bekannt. In solchen Fällen kamen ursprünglich klassische Dachdeckungen auch an der Fassade zum Einsatz. Seit etwa 50 Jahren gibt es Schieferdeckungen speziell für Fassaden.
Rathscheck Schiefer Fassaden
Mit ihren wilden Verbänden schafft die Dynamische Deckung vielfältige Strukturen. Foto: Rathscheck Schiefer

Aber erst in den vergangenen 20 Jahren wurde die Ästhetik der seidig glänzenden Schiefersteine mit verschiedenen Geometrien und Verarbeitungstechniken gekoppelt und daraus neue Deckarten entwickelt. Neben den ästhetischen Qualitäten sind es auch die robusten Konstruktionen, der Brandschutz und die leichte Pflege, die für eine Schieferfassade sprechen.

Der Einsatz von Schiefer an der Fassade beginnt mit klassischen, in die Senkrechte gestellten Dachkonstruktion und Schieferdeckarten, wie sie traditionell auch auf dem Dach üblich sind. Das waren hierzulande vor allem die Deckarten, die auf der Altdeutschen Deckung basieren und einen geschwungenen Hieb haben. Danach folgten erst die vielen Rechtecker, die auf Schalung aus Holz oder Aluminium genagelt beziehungsweise brandsicher geschraubt oder auf Latten aus Holz oder Aluminium geklammert oder mit Hinterschnittankern fixiert werden. Die heutige rasante Entwicklung der Rechteckdeckungen in Deutschland nutzt die europaweiten Erfahrungen mit rechteckigen Schiefer und baut diese mit neuen Mustern und Deckarten aus. Das Angebot an Rechteckschiefern in Größe und Dicke wurde auch an die architektonische Entwicklung angepasst. So steht Schiefer nicht mehr nur für Tradition und Denkmalschutz, sondern auch für die Moderne und zeitgemäße Neubauten.

Dynamische Deckung: Kurz nach der Jahrtausendwende begann eine intensive Entwicklung moderner Schieferdeckarten für die Fassade. Eine herausragende Deckart ist die Dynamische Deckung. Sie basiert auf der Gestaltungsidee eines wilden Mauerverbandes. Ihre verschiedenen Höhen und Breiten werden in wechselnden Gebindehöhen "wild" eingedeckt. Aus dieser ästhetischen Grundidee entwickelten sich weitere Deckvarianten.

Die gestalterischen Freiheiten bei der Dynamischen Deckung führte zu verschiedensten Ausprägungen, bis sich diese Deckung 2020 von der Einfachdeckung an der Fassade zur komplexen und ästhetischen Dynamischen Doppeldeckung auf dem Dach weiterentwickelt hat. Symmetrische Deckung: Diese ästhetische Fassadenbekleidung entstand aus den neuen Möglichkeiten, die der moderne Schieferbergbau bietet. Platten mit Größen bis 50 x 120 cm in verschiedenen Dicken sind heute verfügbar. Moderne Schneid- und Befestigungstechniken erlauben eine hochwertige Vorfertigung und passgenaue Montage. Deshalb realisiert diese Deckart allerhöchste Ansprüche an die Gestaltung und Qualität von Schieferfassaden.

Die Symmetrische Deckung wird mit zwei Befestigungsmöglichkeiten angeboten. Bei der geklammerten Deckung werden Schiefer in der Größe 60 x 30 cm bis 60 x 60 cm mit sichtbaren Edelstahlklammern befestigt. Dickere Schieferplatten werden mit Hinterschnittankern montiert.

Die großformatigen bruchrauen Schieferplatten bis zu Größen von 50 x 120 cm präsentieren sich dabei in voller Materialpracht. So entstehen Fassaden für den anspruchsvollen Bauherrn und Gestalter.

Horizontale Deckung: Bei der Horizontalen Deckung spielen die feinen, seidig glänzenden Schieferbruchflächen eine große Rolle. Sie stehen bei dieser Deckung zentral im Mittelpunkt. Ansonsten ist die neue Deckart bei Schiefern beispielsweise der Größe 60 x 30 cm mit einem Steinbedarf pro Quadratmeter von nur 6,5 Platten überaus sparsam. Das bedeutet optimale Materialausbeute. Die Horizontale Deckung ist damit vor allem für großflächige Fassaden geeignet. Die preiswerteste Schieferfassade benötigt nur eine klassische Lattung, also keine Vollschalung.

Darauf werden die Schiefer mit jeweils zwei Haken fixiert. Die Höhenüberdeckung beträgt 4,5 cm. Seitlich werden die Schiefer auf Stoß verlegt. Sonderlösungen in Schiefer: Neben den vielen jungen Deckarten spielen weitere Einsatzgebiete des Schiefers neue Rollen. Brandsichere Fassaden mit Schieferbekleidungen, die auf Aluminium-Unterkonstruktion geschraubt werden, sind eine Lösung für Objekte mit hohen Ansprüchen an die Sicherheit von Fassaden. Schieferplatten bis zu einer Größe von 60 x 30 cm sind als Beschichtung für Wärmedämmverbundsysteme zugelassen. Die mit Schiefer bekleideten WDV-Systeme wirken robust und hochwertig.

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