Ankertechnik im Schalungsbau

Gestalterische Lösungen für WU- und Sichtbeton

Schalungstechnik
Ein klar gegliedertes Fugenbild mit gleichmäßig angeordneten Ankerstellen prägt die Sichtbetonflächen des zweigeschossigen, würfelförmigen Bürogebäudes in Emerkingen. Je nach gestalterischer Absicht kann der Betonkonus bündig, vertieft oder mit Schattenfuge ausgeführt werden. Fotos: Peri

Weißenhorn (ABZ). – Die Qualität einer Wand aus Beton steht und fällt mit der Ausführung und dem Verschluss ihrer Ankerstellen. Dabei kommt es bei Wänden aus WU-Beton vornehmlich auf die Dichtigkeit dieser Durchbrüche an. Ästhetische Herausforderungen haben sie vor allem bei der Ausführung von Wänden in Sichtbetonqualität zu erfüllen. Der Schalungsspezialist Peri hat für alle Bedingungen die passende Lösung in der Ankertechnik. Im modernen Schalungsbau werden vorrangig Baukastensysteme mit möglichst vielen gleichen Elementen eingesetzt. Diese modularen Systeme zeichnen sich durch vielfältige Einsatzvarianten und lange Nutzungsdauer aus. Die einzelnen Schalungssysteme lassen sich grundsätzlich nach ihren Hauptkonstruktionsmerkmalen in Rahmen- und Trägerschalungen unterteilen. Diese Kategorien wiederum differenzieren nach Wand, Decke und Säule.

Rahmenschalungen aus Stahl oder Aluminium haben deutlich weniger Einzelbauteile. Feste Elementgrößen einschließlich der Schalhaut, Systembauteile für Verbindungen und Wandanschlüsse sowie andere baustellengerechte Detaillösungen erlauben schnelles Schalen großer Flächen. Die Möglichkeit, größere Einheiten per Kran umzusetzen, beschleunigt die Schalungsarbeiten zusätzlich.

Trägerschalungen passen sich an komplexe Gebäudeformen an und können hohe Lasten aufnehmen. Der Grund: Schalungsträger unterstützen die Schalhaut. Stahlprofile dienen als Riegel. Insbesondere Sichtbetonbauwerke mit hohen gestalterischen Anforderungen an Oberflächen und Ankerbild lassen sich in vielen Fällen nur mit einer Trägerschalung effizient ausführen. Anker sind in der Schalungstechnik von höchster Bedeutung. Sie werden systembedingt beidseitig oder wie bei der Rahmenschalung Peri Maximo einseitig bedienbar verwendet. Bei vertikalen und geneigten Bauteilen nehmen sie die Belastungen aus dem Frischbetondruck auf. Anker verbinden die Schalelemente auf beiden Seiten und verhindern das Auseinandertreiben von Schalung und Beton. Wesentlich, weil gestaltbildend, ist ihr Einfluss auf die Oberfläche der fertigen Wand.

Die Ankerabstände sind bei Rahmenschalungen vom System vorgegeben. Durch die definierte Anordnung der einzelnen Elemente der Peri Maximo lassen sich sichtbar bleibende Betonoberflächen besonders gestalten, unterstützt vom gleichmäßigen Raster der konsequent in der Elementmitte positionierten Ankerstellen. Die Wandflächen lassen sich hier mit gestalteten Fugen- und Ankerbildern ausführen. Bei Trägerschalungen können die Ankerabstände relativ frei gewählt werden.

Unabhängig vom Schalungssystem müssen die verbleibenden Ankerlöcher mit Verschlusskonen oder Verschlusstopfen verschlossen werden. Dabei kommt es im Wesentlichen auf die spätere Funktion der Wand an. Bei Standardausführungen finden in der Regel Stopfen aus Kunststoff Verwendung.

Der Verschluss von Ankerlöchern bei anspruchsvolleren Bauteilen mit Anforderungen an Trinkwasser, Grundwasser/drückendes Wasser, Brand- und Schallschutz erfordert eine höhere Qualität und im Regelfall einen Prüfbericht als Nachweis. Die höchsten, wenn auch unterschiedlichen Bedingungen an die Verschlusstechnik stellen schließlich Wände aus WU-Beton und in Sichtbetonausführung. Hier kommen bei der Maximo Rahmenschalung häufig Schraubstopfen oder Magnetkonen MX 15-55 und MX 18-55 zum Einsatz. Die Negativöffnungen der Magnetkonen werden im Nachgang mit DK Betonkonen der Variante bündig, vertieft oder mit Schattenfugen verschlossen.



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Schalungstechnik
Bei Maximo sind die Ankerstellen bei allen Elementgrößen mittig angeordnet. Jedes Ankerloch wird belegt.

Die herkömmlichen Methoden, Ankerstellen wasserdicht auszuführen sind in der Praxis nicht zuverlässig. Beim Aushärten des Betons bilden sich Schwindrisse, die über die gesamte Wandstärke entlang der Spannstelle verlaufen. Schwierigkeiten ergeben sich auch beim Ausschalvorgang. Bauabläufe machen es oft erforderlich, dass schon einen Tag nach dem Betonieren ausgeschalt werden muss. Dabei wird die Ankermutter der Spannstelle mit mehreren Hammerschlägen gelöst. Durch das Schlagen können Ankerstäbe und Einbauteile erschüttert werden. Die Folge sind Haarrisse um die Einbauteile.

Um Spannstellen abzudichten ist, unabhängig von der Methode, sorgfältiges Arbeiten erforderlich. Peri hat mit seinen Ankersystemen DK und SK zwei technische Lösungen zum nachträglichen Abdichten der Spannstellen entwickelt. Sie sind wasser- und gasundurchlässig, feuerbeständig (F 90) sowie schallhemmend und diffusionsdicht. Die Ankerstellen werden hier mit eingeklebten Betonkonen verschlossen. Konen- und Distanzrohre sind für verschiedene Ankerdurchmesser verfügbar. Damit ist die Chance, dichte Wände herzustellen, ungleich größer als bei herkömmlichen Anwendungen.

Das System DK besteht aus zwei wiederverwendbaren Dichtungskonen (DK) und einem einbetonierten Distanzrohr; bei der Maximo ohne Distanzrohr, dafür mit Magnetkonus. Der Dichtungsdeckel zwischen Konus und Schalung gleicht Unebenheiten aus und verhindert das Einlaufen von Betonmilch. Alle drei verfügbaren Dichtungskonen DW 15, DW 20 und DW 26 haben die gleiche Außenform, so dass ein DK Betonkonus in alle Konenöffnungen passt.

Das System SK besteht aus zwei wiederverwendbaren Ankerkonen (SK) und drei Ankerstäben, wovon der mittlere einbetoniert werden kann, wie z. B. bei Sicherheitstrakten und Strahlungsbauten. Der Verschluss mit dem Dichtungsdeckel DW 15, DW 20 oder DW 26 verläuft analog zur Handhabung mit dem System DK.

Bei Verschlusskonen, die kürzer als50 mm sind, besteht die Gefahr, dass Wasser an der Spannstelle eindringt, den Konus umläuft und in den Schwindriss am Hüllrohr wandert. Deshalb ist bei WU-Beton eine Einbindetiefe von mindestens 50 mm einzuhalten.

Die Oberfläche eines Gebäudes aus Sichtbeton wird durch eine Vielzahl von gestaltbildenden Faktoren beeinflusst. Neben der Betonrezeptur sind vor allem die Schalhaut und das Schalungssystem entscheidend. Danach richtet sich schließlich auch das Raster der Schalungsanker. Durch die hier verwendeten Konen lassen sich Ankerstellen unterschiedlich gestalten. Bei der Rahmenschalung Maximo mit einseitiger Ankertechnik sind sämtliche Anker mittig angeordnet und werden mit den oben erwähnten Magnetkonen eingebaut. Die im Konus eingesetzten Magnete fixieren ihn sicher auf dem Metallring der im Schalungselement eingebauten Dichtung. Die Magnete müssen immer direkt an der Dichtung des Elements anliegen.

Bei zweiseitiger Ankerung mit Hüllrohr und Dichtungskonus sollten die Sichtbetonkonen, bedingt durch die beim Betonieren auftretenden Ankerdehnungen, mit einer Lippendichtung oder einer zusätzlichen Moosgummidichtung ausgestattet werden. Damit ist eine scharfkantige Ausbildung ohne Feinstteilauslauf erreichbar. Je nach gestalterischer Anforderung lassen sich ein Schattenrisskonus (Schattenfuge), ein vertiefter oder ein flächenbündiger Betonkonus herstellen.

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