Anspritzmaschine

Schichtenverbund und Arbeitsnahtversiegelung wurden kombiniert

Weisig Maschinenbau Straßenbautechnik
Beim Auftrag des Schichtenverbunds auf einem innerstädtischen Radweg überzeugt die Weiro-TM-600-SKH durch einen gleichmäßigen Bindemittelauftrag, das saubere Anspritzen auch der Randbereiche und durch ihre Wendigkeit. Foto: Weisig Maschinenbau

Alfeld/Hildesheim (ABZ). – Vor kurzem wurde eine selbstfahrende Rampenspritzmaschine Typ Weiro TM 600 SKH der Weisig Maschinenbau GmbH aus Alfeld an die Firma Jota aus Hildesheim übergeben. Die Kombi-Anspritzmaschine dient im Schwarzdeckenbau dazu, die Haftbrücke mit den Bindemitteln C40BP4 S und dem polymermodifizierten C60BP4 S aufzutragen und die Längsnähte mit geeigneten Heißbitumenwerkstoffen vorzubehandeln. Unter den kritischen Augen von Inhaber Jürgen Opitz und seiner Mitarbeiter zeigte die Maschine während der Einweisung durch einen Weiro-Einweiser ihre zuverlässige Arbeitsweise.

Die Kombination aus der zuverlässigen Sicherstellung des Schichtenverbunds und Versiegelung der Arbeitsnaht hatte den Ausschlag für die Kaufentscheidung gegeben. Diese Vorteile der Maschine beeindruckten auch die Teilnehmer der Bedienerschulung.

Zunächst wurde auf einem innerstädtischen etwa 2 m breiten Radweg der Schichtenverbund mit C40B4-S aufgetragen. Hier zeigte sich ein weiterer Vorteil des Maschinenkonzepts, nämlich Kompaktheit und Wendigkeit. Auf sehr engem Raum operierend erledigte die Rampenspritzmaschine die Anspritzarbeiten zuverlässig, sauber und schnell. Durch die umlaufende Abdeckung der Spritzrampe wurden die Bereiche an den Randsteinen so angesprüht, dass die Randsteine nicht nachträglich von übergetretener Bitumenemulsion gereinigt werden mussten. Die Arbeitsbreite konnte auf dem ergonomisch gestalteten Bedienpult des Fahrers über die elektro-pneumatische Ansteuerung der einzelnen Spritzdüsen angepasst werden.

Die extreme Wendigkeit des Dreirad-Fahrgestells ermöglichte zusätzlich ein schnelles Umsetzen der Maschine, ohne den rollenden Verkehr auf der Hauptfahrbahn allzu sehr zu beeinträchtigen.

Zentrale Komponente des Maschinenantriebs ist das Dieselaggregat mit angeflanschten Hydraulikpumpen für den Fahrantrieb und die Arbeitshydraulik. Der Dieselmotor hat eine moderne Technologie der Abgasnachbehandlung gemäß Verordnung (EU) 2016/1628 Stufe V inklusive Dieselpartikelfilter. Seit 2019 sind alle Maschinen der Baureihe Weiro TM mit dieser umweltfreundlichen Antriebstechnik ausgerüstet.

Daher dürfen die Anwender dieser Maschinen erforderliche Anspritzarbeiten beispielsweise auch in besonders ausgezeichneten Luftreinhaltezonen, wie sie von vielen Kommunen ausgewiesen wurden, uneingeschränkt durchführen.

Gleichzeitig wurde der hydrostatische, auf die Hinterräder wirkende Fahrantrieb effizienter ausgeführt. Das senkt die Emissionen in Bezug auf Abgas und Lärm gegenüber früheren Ausführungen nochmals. Die auf der Maschine installierten Hilfsaggregate wie Kompressor und Rührwerk sowie die schalt- und regelbaren Pumpenantriebe werden ebenfalls hydraulisch angetrieben.

Für den Auftrag des Schichtenverbunds ist die kombinierte Arbeitsmaschine TM 600 SKH mit einem isolierten Bindemitteltank mit 600 l Nutzinhalt und mit direkter, thermostatgesteuerter Propangasheizung ausgerüstet. Das Bindemittel wird nach dem Aufheizen mittels einer Vollzirkulationsspritzrampe gleichmäßig und dosiergenau auf die Oberfläche ausgebracht. Ein Zirkulationsprinzip gewährleistet verstopfungsfreies Arbeiten. Dabei wird stets erwärmtes Bindemittel im Umlauf gehalten. So werden Leitungen, Spritzeinrichtung und Düsen erwärmt.

Der Bindemitteltank wird auf der Baustelle mittels Saugrohr befüllt, oder aus separaten Behältern, zum Beispiel IBC oder Servicetanks, oder mit externer Pumpe direkt durch den geöffneten Domdeckel.

Der Bitumenwerkstoff für die Naht- und Randversiegelung wird im indirekt beheizten und wärmegedämmten Rührwerkskocher aufgeschmolzen. Das den Bitumenkessel umgebende Thermalöl wird dabei durch einen Gasbrenner mit automatischer Temperaturregelung erwärmt. Dadurch werden die empfindlichen Bitumenwerkstoffe schonend aufgeschmolzen. Das hydraulische Rührwerk stellt sicher, dass die Wärme gleichmäßig verteilt wird.

Die Spritzeinrichtung ermöglicht, dass die Heißbitumenwerkstoffe direkt und zeitsparend ausgebracht werden. Sie besteht aus einer hydraulisch angetriebenen, außenliegenden und beheizten Spezialpumpe und einem durch Bindemittelzirkulation vorgeheizten Düsenkopf. Die Förderleistung der Pumpe wird am Fahrerplatz elektrohydraulisch eingestellt.

Der Düsenkopf wird in Auslenkung und Anspritzhöhe voreingestellt. Zusätzlich ermöglicht eine Auswahl von verschiedenen Düseneinsätzen den richtigen Anspritzwinkel, sodass das Bindemittel sachgerecht an der Längsnaht aufgetragen werden kann. Zum Versiegeln von Quernähten und Anschlüssen kann zusätzlich ein Handspritzrohr angeschlossen werden.

Die Dosierung der Auftragsmenge wird in beiden Anwendungsfällen grundsätzlich durch die Düsenbestückung, die Fahrgeschwindigkeit und den Spritzdruck festgelegt. Die für die jeweils gewünschte Auftragsmenge notwendige Fahrgeschwindigkeit kann in der Grundversion der Maschine einer Dosiertabelle entnommen werden, die vom Fahrersitz aus abgelesen werden kann.

Die TM 600 SKH kann aber auch, wie auch andere Weiro-Anspritzsysteme, mit einer rechnergestützten Dosierautomatik ausgestattet werden. Diese regelt und überwacht den Bindemittelauftrag weitgehend unabhängig von der Arbeitsgeschwindigkeit auf einen vorher eingegebenen Sollwert. Bei dieser Möglichkeit können die jeweiligen Betriebsdaten bezogen auf jede Baustelle auch gespeichert und in Form eines Kurzprotokolls (Lieferschein) ausgedruckt werden. Zusätzlich können die Daten aus dem Steuerrechner auch extern gespeichert und später detailliert ausgewertet werden.

Ein wichtiger Punkt bei der Einweisung war die Reinigung nach dem Arbeitsende. Sämtliche Leitungen und Düsen, Düsenkopf und Spritzrampe werden mit Druckluft gereinigt. Das stellt sicher, dass nach einem erneuten Aufheizen des Materials sofort störungsfrei weitergearbeitet werden kann.

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