Arbeiten im Akkord

Betonkoloss binnen weniger Wochen abgebrochen

Abbruch
Mitte November vergangenen Jahres war von der ehemaligen Klinik bereits nicht mehr viel übrig. Foto: KWM Baumaschinenfotografie

Freyung (ABZ). – Ein Betonkoloss mit rund 83.000 m³ umbautem Raum, 36 m Gebäudehöhe und rund 50.000 m² Geschossfläche – wie die Karl-Gruppe die ehemalige Gesa-Klinik in Freyung innerhalb weniger Wochen abbrechen konnte? Die Frage bekam das Familienunternehmen mehrfach gestellt.

Von der Stadt Freyung erwarb Karl das frühere Klinik-Areal Ende Mai 2019. Im Gegenzug verpflichtete sich das Unternehmen die Abbrucharbeiten binnen eines Jahres durchzuführen, da die Stadt das Millionen-Unterfangen nicht hätte stemmen können. Ein sportliches Ziel, das erreicht werden musste, damit die für 2022 geplante Landesgartenschau rechtzeitig fertig gestellt werden kann.

Um den strammen Zeitplan einzuhalten, startete die Firma zügig mit den Entkernungsarbeiten sowie der Schadstoffsanierung im Gebäude. Anfang September begann der maschinelle Rückbau: In Spitzenzeiten setzte das Unternehmen bis zu acht Bagger ein. Mitunter kamen die größten Baumaschinen zum Einsatz wie der Liebherr 974 mit einem Ausleger von 43 m und einem Einsatzgewicht von 132 t oder ein Kobelco SK 500 mit 51 t Einsatzgewicht, welche das Gebäude von oben nach unten abknabberten. Dabei wurde der Gebäudeteil in Richtung der benachbarten Bavaria Klinik zum Schluss abgebrochen. Zusammen mit einem Abbruchvorhang diente er als Lärm- und Staubschutz für die umliegenden Gebäude.

So war bis Mitte November nichts mehr von der früheren Klinik zu sehen. Dass das Gebäude so schnell platt gemacht werden konnte, haben ein eingespieltes Team sowie der optimale Einsatz der Maschinen möglich gemacht.

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Abbruch
Aufgrund des großen öffentlichen Interesses wurde auch an einem Samstag gerarbeitet. Bei dem sogenannten Schauabbruch hatten die Schaulustigen Gelegenheit dem Treiben zuzusehen. Foto: Karl-Gruppe

Am Ende blieben in etwa 35.000 t Bauschutt übrig, welche gebrochen wurden. Schadstoffe wurden bereits bei den Entkernungsarbeiten entfernt, getrennt sortiert und fachgerecht entsorgt. Durch intelligentes Massenmanagement wurden dabei An- und Abfahrbewegungen sowie Emissionen minimiert. Das Ergebnis: Weitere Zeiteinsparung, sowie ein logistischer und ökologischer Vorteil für die Baustellenabwicklung. Durch die Kombination verschiedener Abbruchtechniken wurde der Rückbau der Gesa-Klinik so effektiv wie möglich gestaltet und resultierte in einer maximal kurzen Bauzeit.

Vier Geschäftsbereiche, 44 Gesellschaften, 400 Mitarbeiter – das ist die Karl-Gruppe heute, welche nach wie vor von der Familie Karl geführt wird. In den vergangenen Jahren konzentrierte sich die Gruppe verstärkt auf Projektentwicklungen, vorwiegend von stillgelegten Industriearealen. Der Vorteil des Familienunternehmens liegt auf der Hand: Die Karl-Gruppe verfügt neben ihrer eigenen Baufirma, über eine Planungs- und Immobilienabteilung und somit über das nötige Know-How, um ein Areal (beinahe) über den gesamten Lebenszyklus zu begleiten. Rückbau vorhandener baulicher Anlagen, Altlastensanierung, Neuerschließung, Baurechtschaffung und Vermarktung führt Karl inhouse durch.

Um all diese Projekte stemmen zu können, gehören nicht nur ein Fuhrpark mit rund 130 Baumaschinen, sondern auch die entsprechende Manpower dazu. Einhergehend mit der Erweiterung der Geschäftsfelder, verzeichnet die Karl-Gruppe starken personellen Zuwachs und ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region.

Aufgrund der stetigen Expansion reichen die Kapazitäten am Hauptsitz Innernzell nicht mehr aus und das Familienunternehmen verlagert den Firmensitz in naher Zukunft: In Hengersberg entsteht ein neuer Betriebshof mit Werkstatt, Schlosserei, Lagerhalle und Büro für die Bauabteilung. In Deggendorf wird der sog. "Karl-Turm" mit insgesamt zehn Stockwerken gebaut, der ausreichend Platz für die Hauptverwaltung sowie weitere Mieter bieten wird. Mit den neuen, modernen Standorten sowie der strategischen Geschäftsausrichtung ist Karl für die Zukunft gut aufgestellt.

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