Arbeitsschutz 4.0

Digitale Baustellenprozesse stiften Nutzen

Die Projektpartner trafen sich in Frankfurt am Main zu einem gemeinsamen Abstimmungstermin. Foto: Dr. Jochen Teizer

Hamburg (ABZ). – Im Rahmen des auf drei Jahre angelegten Forschungsprojekts "Sicheres Arbeitenauf der digitalisierten Baustelle (DigiRAB)" entwickelt und implementiert Topcon Deutschland Positioning eine sichere, cloudbasierte Kommunikationsplattform und eine digitalisierte Konnektivität zwischen Mensch und Maschine auf der Baustelle. Durch offene Schnittstellen stehen Gelände- und Maschinendaten direkt aus der Cloud zur Diagnoseanwendung oder Datenanalyse zur Verfügung. Ziel des Forschungsprojekts unter der Leitung des Lehrstuhls für Informatik im Bauwesen der Ruhr-Universität Bochum ist, durch die Verknüpfung eines virtuellen Baustellenmodells mit der realen Baustelle in einem Echtzeit-Monitoring den gesamten Bauprozess zu überwachen und daraus neue Standards für digitalen Arbeitsschutz 4.0 zu entwickeln.

Besonders auf großen Baustellen im Straßenbau oder anderen Infrastrukturprojekten sind eine Vielzahl von Menschen und Maschinen beteiligt. Der Einsatz einer Kommunikations- und Baustellendokumentationsplattform wie "SiteLink3D" biete sich an, um solche Projekte strukturiert und effizient zu steuern. Es entstehe zunächst ein virtuelles Modell der Baustelle und die Projektplaner können das Modell auf Wirtschaftlichkeit und Umsetzbarkeit prüfen. Um die Potenziale der Virtualisierung auch für die Verbesserung der Arbeitssicherheit zu heben, engagiert sich Topcon in diesem Forschungsprojekt gemeinsam mit den Unternehmen Ed. Züblin AG, Ceapoint Aec Technologies GmbH und Selectronic Funk- und Sicherheitstechnik GmbH. Die Vorteile einer vorherigen Virtualisierung des Bauprojekts sollen auf die gesamte Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen auf der Baustelle im Sinne eines umfassenden Arbeitsschutzes übertragen werden.

Damit dies möglich wird, entwickle Topcon ein automatisiertes System zur Datenerfassung und Datenübertragung zwischen Baumaschinen und Bauarbeitern mittels Sensortechnik. Bspw. biete die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) der Bauarbeiter mehrere Optionen, Sensortechnik – etwa Smart Tags – zu integrieren.

Diese Daten bereite Topcon mit Verbundpartnern auf und stelle sie als Dienste in der Cloud zur Verfügung, sodass diese über offene Schnittstellen wiederum von anderen Projektpartnern verwendet werden können. Wolfgang Bücken, Key Account Manager D-A-CH bei Topcon, skizziert die besondere Herausforderung bei diesem Projekt so: "Natürlich muss zunächst überall die entsprechende Sensorik verbaut sein. Erst dann können wir Steuerungs- mit Sicherheitssystemen verknüpfen. Am Ende des Projekts wollen wir diese Datentransfers so automatisiert haben, dass sich die Baustellensicherheit auf der digitalisierten Baustelle deutlich erhöht".

Topcon arbeite innerhalb des Projekts an mehreren übergeordneten Zielen. Einerseits gelte es, eine belastbare Methodik zur standardisierten Erfassung und Analyse von Baustellensituationen in Echtzeit mittels Sensortechnik zu entwickeln. Andererseits soll durch DigiRAB auch ein Verfahren zur Integration und Vernetzung aller gesammelten Daten entstehen – mit dem Ziel eines automatisierten Arbeitsschutzes in BIM-Projekten. Letztlich habe sich Topcon zum Ziel gesetzt, dass Vorgehensweisen zur Versendung von sicherheitsrelevanten Informationen zurück zum Endanwender über mobile Endgeräte entwickelt und geprüft werden.

Sämtliche Erprobungen finden nach Angaben von Topcon auf Baustellen unter realen Bedingungen statt, sodass typische Gefahrensituationen im Umgang mit Baumaschinen simuliert, überwacht und ausgewertet werden können. Neben der praktischen Erprobung der Datenverknüpfung soll Topcon beim Forschungsprojekt auch eine Cloud-basierte Plattform für die kollaborative Planung, Schulung und Steuerung des Arbeitsschutzes erarbeiten. Aus dieser Plattform soll im Folgenden ein Assistenzsystem für die Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinatoren entstehen.

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